ENGSTINGEN-KOHLSTETTEN. Der Verein Familienfreundliches Engstingen (Fafre) präsentierte den Besuchern sein neuestes Projekt Lastenfahrräder samt Unterstellplatz und Zubehör. Für Bürgermeister Mario Storz die Gelegenheit, diese neue Form der Elektromobilität im ländlichen Raum vorzustellen. Das Gefährt kann kostenlos für einen bis vier Tage am Stück online gebucht werden. »Das System ist einfach aufgebaut, eine gute und tolle Sache. Es ist ein Stück weit unser Alleinstellungsmerkmal und findet sicher Nachahmer«, ist er überzeugt. Das verleihe der Gemeinde mehr Attraktivität. Allerdings könne dieses Projekt nur überleben, wenn es von den Bürgern genutzt werde. Vor gut zweieinhalb Jahren reifte die Idee E-Lastenräder im Verein und Sina Freudigmann nahm die Organisation in die Hände. »Nicht jeder kann sich sowas leisten«, bemerkt sie.
Fördermittel von Leader Mittlere Alb
Bei Hannes Bartholl und Elisabeth Markwardt stieß das Projekt auf Zustimmung. Die beiden managen in Münsingen das Regionalentwicklungsprogramm Leader Mittlere Alb, das sich als ein Instrument für die Stärkung und Weiterentwicklung des ländlichen Raums bewährt hat. »Uns freut es, solche Projekte finanzieren zu können, ein tolles Angebot im ländlichen Raum. Es tut sich was in Engstingen«, versichert Bartoll.
Eine einfache Onlinebuchung macht die kostenlose Nutzung möglich. Allerdings nicht ohne eine komplette Einweisung, die Fahrradmechaniker Thomas Heinlin übernimmt. Seine über 20-jährige Erfahrung im Radbusiness zeichnet ihn aus, er ist mit Herzblut dabei. »Ich fahre alles mit dem Rad, und das bei Wind und Wetter«, bestätigt er. Er stehe zu hundert Prozent hinter dem Projekt. Für ihn ist es wichtig, die Nutzer bestens auf die Handhabung der nicht ganz leichten Lastenräder vorzubereiten: »Es ist nicht nur Fahrrad fahren. Nicht, dass sie nachher keine Freude daran haben.«
Bockstark unterwegs!
Sina Freudigmann hofft, dass künftig viele »Böcke« durch Engstingen fahren und wies damit auf die Devise »Bockstark unterwegs« hin. Das Motto geht auf den im Ortswappen befindlichen Graubündner Steinbock zurück, eine Reminiszenz an die einstige Zugehörigkeit zu Chur. Für sie bot die Kohlstetter Kirbe die beste Gelegenheit, die neue Anschaffung vorzustellen. Viele Besucher flanierten am Sonntag in der Pfarrgasse über den Flohmarkt, genossen die Backhausschmankerl und frisch gepressten Süßmost. Die Kinder hatten ihren Spaß mit den leuchtend roten Fahrgeräten des Engstinger Kinder-Spielfahrzeug-Anhängers Mobi, ein weiteres Kooperationsprojekt mit der Gemeinde, das auf Initiative von Familienfreundliches Engstingen und mit Unterstützung von Leader-Fördermitteln angeschafft wurde. (GEA)