MÜNSINGEN. Inzwischen ist der Münsinger Truppenübungsplatz zwar ein ehemaliger, fürs Jubiläum zählt trotzdem jedes Jahr: 1895 zogen die ersten Soldaten von der – ebenso alten – Kaserne im Alten Lager zum Manöver aufs Münsinger Hardt. Fast 125 Jahre sind seither vergangen. Aus der Soldatenstadt ist das Albgut mit seinen Manufakturen, Museen und Orten zum Feiern geworden. Und auf dem einstigen Truppenübungsplatz haben selten gewordene Tiere ein stilles Refugium, in das der Mensch nur Zutritt hat, wenn er ohne Auto kommt. Zum anstehenden Jubiläum des Ortes, der nicht nur seine eigene, besondere Geschichte hat, sondern auch die der Stadt Münsingen prägt, hat Letztere einen Kalender für 2020 aufgelegt.
Aus dem Stadtarchiv sowie den Sammlungen von Dieter Schmalenbach und Joachim Lenk wurden Fotografien, Illustrationen und Ansichtskarten vorwiegend aus den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts ausgewählt. Sie zeigen neben der Architektur der Kaserne auch den Alltag dort und auf dem Truppenübungsplatz: Soldaten beim Artillerieschießen, aber auch Kameraden, die Schnee schippen oder Brot an die Zivilbevölkerung verteilen. Ein Luftbild aus den 1920ern zeigt die Häuser der Ludwigshöhe in der Nähe zum Beobachtungsturm Seeckt, die inzwischen vollständig verschwunden sind. Auch das Vorlager mit seinen Hotels, Restaurants, Villen und Betrieben ist auf einigen Abbildungen zu sehen. Der im Wiedemann-Verlag erschienene Kalender ist für zwölf Euro bei der Tourist-Info erhältlich. (GEA)