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Brunnen soll Herzstück werden: Gammertingens kleiner Schlossplatz wird saniert

Der kleine Schlossplatz in Gammertingen wird in Form gebracht. Der historische Brunnen wird Mittelpunkt des Ensembles

Der historische Brunnen kommt zurück auf den kleinen Schlossplatz.
Der historische Brunnen kommt zurück auf den kleinen Schlossplatz. Foto: Stadt
Der historische Brunnen kommt zurück auf den kleinen Schlossplatz.
Foto: Stadt

GAMMERTINGEN. Die Neugestaltung des kleinen Schlossplatzes vor dem Gammertinger Rathaus nimmt Form an. Ingenieur Gerhard Lutz stellte dem Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung die geplanten Baumaßnahmen und Gestaltungsideen vor. Der historische Stadtbrunnen, der in den kommenden Monaten restauriert wird, soll dabei das Herzstück des Platzes werden.

Erste Vorarbeiten für die Neugestaltung sind schon abgeschlossen: Die Kanalisation wurde neu verlegt und der Anschluss an ein Nahwärmenetz vorbereitet. Die Umbaufläche beträgt etwa 574 Quadratmeter. Als Bodenbelag stellte Lutz Kleinpflastersteine aus Granit vor, die im gleichen Farbton wie auf dem großen Schlossplatz gehalten sind.

Rollstuhlgerechter Belag

Nur für den Fußweg von der Hohenzollernstraße zum alten Schloss und hinteren Schlossplatz soll ein zweiter Plattenbelag aus Granit verwendet werden. »Wir haben die Rückmeldung bekommen, dass es mit einem Rollator oder Rollstuhl nicht so einfach ist, über den großen Schlossplatz zu gehen«, sagte Bürgermeister Andreas Schmidt im Rat. Zum Selbsttest habe er einen Rollator aus dem Pflegeheim St. Elisabeth ausgeliehen und mehrere Runden über den Schlossplatz gedreht. »Wenn man darauf angewiesen ist, sich mit seinem Gewicht auf den Rollator zu stützen, ist es sehr mühsam, dort entlangzugehen«, sagte er. Deshalb sei der Gedanke entstanden, größeres Pflaster für die Wegführung zu nutzen, damit Menschen mit Gehproblemen besser vorankommen. Auf Nachfrage aus dem Rat, weshalb nicht der gesamte Platz mit dem großen Pflaster ausgelegt wird, gab Lutz an, dass dann die Baumaßnahme teurer würde.

Von dem Gebäude der Sozialstation in Richtung Schlossplatz ist eine vier Meter breite Treppe geplant. Der barrierefreie Zugang zum kleinen Schlossplatz erfolgt über den Gehweg beim Eingang zum alten Schloss. Vor diesem Eingang bleibt eine Treppe erhalten, links und rechts davon sollen Blumenbeete entstehen. Der barrierefreie Zugang zum Rathaus erfolgt weiterhin über den Anbau. An diesem könnte auch der Briefkasten installiert werden, damit er besser zugänglich ist. Dort sollen zudem Fahrradstellplätze entstehen. »Es sind mobile Sitzbänke und ein Trinkwasserbrunnen vorgesehen«, so Lutz. Bei Letzterem hofft die Stadt auf einen Zuschlag von einem Brunnen-Projekt der Uefa. Im Rahmen der Fußball-Europameisterschaft finanziert die Uefa 51 Trinkwasserbrunnen in verschiedenen Kommunen. Laut Bürgermeister Schmidt entscheide es sich am Freitag, ob Gammertingen den Zuschlag bekommt. »Sonst haben wir schon jemanden, der den Brunnen sponsern würde«, so Schmidt.

Bereit für Veranstaltungen

Für Veranstaltungen und Festlichkeiten ist ein Stützpunkt für Strom, Wasser und Abwasser vorgesehen, außerdem wird es wieder einen Stellplatz für den Christbaum und mehrere Fahnenmasten geben. Der Stadtbrunnen soll mit mehreren Bänken zwischen dem Eingang zum Anbau und zum Durchgang zum großen Schlossplatz aufgestellt werden. Jörg Scham (Grüne, SPD, unabhängige Bürger) fragte, welche Möglichkeiten es gebe, sicherzustellen, dass das Brunnenwasser im Sommer nicht veralgt. Gerhard Lutz sagte, dass nur chemische Mittel das Wasser im Sommer komplett rein halten könnten. »Wäre es möglich, dass wir den Brunnen weiter in die Mitte des Platzes stellen?«, wollte Matthias Guld (Ortsvorsteher Kettenacker) wissen. »Der Platz so ist gut, so können wir Raum freihalten für Anfahrten«, so Lutz. Die Kosten für die Neugestaltung des kleinen Schlossplatzes liegen bei etwa 346.000 Euro. Dazu kommen laut Lutz unter anderem Kosten für das Legen von Abwasserkanälen, für Steine und Pflanzbeete sowie Elektroarbeiten. (GEA)