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Aktuell Feste

Cocktaillounge und Riesenseifenblasen in Trochtelfingens Stadtteilen

Die Backhaushockete in Steinhilben und die Dorfhockete in Mägerkingen boten bodenständige Geselligkeit.

Mittagessen in geselliger Runde bei der Backhaushockete in Steinhilben (links). Der Bewegungskindergarten Mägerkingen präsentier
Mittagessen in geselliger Runde bei der Backhaushockete in Steinhilben (links). Der Bewegungskindergarten Mägerkingen präsentiert bei der Albvereinshockete das Handwerkerlied. FOTOS: HÄUSSLER
Mittagessen in geselliger Runde bei der Backhaushockete in Steinhilben (links). Der Bewegungskindergarten Mägerkingen präsentiert bei der Albvereinshockete das Handwerkerlied. FOTOS: HÄUSSLER

TROCHTELFINGEN. Hockete – frei nach Duden und Wikipedia ist sie im alemannisch-/schwäbischen Südwestdeutschland daheim, wird von lokalen Vereinen oder Organisationen veranstaltet und bezeichnet das gemütliche Beieinandersitzen (hocken) zu geselliger Unterhaltung örtlicher oder regionaler Musikkapellen bei meist regional-traditionellem Essen.

Wer diese dürren Zeilen mit prallem Leben füllen und sich bestens mit friedlichen, gut gelaunten Menschen bei guter Blasmusik und köstlichem Essen unterhalten wollte, der kam am Wochenende in den Trochtelfinger Stadtteilen Mägerkingen und Steinhilben über die Maßen auf seine Kosten. Samstagabends wurde in beiden Orten sich warmgefestet, Hauptfesttag war der Sonntag.

Beide Flecken individuell

So verschieden die beiden Flecken sind – beide erfüllten alle Kriterien bis aufs sprichwörtliche i-Tüpfele, wenn auch individuell: Für Steinhilbens Spanferkel am Sonntag reisten schon seit Jahren selbst Neckar- und Remstäler auf die Alb, heimwärts im Kofferraum oder seit ein paar Jahren in der Packtasche des E-Bikes einen der begehrten Brotlaibe, die Samstag und Sonntag mehrfach frisch im Holzbackofen gebacken wurden.

Gemeindebäcker Jürgen Godzik, Roland Heinzelmann und Wolfgang Wittner waren die Verantwortlichen für die verschiedenen Teige, das Ausbrechen, Formen und Einschießen der Teiglinge, auf dass nach gut einer Stunde Backzeit die köstlichen Brotsorten »Dirigentendinkel«, »Musikantenlaib« oder »Augstbergsonne« knusprig-knisternd den Feuerraum verlassen konnten. Weil die Augstbergmusikanten mit viel Manpower selbst das Fest stemmten, waren für die musikalische Unterhaltung die Musikvereine aus Würtingen und Hettingen, die Jugendkapelle Trochtelfingen-Steinhilben-Wilsingen und die Augstbergsenioren engagiert.

Foto: Stefanie Häußler
Foto: Stefanie Häußler

Den Weizenstand hatten die Steinhilber gegen eine Cocktailbar eingetauscht, erzählte der Vorstand Michael Knupfer. Entsprechend lässig chillten junge Damen in der Palettenlounge, den orangefarbenen Modecocktail in der Hand. Im Vereinshaus wartete Eiskaffee auf Schleckermäulchen. »Weniger ist mehr«, war die Devise der Mägerkinger Albvereinsgruppe bei der zweijährlich stattfindenden Dorfhockete, erzählte Vorstand Frank Schröder. Bei Speisen und Getränken warens die Klassiker: Im Vordergrund standen die Begegnung bei bester Blasmusik des Musikvereins Mägerkingen – und das Kinderprogrammangebot.

Waffeln und Glitzertattoos

Stimmungsgarant für die Jüngsten war die Hüpfburg, Herbert Heinzelmann hatte Schnurschlingen an Stöcke gebunden, um sie durch Seifenwasser zu ziehen und Riesenseifenblasen zu produzieren. Daran hatten Junge und Junggebliebene ihren Spaß. Der Kindergarten Hausen hatte Waffeln und Glitzertattoos im Angebot, der Bewegungskindergarten Mägerkingen präsentierte begeistert Bewegungslieder. »Leider haben wir nicht mehr so viele kräftige Schultern, auf die wir ein ganz großes Fest verteilen könnten«, war Frank Schröder dankbar für jede verlässlich zur Hockete gereichte helfende Hand.

So verschieden die Mägerkinger und die Steinhilber Hocketen auch waren – in einem Punkt waren sich die Veranstalter einig: die Kaffeestuben waren die ruhigen Rückzugsorte in Vereinshaus oder Festhalle und die Kuchenbüffets konnten es problemlos mit jeder großen Konditorei aufnehmen. (häs)