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Großes Interesse am Gelenktag in der Albklinik Münsingen. Live-Demonstration von operativen Eingriffen

Chefarzt Dr. Dorn und sein Team informierten in Kurzvorträgen über die Behandlungsmöglichkeiten von Gelenkserkrankungen.
Chefarzt Dr. Dorn und sein Team informierten in Kurzvorträgen über die Behandlungsmöglichkeiten von Gelenkserkrankungen. Foto: Unbekannt
Chefarzt Dr. Dorn und sein Team informierten in Kurzvorträgen über die Behandlungsmöglichkeiten von Gelenkserkrankungen.
Foto: Unbekannt

MÜNSINGEN. Es wurde gesägt, gehämmert und geschraubt am vergangenen Wochenende in der Albklinik in Münsingen. Denn beim großen Münsinger Gelenktag – anlässlich der offiziellen Einweihung des neu gegründeten Gelenkzentrums Schwäbische Alb der Kreiskliniken Reutlingen – nutzten am Samstag rund 400 Interessierte die Gelegenheit, dem Ärzteteam um Chefarzt Dr. Tobias Dorn unter anderem bei Demo-Operationen an Kunstknochen über die Schulter zu schauen. Das teilen die Kreiskliniken Reutlingen mit.

Die Mediziner zeigten in kurzen Sessions mit echtem OP-Besteck, wie ein Gelenkersatz am Knie, an der Hüfte oder an der Schulter in einer Operation eingesetzt wird. Dies sorgte für einige Aha-Momente bei den Besuchern, die sich nun wesentlich besser vorstellen können, was genau bei einem solchen Eingriff passiert.

»Die Operation ist aber immer das letzte Mittel. Wir prüfen immer genau, welche die richtige Therapie für das individuelle Problem des Patienten ist«, hob der Chefarzt hervor. Denn grundsätzlich wird von den Spezialisten in der Albklinik das gesamte Behandlungsspektrum von konservativen Maßnahmen bis hin zum operativen Gelenkersatz angeboten. Ersetzt wird dabei nur, was defekt ist, darauf legt das Münsinger Experten-Team großen Wert.

Schnelle Mobilisierung wichtig

Neben den eindrücklichen Live-Demos bot das Team der Albklinik ein umfangreiches Informationsangebot rund um die vielfältigen Gelenkserkrankungen. In Kurzvorträgen stellten die verantwortlichen Ärzte das gesamte Spektrum zur Behandlung von Erkrankungen am Knie, an der Hüfte und an der Schulter vor. »Das Wichtigste ist die Bewegung, egal ob als Teil der konservativen Behandlung oder nach einer Operation«, stellten die Experten unisono heraus. Denn auch nach einem Eingriff hat die schnelle Mobilisierung oberste Priorität.

Das hob auch das Team der Physiotherapie hervor. In einem eigenen Bereich stellte es das vielfältige therapeutische Angebot vor und die Besucher konnten einen Bewegungsparcours ausprobieren. Zwischen den Vorträgen sorgten die Physiotherapeutinnen mit kleinen Bewegungspausen sprichwörtlich für Auflockerung.

Da die Therapie von Gelenkserkrankungen interdisziplinär ausgerichtet ist, standen auch die Vertreter der Schmerztherapie unter dem Dach der Albklinik, geleitet von Dr. Alexander Tuczek, sowie der Anästhesie mit Oberarzt Dr. Axel Kimmich den Besuchern Rede und Antwort.

Festakt mit viel Prominenz

Seit Mai dieses Jahres ist Dr. Tobias Dorn als Chefarzt in Münsingen tätig, am Freitagabend wurde das Gelenkzentrum Schwäbische Alb offiziell in feierlichem Rahmen und im Beisein von Landrat Dr. Ulrich Fiedler übergeben. Fiedler, der auch Vorsitzender des Aufsichtsrats der Kreiskliniken Reutlingen ist, gratulierte zu einem sehr gelungenen Start und hob hervor: »Insbesondere im ländlichen Raum nimmt die Albklinik als Haus der Grundversorgung mit einem Schwerpunkt auf den Themen Schmerztherapie und Behandlung von Erkrankungen der Gelenke eine enorm wichtige Funktion ein.«

Dieses Jahr werden bereits mehr als 600 Eingriffe durchgeführt, die Zahl soll perspektivisch weiter steigen. Dass die Nachfrage groß ist, stellte auch Dominik Nusser, Geschäftsführer der Kreiskliniken Reutlingen, heraus. »Arthrose ist fast schon eine Volkskrankheit«, so Nusser, der auch auf die Vorgaben aus dem Medizinkonzept 2025 einging, das die Klinik-Geschäftsführung bei ihrem Antritt im Frühjahr 2020 auf den Weg gebracht hatte und das unter anderem die Bildung von spezialisierten Zentren vorsieht.

»In der stationären Zielstruktur der Kreiskliniken wurde festgelegt, dass in der Albklinik eine Kombination aus medizinischer Grundversorgung und verschiedenen Leuchttürmen entstehen soll, um die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum bestmöglich sicherzustellen«, so der Geschäftsführer.

Dass das neue Gelenkzentrum Schwäbische Alb genau ein solcher Leuchtturm ist, hob auch Professor Dr. Friedrich Pühringer, Ärztlicher Direktor der Kreiskliniken Reutlingen, hervor. Pühringer sieht das neue Zentrum als gezielte Stärkung des Standorts Münsingen und als Motivationsschub für das gesamte Klinikteam. Musikalisch umrahmt wurde der Festakt von Denise Korger alias Nagomi, die dem Abend einen stimmungsvollen Rahmen verlieh. (eg)