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Beachparty der Großengstinger Narrenzunft bringt den Saal zum Beben

Großengstinger Narrenzunft »Hurra de ausre« begeistert beim Bürgerball gut 400 Zuschauer.

Die Lomba-Kabell versenkte zuerst ein knallrotes Gummiboot und ließ sich dann von den »bildschönen« Rettungsschwimmerinnen vorm
Die Lomba-Kabell versenkte zuerst ein knallrotes Gummiboot und ließ sich dann von den »bildschönen« Rettungsschwimmerinnen vorm Ertrinken bewahren. FOTO: LEIPPERT
Die Lomba-Kabell versenkte zuerst ein knallrotes Gummiboot und ließ sich dann von den »bildschönen« Rettungsschwimmerinnen vorm Ertrinken bewahren. FOTO: LEIPPERT

ENGSTINGEN. »Fasnet, Fasnet, dui isch schee«, erklang es den ganzen Abend über immer wieder aus vielen Kehlen. Wie passend, denn zweimal begeisterte die Narrenzunft Großengstingen am Wochenende in der jeweils prall gefüllten Turn- und Festhalle mit einem kunterbunten und abwechslungsreichen Programm. Fast 200 Akteure schossen knapp sechs Stunden lang ein fulminantes Feuerwerk an Späßen, witzigen Beiträgen oder farbenprächtigen Tänzen ab, der Schlachtruf »Hurra – de ausre« wurde mindestens tausendmal gerufen.

Als nach Mitternacht die Albra-Gugga mit schwungvollen und teils bombastisch lauten Partyhits die Bühne übernahmen, kam die vorher schon kolossale Stimmung zum Höhepunkt. Das hingerissene Publikum brachte die zum Motto »Beach Party« perfekt mit Palmen, Liegestühlen, Sonnenschirmen, Schwimmutensilien oder Badelatschen dekorierte Halle mit frenetischem Klatschen fast ins Wanken.

Amüsante Moderation

Aus gesundheitlichen Gründen hatte Zunftmeister Peter Brendle seine Anwesenheit abgesagt, »damit er sich et mit dem Fasnetfieber osteckt«, ulkten die Zunfträtinnen Heike Hummel und Monika Schneider und baten um Nachsicht, wenn’s »oine oder andere et ganz so lauft wie’s sei sott«. Wohl wissend, dass das Immunsystem des Narrenchefs nach einer Operation noch nicht hundertprozentig fit war. Die beiden übernahmen einfach Zwischenmoderationen, die umfangreichen Ehrungen einzelner Akteure oder zigfachen Dankesworte.

Dass das erste Bühnenbild mit 101 Mädels der diversen Tanzgarde-Formationen nach dem kollektiven Einmarsch ein höchst eindrucksvolles Motiv darstellte, kam auch bei Martin Böhmler, der den kurzweiligen Abend witzig und amüsant moderierte, bestens an. Dorfgeschehen und allerlei Missgeschicke ihrer Mitbürger verrieten mal wieder die Backfrauen. Weil Siglinde Herzel krankheitsbedingt ausgefallen war, hatte Bärbel Geist kurzfristig den ihren Part übernommen. Gemeinsam mit Elisabeth Thum offenbarte sie etwa, dass die Lombakabell von goldenen WCs in der Hauptstadt erzählte, weil sich bei der Stallwächter-Party in Berlin jemand im Instrument des Tubisten »erleichtert« habe, oder machten sie sich gemeinsam über den Feuerwehr-Ehrenkommandanten Anton Hummel lustig, weil er seinen selbst verfassten Termin »GaWiTa« nicht mehr erklären konnte, obwohl der »ganz wichtige Tag« auf seinen Hochzeitstag hinweisen sollte.

Astreines Seemannsgarn erzählten »s’Paule« (Manuel Hummel) und der etwas begriffsstutzige »Karle« (Kai Baier) auf ihrer Schifffahrt oder fragten, warum ein Seemann immer ein Messer in der Tasche habe? »Damit er in See stechen kann«.

Die »Engstinger Fasnet’s Influencer*innen« Daniela Tröster und Christina Hipp wollten die Tanzgarde für alle Altersklassen und Geschlechter attraktiv machen. Denn »mir kennet dui Fasnet vo inna und vo außa«. Dafür studierten sie mit diversen Probanden und dem Publikum den witzigen und mit viel Body-Percussion versehenen Delfin-Song ein.

Lompa kapern den Saal

Mit leeren Bierkisten jonglierten und tanzten die »SCHMODOS«, die wohl zu lange am Schmotzigen Donnerstag unterwegs waren. Die drei Maskengruppen »Hurgele«, »Gosgarda Käther« und »Schlossgassa Raiber« wirbelten in ihrem gemeinsamen Tanz einschließlich eigener Beachparty über die Bühne.

Den Vogel schoss wieder die einzigartige »Lomba-Kabell« ab. Die kaperte Saal und Bühne zuerst mit einem knallroten Gummiboot, bevor sie die Titanic sehens- und hörenswert untergehen und sich selbst von »bildschönen Rettungsschwimmerinnen« à la Baywatch vorm Ertrinken bewahren ließ. Und schließlich beeindruckten die Tanzgarden mit ihren temperamentvollen Vorführungen. Die Vereinsjüngsten in den Bambini- und Mini-Garden, die Jugendgarde und zum krönenden Abschluss die große Garde, die mit ihrem akrobatischen Marschtanz und einem Showtanz mit dem höchst aktuellen Naturschutzthema »Rettet den Regenwald« in diesem Jahr schon einige Erfolge bei Tanzturnieren einheimsen konnte.

Kaum Pausen

Alleinunterhalter Wolfgang Schölzel konnte kaum Pausen genießen, denn er musste einen Tusch nach dem anderen zum Besten geben. Kurz vor ein Uhr nachts brachten die Zunfträtinnen Heike Hummel und Monika Schneider allen Mitwirkenden, Helfern, Unterstützern, Sponsoren oder der Gemeinde ihren Dank zum Ausdruck, bevor der Abend mit dem von allen gemeinsam gesungenen Engstinger Narrenlied endete. (GEA)