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Über 4.000 Hästräger und Tausende Zuschauer beim Umzug in Großengstingen

Kein Umzug ohne Pyramiden: Hier übt sich der Narren-samen der Narrenzunft Steinhilben schon mal im akrobatischen Hochstapeln.  F
Kein Umzug ohne Pyramiden: Hier übt sich der Narren-samen der Narrenzunft Steinhilben schon mal im akrobatischen Hochstapeln. FOTOS: LEIPPERT
Kein Umzug ohne Pyramiden: Hier übt sich der Narren-samen der Narrenzunft Steinhilben schon mal im akrobatischen Hochstapeln. FOTOS: LEIPPERT

ENGSTINGEN. »Hot’s doch tatsächlich klappt«, sagte Harald Enderle von der einzigartigen Lomba-Kabell übers ganze Gesicht strahlend. »Mir hend de schwarze Wolka ond dr Rega heit morga oifach wegg’spielt.« Stimmt, der 34. Umzug der Narrenzunft »Hurra de Ausre« war wettertechnisch von absolutem Glück gekrönt. Beim traditionellen Wecken der Bürger durch die Katzamusik der Lomba hatte es, wie schon die ganze Nacht, noch vor sich hin genieselt. Aber schon beim Narrengottesdienst in der St. Martinskirche und dem anschließenden Zunftmeisterempfang lichtete sich der Himmel.

Keine Frage, der Wettergott muss ein Fasnetsnarr sein. Denn während des gut vierstündigen Defilees spickte zwischendurch sogar die Sonne am blau gefärbten Himmel hervor. Während prominente Gäste wie der Bundestagsabgeordnete Michael Donth, die Landtagsabgeordneten Manuel Hailfinger und Rudi Fischer, Landrat Dr. Ulrich Fiedler, Engstingens Bürgermeister Mario Storz und sein Hohensteiner Amtskollege Simon Baier sowie Vertreter der Vereinigung Freier Oberschwäbischer Narrenzünfte (VFON) ihren »Stehplatz« im Sprecherwagen am »Stachus« in der Ortsmitte sicher hatten, suchten sich die ersten Zuschauer schon gut eine Stunde vor Beginn des Umzugs die besten Plätze entlang der Strecke aus. Dann gab es nur noch Tausende Narren auf der Umzugsstrecke und mindestens doppelt so viele Zuschauer, die dicht gedrängt in Fünfer- oder Sechser-Reihen standen und von Weitem ein unübersichtliches Menschenmeer bildeten. Die »Albra-Gugga« eröffneten die gut vierstündige Parade gemeinsam mit den Großengstinger Tanzgarden.

Danach ging es Schlag auf Schlag. Wilde Hexen mit grauslichen Larven zogen durch die Straßen, »Goischter« aller Couleur oder allerlei tierische Maskenträger folgten, Elfer- und Narrenräte schäkerten mit den Beobachtern am Straßenrand, Musikkapelle an Musikkapelle, egal ob Lumpenkapelle, Guggamusik oder Fanfarenzüge, sorgten für den guten Ton zum Spektakel. Manch beeindruckender Fasnachtswagen bahnte sich seinen Weg durch die Zuschauerreihen.

Umzug Engstingen
Umzug Engstingen Foto: Gabriele Leippert
Umzug Engstingen
Foto: Gabriele Leippert

»Hex – kratz mi au«, »Wer jagt’s Gretle – Dr Deifl«, »Erdmännle – ploag mie ned« und natürlich »Hurra – de Ausre« klang es lautstark. Hexen stellten tolle Pyramiden, teilweise fünf- und sogar sechsstöckig, auch Nachwuchsnarren bauten so manche Kinderpyramide. Die Stimmung der Hästräger war prächtig und übertrug sich auch auf die Zuschauer, die gerne mitsangen oder am Straßenrand schunkelten.

Allerdings war nicht jede »Begegnung« zwischen Maskenträger und Zuschauer völlig gefahrlos, denn gerne »kidnappten« die Narren vor allem junge Mädchen und drehten sie in Rotiermaschinen schwindelig oder sperrten sie in altertümlich anmutende Foltergeräte. Süßigkeiten und Unmengen von Bonbons für die jüngsten Besucher flogen in die Zuschauerreihen. Nach dem Umzug sorgte die »Fleckafasnet« für ein fröhliches Stelldichein der Narren. (GEA)