MÜNSINGEN. Wie viel Freiheit haben Tagesmütter, die den Betreuungsalltag für unter Dreijährige in Tiger-Einrichungen gestalten? Und bis zu welchem Maß sind sie als Selbstständige an verbindliche Regularien gebunden? Um diese Frage ist im Münsinger Alb-Tiger Streit entbrannt. Der Tagesmütterverein, der das Tiger-Konzept für die Betreuung unter Dreijähriger entwickelt und in mittlerweile 34 Einrichtungen im Kreis Reutlingen umgesetzt hat, hat den Tagesmüttern nicht nur ein Rahmenkonzept, sondern auch eine Kooperationsvereinbarung vorgelegt. Darin sind Betreuungsstandards, unter anderem auch zu den gewünschten Öffnungszeiten, definiert.
Die beiden Tagesmütter im Alb-Tiger sehen darin Widersprüche zu ihrer Selbstständigkeit. Sie haben die Vereinbarung nicht unterschrieben und setzen statt dessen auf persönliche Absprachen mit den Eltern, die ihnen nun teilweise den Rücken stärken.
Anne Mack, Geschäftsführerin des Tagesmüttervereins, sieht die Zusammenarbeit mit den beiden Tagesmüttern als gescheitert an und hat eine Kündigung zum 31. Dezember ausgesprochen. Ein neues Alb-Tiger-Team wird bereits aufgebaut. Die »alte« Alb-Tiger-Besetzung hofft dennoch auf eine Zukunft: Die beiden Tagesmütter suchen, unterstützt von Eltern, nun Räumlichkeiten, in denen sie ihre Selbstständigkeit fortführen und eine vom Tagesmütterverein unabhängige Kleinkindbetreuung anbieten können. Der Bedarf ist da – so sieht es auch Bürgermeister Mike Münzing, der deshalb Unterstützung zugesagt hat. (GEA)
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