ST. JOHANN/ SONNENBÜHL/HOHENSTEIN. Bei einigermaßen stabilem Wetter zog es Himmelfahrt wieder zahlreiche Besucher in die Zelte auf der Alb.
- Trachtenkapelle Würtingen
Über ein volles Haus freuten sich an Himmelfahrt die Musiker der Trachtenkapelle Würtingen. In und vor der Gemeindehalle tummelten sich Ausflügler und Passanten, genossen kühle Getränke ebenso wie deftige Schlachtplatte. »Das Holzofenbrot haben gestern die Backfrauen im Backhaus gebacken. Das ist sehr nachgefragt«, stellt Vorsitzender Stefan Werz fest. »Unser Fest ist wie immer sehr gut besucht.«
Zum ersten Mal starteten sie eine Instrumentenwerbung, heißt, Jugendliche konnten Instrumente ausprobieren und die ersten Töne damit von sich geben. »Das war eine gute Idee und sie wird gern angenommen«, resümiert er. Voll im Griff hatten die Gastmusikvereine ihre Instrumente. Seien es die Hofbühlmusikanten aus Neuhausen unter der Leitung von Landesmusikdirektor Bruno Seitz, die mit einem Querbeet-Musikprogramm die Besucher in beste Stimmung versetzten.
»Ich war zum ersten Mal 1977 als Zögling hier mit Papa und Opa, die mit in der Kapelle gespielt haben. Ja und so ist es geblieben in all den Jahren«, erinnert sich Seitz amüsiert. »Und die Musiker kommen gerne mit.«
Zum zweiten Mal dabei waren die Derendinger Blasmusiker. »Unser erster Auftritt hier war vor gut 27 Jahren«, erzählt Steffen Haap. Der Vorsitzende des Blasmusikverbandes Neckar-Alb und Werz sahen es an der Zeit, dies zu wiederholen und mal wieder was zusammen zu arrangieren. »Wir kommen sehr gerne auf die Alb.«
- Musikverein Upfingen
Das 57. Hammelessen auf Eppenzill mit Hammellauf und viel musikalischer Unterhaltung ist dem Musikverein Upfingen wieder super geglückt. »Wir sind mehr als zufrieden«, bekennt Hans-Dieter Nau, ihr Vorsitzender. »Allerdings ist gutes Schuhwerk gefragt, unsere Wiesen sind nach dem Regen gestern wie ein aufgeweichter Schwamm.« Was aber der Nachfrage nach Unterhaltung keinen Abbruch tat.
Die Partyband Boiz Bänd füllte am Mittwochabend das Festzelt, geizte nicht mit fetziger Musik verschiedenster Genres und lieferte musikalisches Vergnügen. Am Donnerstag lösten sich die Musikvereine aus Nehren, Dapfen und Magolsheim auf der Bühne ab, mischten neben traditioneller Blasmusik mit Kulthits aus Pop und Schlager auf. »Schön, dass auch die Nehrener bei uns sind, sie feiern dieses Jahr ihr 100-jähriges Bestehen«, unterstreicht Martin Groß. »Und bei unserem Fest funktioniert alles einwandfrei. Am Mittwochabend sei es eine tolle Party mit vielen Leuten und bester Stimmung gewesen, heute ein gut gefülltes Zelt und davor jede Menge besetzte Bierbänke an Biertischen mit gut gelaunten Leuten.« Und die lassen sich die Spezialität Lammrollbraten schmecken, geben sich der ausgelassenen Stimmung hin und halten ihre Schwätzle. »Wir kommen jedes Jahr hierher. Einfach super«, freuen sich die Ferruzzis, die mit Familie unterwegs sind. Auch die Hummels sind Stammgäste beim Hammelessen und haben sich mit den Fahrrädern auf den Weg gemacht. »Allerdings sind wir mit dem Auto vom Neckartal auf die Alb gefahren und dann erst aufs E-Bike umgestiegen«, gestehen sie. »Und nächstes Jahr wieder.«
- 50 Jahre Bockbierfest
Ob per Pedes, mit dem Rad oder dem Auto: Bei bestem Wetter strömten Jung und Alt in Ödenwaldstetten schon um die Mittagszeit dem Ortsausgang zu, denn auf dem Festgelände war was los. Nachdem letztes Jahr der TSV sein 100-jähriges Jubiläum gefeiert hatte, wurde heuer das 50. Bockbierfest ausgerichtet. Die Trachtenkapelle Bernloch stimmte musikalisch auf den Vatertag ein. Bürgermeister Simon Baier stellte danach seine »Schlagkraft« unter Beweis und schon nach zwei Schlägen floss das flüssige Gold aus dem Fass zur Freude aller Väter oder derer, die es vielleicht noch werden wollen und füllte die Krüge.
