SONNENBÜHL. In Sonnenbühl bewerben sich Kandidaten auf drei Listen für die 18 Sitze im Gemeinderat. Genauso viele Stimmen hat auch jeder Wahlberechtigte, die er auf die Kandidaten verteilen darf. In Erpfingen und Willmandingen sind jeweils vier Gemeinderäte zu wählen, in Genkingen und Undingen jeweils fünf.
Die Freie Wählervereinigung steht laut Wahlprospekt, der auch an alle Haushalte verteilt wird, für sachliche Kommunal- und solide Finanzpolitik. Wichtig sei eine zukunftsorientierte Gemeindeentwicklung – mit Blick auf gleichwertige Lebensverhältnisse, Umweltbewusstsein und vorausschauende Familienpolitik. Transparenz und Dialogbereitschaft mit den Bürgern sind den Freien Wählern wichtig, ebenso wie die Förderung der Jugend- und Seniorenarbeit sowie des Vereins- und Kulturlebens. Wirtschaft, Tourismus und bestmögliche Schulbildung vor Ort sind weitere Schlagworte.
»Wir haben Kandidaten aller Alters- und Berufsgruppen«, betont die
FWV,
deren Motto lautet: »Bewährtes erhalten. Neues gestalten.« Für den Ortsteil Undingen stellen sich Michael Dieth und Rolf Rilling erneut zur Wahl. Neu auf der Liste sind Simone Altenhof und Alexander Flad. Mit Ulrich Leibfritz nimmt ein echtes Urgestein Abschied: Nach 35 Jahren im Gemeinderat, davon viele Jahre als erster stellvertretender Bürgermeister, kandidiert er nicht wieder.
Was Erpfingen angeht, gibt’s durchweg neue Gesichter: Für den Ortsteil und die FWV stellen sich drei Männer zur Wahl. Jürgen Merz, Jürgen Schweikardt und Martin Geckeler, der mit 29 Jahren der jüngste Bewerber ist. Genkingen repräsentieren würden gerne Jürgen Maier, Timo Dietter, Florian Maier, An-dreas Reiff und die zweite Frau auf der FWV-Liste, Mirjam Rein. Unter den genannten ist Jürgen Maier der Einzige, der bisher schon im Gemeinde- sowie im Ortschaftsrat war. Mirjam Rein hat als Ortschaftsrätin aber auch schon kommunalpolitische Erfahrungen gesammelt.
Querschnitt der Bürgerschaft
Bisher schon im Gemeinde- und im Ortschaftsrat Willmandingen ist Wolfgang Schmid, er bewirbt sich erneut. Christof Schneider ist bereits im Ortschafts- und will nun auch in den Gemeinderat. Neu auf der Liste sind Tobias Heinz und der zweitjüngste FWV-Bewerber, der 30-jährige Manuel König.
»Individualität in der Gemeinschaft« ist das Motto der Liste Sonnenbühler Bürger, die einen parteipolitisch unabhängigen Querschnitt der Bürgerinnen und Bürger aus Angestellten, Selbstständigen, Handwerkern und Beamten bieten will. »Alteingesessene und Zugezogene werden von uns gleichermaßen vertreten«, teilt Wolfgang Aierstock als Listensprecher mit. »Ehrenamtliche Tätigkeit und Engagement in den Sonnenbühler Vereinen gehört zu unserer bürgernahen Grundausstattung.« Ziel sei es, die Gemeinde kreativ, zielstrebig, kompetent und mit dem notwendigen Augenmaß voranzubringen und zu gestalten. »Wir möchten eine nachhaltige und generationengerechte Weiterentwicklung der Gemeinde erreichen, bei der Mobilitätsangebote und Infrastruktur gleichermaßen mitwachsen.«
Zusammenarbeit aller gewünscht
Zur Bewältigung der anstehenden Herausforderungen sei eine solide Finanzpolitik ohne unkalkulierbare Risiken Voraussetzung. Die Sonnenbühler Bürger suchen dazu das gemeinsame Miteinander für eine konstruktive, an der Sache orientierte Zusammenarbeit aller Beteiligten zum Wohle der Gemeinde Sonnenbühl. Die Liste der Sonnenbühler Bürger stellt laut Wahlprogramm eine Mischung aus bewährten, bisherigen Gemeinde- und Ortschaftsrätinnen und -räten und motivierten, engagierten Bürgerinnen und Bürgern dar. »Von unseren 13 Kandidatinnen und Kandidaten für den Gemeinderat sind acht bereits im Gemeinde- und/oder Ortschaftsrat vertreten«, teilt Aierstock mit. Für den Gemeinderat kandidieren Holger Dreher, Sabine Schoch, Marlene Karcher, Dr. Jürgen Scheible, Christian Lenz, Bianca Mauser, Marc Bergweiler, Christine Dorfmüller, Christine Leibfritz, Wolfgang Aierstock, Bernd Pfeiffer, Ryno Christner und Peter Lenz. Von den derzeit im Gemeinderat vertretenen Vertretern der Sonnenbühler Bürger treten alle wieder zur Wahl an. Sabine Schoch war bereits 2023 in den Gemeinderat für den ausgeschiedenen Willi Herrmann im Wohnbezirk Erpfingen nachgerückt. Christian Lenz ist bislang im Ortschaftsrat des Wohnbezirks Genkingen vertreten.
