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Aktuell Nachhaltigkeit

Bei der Gomadinger Kleidertausch-Aktion einfach mal ein neues Outfit mitnehmen

Der SV Lautertal und die Ortsgruppe des Albvereins Gomadingen haben gemeinsam die erste Kleidertausch-Aktion im Gomadinger Sportheim organisiert.

Viel Auswahl und noch mehr gute Laune beim Kleidertausch im Gomadinger Sportheim verzeichneten die  Tauschfrauen Beate (von link
Viel Auswahl und noch mehr gute Laune beim Kleidertausch im Gomadinger Sportheim verzeichneten die Tauschfrauen Beate (von links), Katrin, Mimi, Sonja und ihre Kundinnen. Foto: Steffen Wurster
Viel Auswahl und noch mehr gute Laune beim Kleidertausch im Gomadinger Sportheim verzeichneten die Tauschfrauen Beate (von links), Katrin, Mimi, Sonja und ihre Kundinnen.
Foto: Steffen Wurster

GOMADINGEN. Der Kleiderschrank wird immer voller, aber die Lust auf ein neues Outfit ist noch nicht gestillt. Das Gefühl kennen alle Modebewussten, die nicht nur das alte Häs auftragen wollen. Warum also nicht tauschen, haben sich der einige - weibliche - Mitglieder des SV Lautertal und der Ortsgruppe Gomadingen des Schwäbischen Albvereins gefragt und über eine Kleidertausch-Aktion nachgedacht. Die Idee kam schon im Vorfeld gut an, erzählt Sonja, Mitglied in beiden Vereinen, also war der Entschluss schnell gefasst: »Einfach mal ausprobieren.« Allein ging das aber nicht, also haben sich Wanderfreunde und Sportler zusammengetan, das Sportheim neben dem Gomadinger Bädle bot sich als Börsenparkett an.

100 Prozent bargeldlos

Obwohl, Börse traf es nicht, Euro sind nicht geflossen, auch nicht als Standgebühren. Die Tauschwilligen konnten am Freitag zwischen 17 und 20 Uhr ganz unverbindlich hereinschneien. Mit Kleidern unterm Arm rein und mit anderen wieder raus, das war der Ansatz. Ganz ohne organisatorischen Aufwand, niedrigschwellig, spontan - die Werbefeuer wurden auf einer Whatsapp-Gruppe und anderen Sozialen Medien abgebrannt. »Wir waren da zurückhaltend, wir wussten ja nicht, was auf uns zukommt«, sagte Sonja.

Wer pünktlich um fünf im Sportheim aufschlug, war also nicht unbedingt im Vorteil. Die auf den Hängern präsentierten Ausstellungsstücke wechselten laufend. Oder sie wurden, bevor sie den Weg auf den Kleiderbügel gefunden hatten, gleich getauscht. »Es kam immer wieder was Neues rein«, erzählen die Tauschfrauen, es habe sich gelohnt zu bleiben oder mehrmals reinzuschnuppern. »Wir freuen uns, dass wir soviel Zulauf bekommen«, sagen die Organisatorinnen Sonja, Beate, Mimi und Katrin. Und bedanken sich bei ihren Männern, die die Kleiderstangen und die großzügigen Umkleidekabinen aufgebaut haben, sowie der Jugend der Sportgruppe, die sich mit Getränken und Snacks gegen Spenden etwas dazuverdiente.

Passt's? Klar, das Kurze kann mit.
Passt's? Klar, das Kurze kann mit. Foto: Steffen Wurster
Passt's? Klar, das Kurze kann mit.
Foto: Steffen Wurster

Kinderkleider gingen gut, die Kleinen wachsen ja schnell aus ihren Klamotten. Aber auch Teenager schießen noch in die Höhe, modische Dauerbrenner wie Hoodies wurden nicht alt, manch eine(r) hatte auch Spaß an ausgefallenen Stücken wie Lacklederhosen, die man sich vielleicht eher nicht kaufen würde. Im Schulalter ist das Budget ja noch schmal.

Viel Gelegenheit zum Modefachsimpeln

Blusen, Kleider, Hosen oder Shirts oder Schuhe und Accessoires - die Auswahl war groß, angestaubt nichts. Es konnte also herrlich über Mode gefachsimpelt werden. Die Begegnung und der soziale Austausch waren mindestens genauso wichtig wie der Kleidertausch. Nachhaltigkeit ist ein Thema, das haben die Tauschfrauen umgesetzt. Immer mehr neu zu produzieren, könne nicht der Weg sein: »Jeder weiß das. Wir haben ausprobiert, ob Nachhaltigkeit auch auf der Alb funktioniert.«

Es scheint zu klappen, einer Neuauflage steht nichts im Weg. Das Konzept, mal schnell am Freitagabend vor Ort bargeldlos shoppen zu gehen, ist aufgegangen. (GEA)