HOHENSTEIN. Ein sehr irritierter Vater hat in der Sitzung des Gemeinderats Hohenstein gestern Abend nachgefragt: Die auf dem Schulhof der Hohensteinschule neu eingerichteten »Zonen« für die Grundschüler einerseits, die Kinder und Jugendlichen des Albgymnasiums andererseits findet er unmöglich. Da werde den Kindern etwas völlig Falsches vermittelt, ärgerte sich der Vater, der Sprösslinge in beiden Schularten hat.
In der Hohensteinschule, die seit dem Wegfall der Hauptschule nur noch als Grundschule geführt wird, ist seit Herbst 2014 das Albgymnasium mit untergebracht. Die private Schule wächst jedes Jahr um einen Jahrgang; inzwischen werden die Klassen fünf bis neun unterrichtet. Pläne für einen Umzug des Albgymnasiums hatten sich zerschlagen, weshalb die Schule ihren Mietvertrag mit der Gemeinde Hohenstein verlängert hat.
Eine der Auflagen war dabei die »Harmonisierung der Unterrichtszeiten«, wie Hohensteins Bürgermeister Jochen Zeller in der Gemeinderatssitzung berichtete: Vom neuen Schuljahr an werden Grundschule und Albgymnasium zu denselben Zeiten Unterricht oder Pause haben. Bislang hatte es immer wieder Probleme bereitet, wenn etwa die Grundschüler in der Pause tobten und die Älteren gerade eine Arbeit schrieben – oder umgekehrt.
Die Schulhof-Zonen wurden unabhängig von der Pausenregelung jetzt schon eingeführt. Über den Hintergrund der Neuregelung informiert auf GEA-Anfrage Klaus Käppeler, der Schulleiter der Hohensteinschule. Ihm und seinen Kollegen ging es darum, gerade den »Kleinen« auf dem Schulhof mehr Entfaltungsmöglichkeiten zu schaffen. An die Tischtennis-Platte oder die von früheren Hauptschülern gebauten Sonnenliegen kamen die Grundschüler bislang kaum ran, weil meist die Älteren beides belegen, so die Beobachtung der Lehrer.
Seit den Osterferien läuft deshalb ein Versuch, die für den Hartplatz an der Schule bereits bewährte Regelung auch auf andere Bereiche des Pausenhofs auszudehnen. Der Hartplatz wird – das war schon zu Hauptschul-Zeiten und längst vor dem Albgymnasium so – im Wechsel von den Schülern der Grundschule und der weiterführenden Schule genutzt. An geraden Tagen sind die einen, an ungeraden Tagen die anderen an der Reihe. So steht jetzt immer derjenigen Schule, die den Hartplatz gerade nicht nutzen kann, der vordere Schulhof zur Verfügung – und umgekehrt. Zwischen Schwimm- und Turnhalle wurde eine »Mixed Zone« festgelegt, ein gemischter Bereich. »Dort darf sich aufhalten wer will«, berichtet Käppeler.
(GEA)