"Von der Braumanufaktur Speidel kam die Idee in den 70er-Jahren, um die Kasse des TSV zu füllen, ein Bockbierfest zu veranstalten", sagt Vorstandsmitglied Holger Kuhn. "Bier und Zelt kam von Speidels und die Erfolgsgeschichte nahm ihren Lauf. "Wir richteten bis in die 90er-Jahre das größte Zeltfest auf der Alb aus", weiß Kuhn. Die Konkurrenz schläft jedoch nicht und so wetteifern heute – vor allem am Vatertag – einige Alborte um die Besucher. Der TSV ist mit seinen rund 350 Mitgliedern drei Tage lang im Einsatz, bis zu 150 Helferinnen und Helfer in zwei Schichten, stehen in der Zeltküche, sorgen für Nachschub oder bedienen die hungrigen und durstigen Gäste.
Das Programm auch am Samstag und Sonntag kann sich sehen lassen. Fußball ist Trumpf: Das Bockbierfest startet mit den Fußballspielen, einmal in der Kreisliga B um 14 Uhr mit der Partie SGM Ödenwaldstetten/Oberstetten II gegen den FV Bad Urach II und um 16 Uhr in der Kreisliga A mit der Begegnung SGM Oberstetten/Ödenwaldstetten gegen den FV Bad Urach.
»Am Abend steigt eine Techno-Party mit DJ Bandox und DJ Lok, ein aufstrebender Newcomer-DJ aus dem Landkreis Biberach«, sagt Holger Kuhn.
Über alle drei Tage muss niemand Hunger und Durst leiden. Ob Spanferkel mit Sauerkraut und selbst gemachtem Holzofenbrot oder die Klassiker bei solchen Festen Rote, Currywurst, Pommes und Schupfnudeln dürfen nicht fehlen. Ein Veggieburger von der Speidel Braumanufaktur gehört ebenso dazu, wie das Bockbier aus demselben Haus, ansonsten liefern die Zwiefalter das flüssige Nass.
Der Sonntag gehört dann eher der Familie und steht unter dem Motto Albtag: Ein Jugendfußballturnier steigt, Oldtimer werden präsentiert, Verkaufs- und Probierstände sind aufgebaut und Linsen mit Spätzle werden serviert.
- 75 Jahre Bärenhöhle
Der Hauptakteur steht skelettiert in seiner Höhle und erträgt stoisch den Besucherstrom, der am Vatertag kaum abreißen wollte. Vor 75 Jahren am 14. Mai 1950 wurde die Bärenhöhle offiziell eingeweiht und zu diesem Ereignis das Bärenhöhlenfest ins Leben gerufen. Seither pilgern jedes Jahr Heerscharen von Besuchern den Berg hinauf, um sich die bereits 1834 entdeckte Karlshöhle und deren 1949 entdeckte Fortsetzung – die Bärenhöhle – mit ihren wunderbaren Tropfsteingebilden anzuschauen. Mit jährlich etwa 80.000 Besuchern ist sie die meistbesuchte Schauhöhle der Schwäbischen Alb und eine der meistbesuchten Höhlen in Deutschland. Rund um die Bärenhöhle ist der Freizeitpark Traumland Bärenhöhle entstanden und zu einer riesigen Attraktion geworden.
Der Andrang an solchen Festen ist auch in der Höhle groß, dank fachkundiger Führung erfährt man, was es in der Unterwelt mit den Bären und den Stalaktiten und Stalagmiten auf sich hat.
Viele lassen den Höhleneingang jedoch außen vor und kommen, um zu feiern und das Unterhaltungsprogramm zu genießen. Das fängt mit dem Kinderkarussell an, Clown Paul erzählte zur Freude der Jüngsten tolle Geschichten, für die älteren Kinder war dann eher der Bullriding Contest interessant oder wer von den ganz großen Jungs, die mit Bollerwagen oder sogar Traktor mit Anhänger unterwegs waren, seine Kräfte unter Beweis stellen wollte, konnte an einer sich drehenden Stange seine Griffkraft unter Beweis stellen. Dazu spielten quasi vor dem Höhleneingang noch die Lauchert Musikanten und rundeten das Jubiläum musikalisch ab. (GEA)