16 Kandidatinnen und Kandidaten bewerben sich auf der Liste der CDU Sonnenbühl für die 18 Plätze im Gemeinderat. Die wichtigsten Themen fasst Manuel Hailfinger zusammen, der nicht nur im Landtag, sondern auch seit 20 Jahren im Sonnenbühler Gemeinderat sitzt. Dass bisher nur Undingen den Status eines Kleinzentrums hat, will die CDU unbedingt ändern – sie strebt eine Änderung im Regionalplan an, damit die Infrastruktur der Gesamtgemeinde davon profitiert.
Erpfinger Ortsmitte im Fokus
Als »zentrale Frage der nächsten fünf Jahre« bezeichnet Hailfinger die Erpfinger Ortsmitte. Die CDU würde dort gerne ein »Haus des Tourismus« einrichten, aber auch Verwaltungssitz, Ostereimuseum und eine zeitgemäße Unterbringung für die Feuerwehr spielen in den Überlegungen zum Gesamtkonzept eine Rolle. Die Mittel des Jugendfonds für die gemeinnützigen Vereine und ehrenamtlichen Organisationen – derzeit stehen 27.000 Euro im Haushalt – würde die CDU gerne deutlich erhöhen.
Eine weiterhin niedrige Grund- und Gewerbesteuer ist ebenfalls erklärtes Ziel der CDU. Darin unterscheidet sich ihre Position von der anderer Gemeinderatsfraktionen, die im Zuge des Haushaltskonsolidierungsprozesses Steuererhöhungen nicht ausschließen wollen. Auch die Lehrschwimmbecken in Genkingen und Willmandingen beschäftigen die CDU: Eines oder beide sanieren? Weder noch, sagt die CDU und spricht sich für einen Neubau aus.
Auf der Liste der Bewerber stehen etliche, die bisher noch nicht im Gremium vertreten sind: Nadine Carle (sie ist aktuell stellvertretende Ortsvorsteherin in Erpfingen), Oxana Galliardt, Wolfram Miller und Jochen Binder. Dass man mit Kevin Hailfinger (19), Luca Grießhaber und Simon Renz (beide 20) sehr junge Kandidaten gefunden habe, freue ihn besonders, betont Hailfinger. In der Vergangenheit schon einmal kandidiert haben Giuseppe »Pino« Graziano, Tina Hils, Bernhard Schmidt, Ulf-Benjamin Kock und Manuel Maier, die nun erneut einen Anlauf nehmen. Fragen hat Manuel Maiers Kandidatur aufgeworfen: Er hatte jüngst auch seine Absicht, Bürgermeister in Pfronstetten zu werden, öffentlich bekundet. Um Spekulationen vorzubeugen, stellt die CDU klar: Maier wäre im Falle einer Wahl bereit, beide Mandate anzunehmen. Neben Manuel Hailfinger bewerben sich drei weitere amtierende Gemeinderäte um ein erneutes Mandat: Markus Maier, der seit fünf Jahren Gemeinderat ist, Bettina Wehrstein, die vor zwei Jahren nachgerückt ist, und Michael Schäfer, der auf sieben Jahre in der Kommunalpolitik zurückblicken kann. (GEA)