ST. JOHANN. Es duftet köstlich. Nach frischem, noch heißem Hefezopf, krossem Bauernbrot, leckerem Butterkuchen. Am Tag des offenen Backhauses können die St. Johanner der Nase nach gehen: in Würtingen, Bleichstetten, Gächingen, Lonsingen, Ohnastetten und Upfingen.
Schon morgens gab es einen regelrechten Run auf die Backhäuser und die leckeren Backspezialitäten, darunter auch Pizza, Laugenweckle oder Seelen. »Die Leute haben schon gestern nach Brot gefragt, als wir gerade die Kartoffeln dafür gestampft haben«, lachte Susanne Arp. Weil die St. Johanner ihre Backhäuser schätzen und die Dorf-Tradition am Leben halten wollen, wird alle zwei Jahre der Tag des offenen Backhauses ausgerufen. Früh morgens um sechs Uhr machten sich am Samstag etwa in Würtingen fleißige Helfer daran, die Holzöfen mit Reisigbüscheln vorzuheizen, um die 300 Grad Anfangstemperatur zu erreichen und klassisches Holzofenbrot eine Stunde lang kross braun backen zu können. »Aber unser Dennis Reusch ist schon seit etwa zwei Uhr nachts am Werkeln«, berichten Sonja Mayer und Susanne Arp. Denn der junge Mann musste den Hefeteig Stunden früher ansetzen, damit er genügend Zeit zur Entfaltung hatte. Wie schon die letzten paar Mal durften Neugierige am Tag des Backhauses zuschauen, mitbacken oder einfach nur probieren. Und schließlich soll der Tag des Backhauses auch dazu dienen, Menschen zum Selberbacken zu motivieren. »Ich bräuchte dringend noch Mitbäcker«, betonte etwa Arp, die vor vier Jahren das Backen für sich entdeckte, dass in ihrer Gruppe am Samstag noch Leute fehlten. Um den Backbetrieb erledigen zu können, »muss sogar mein Mann immer mithelfen«, denn mindestens drei Personen seien einfach notwendig. Es wäre schön, wenn noch einige Frauen oder auch Männer dazu kämen: »Dann ist die Wartezeit mit Sicherheit auch lustiger.« (lpt)