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Aktuell Aktion

Über Kommunalpolitik beim Hayinger Misten reden

Hayingens Bürgermeisterin Ulrike Holzbrecher packt am Gustav-Werner-Tag der BruderhausDiakonie an

Bürgermeisterin Ulrike Holzbrecher und Stiftungsrat Professor Dr. Christian Rose säubern Stall und Auslauf von Eseln und Pony, d
Bürgermeisterin Ulrike Holzbrecher und Stiftungsrat Professor Dr. Christian Rose säubern Stall und Auslauf von Eseln und Pony, die für die tiergestützte Pädagogik eingesetzt werden. FOTO: BERNHARD
Bürgermeisterin Ulrike Holzbrecher und Stiftungsrat Professor Dr. Christian Rose säubern Stall und Auslauf von Eseln und Pony, die für die tiergestützte Pädagogik eingesetzt werden. FOTO: BERNHARD

MÜNSINGEN. Die Aufgabenbereiche einer Bürgermeisterin sind vielfältig. Stallausmisten gehört gewöhnlich nicht dazu. Hayingens Bürgermeisterin Ulrike Holzbrecher war bei eisiger Kälte und schneidendem Wind am Gustav-Werner-Tag, der 2024 auf den Frauentag fiel, mit landwirtschaftlichem Gerät bei der tiergestützten Pädagogik der BruderhausDiakonie in Buttenhausen anzutreffen. Am Frauentag mache sie immer bei einer Aktion mit, erzählte sie.

Von den »Eselexperten« Andy und Andrea, beide Beschäftigte in den Werkstätten, ließ sie sich zeigen, was an diesem Morgen im Stall zu tun war: Eseläpfel aufsammeln, Tiere füttern, Futtersäcke stopfen und – als Sahnehäubchen nach der staubigen Arbeit – ein Rundgang mit Eseln und Pony. »Ich bin auf dem Land aufgewachsen«, sagte Holzbrecher, während sie Mist in die Schubkarre fallen ließ. Mit Pferdeäpfeln fremdele sie nicht. »Mir geht es hier sehr gut.« Mehr noch als für die Arbeit interessierte sie sich jedoch für ihre Kollegen an diesem Tag: wo sie arbeiten, wo sie wohnen und wie sie zur Arbeit kommen. Beim Striegeln eines Esels hätte sie gern jeden Strohhalm und Heurest aus dem Fell entfernt: »Ist das ein Gefussele.« Professor Dr. Christian Rose, stellvertretender Stiftungsratsvorsitzender, der sie begleitete, neckte: »Das ist eine Geduldsübung für eine Bürgermeisterin.« »Ja, an meiner Geduld arbeite ich noch«, gestand Ulrike Holzbrecher.

Mit Anschieben geht’s

Den Eseln Halfter anzulegen, überließen die Bürgermeisterin und Christian Rose den Eselexperten. Den Führstrick ergriff Ulrike Holzbrecher dann beherzt. Als der Esel sich zunächst sträubte mitzulaufen, sagte sie: »Komm! Ich bin es gewöhnt, dass man mir folgt.« Mit ein bisschen Schieben von hinten gehorchte der Esel. Gemütlich liefen zwei Esel, ein Pony und sieben Menschen durch Buttenhausen. Christian Rose ließ sich mehrfach mit Esel fotografieren. »Für meine Enkel. Die werden staunen.« Er empfand den Spaziergang mit dem dunkelbraunen Esel Mukti »sehr entspannt«. Im Juni will er mit seinen Enkeln am »Eselworkshop« des Living Museums teilnehmen. Für die fleißigen Helfer im Eselsstall standen am Freitag im Living Museum Kaffee und Kekse bereit. Nachdem sie sich aufgewärmt hatten, führte Museumsleiterin und Kunsttherapeutin Sarah Boger durch das gemeinsame Kunstatelier und individuelle Ateliers sowie die Ausstellung.

Am Gustav-Werner-Tag der BruderhausDiakonie engagieren sich politisch Verantwortliche und Führungskräfte mit sozialer Arbeit in verschiedenen Einrichtungen der BruderhausDiakonie. Der Tag wird zu Ehren des Gründervaters der gemeinnützigen Stiftung begangen. In Buttenhausen unterhält die BruderhausDiakonie mit Sitz in Reutlingen verschiedene Angebote für Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung, darunter eine Handweberei, eine Gärtnerei sowie das Living Museum. Vier Esel und ein Pony werden für die tierpädagogische Arbeit eingesetzt. (em)