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Manuel Maier stellt sich als einziger Bürgermeisterkandidat in Pfronstetten vor

Manuel Maier ist einziger Bewerber für den Bürgermeisterposten in Pfronstetten. Bei der Kandidatenvorstellung präsentierte er sich volksnah und motiviert.

Manuel Maier stellte sich als einziger Bewerber als Bürgermeisterkandidat in Pfronstetten vor.
Manuel Maier stellte sich als einziger Bewerber als Bürgermeisterkandidat in Pfronstetten vor. Foto: Maria Bloching
Manuel Maier stellte sich als einziger Bewerber als Bürgermeisterkandidat in Pfronstetten vor.
Foto: Maria Bloching

PFRONSTETTEN. Man sollte meinen, dass sich Manuel Maier nicht groß ins Zeug legen müsste, um am 7. Juli zum neuen Bürgermeister von Pfronstetten gewählt zu werden. Immerhin gibt es keinen Konkurrenten, der sich neben ihm um dieses Amt bewirbt. Eine gesetzte Sache also. Trotzdem ist der 44-jährige Personalleiter und stellvertretende Verwaltungsleiter bei der Katholischen Kirche in Tübingen seit Monaten auf Wahlkampftour, geht mit seinen Prospekten von Haus zu Haus, sucht das Gespräch mit den Bürgern und klappert Jugendclubs ab. »Ich habe mein Bewerbungsprogramm durchgezogen, als ob es noch einen Mitbewerber gäbe. Das war mir sehr wichtig«, sagte er am Donnerstagabend im Rahmen der öffentlichen Kandidatenvorstellung, die die Gemeinde Pfronstetten in der Albhalle veranstaltete und zu der doch eine große Anzahl an Besuchern gekommen war.

Auch wenn bereits jetzt so gut wie feststeht, dass der neue Bürgermeister ihrer Gemeinde Manuel Maier heißt, wollten sie diesen Mann kennenlernen, der für die kommenden acht Jahre ihre Geschicke lenken soll. »Wenn ich in die Reihen schaue, sehe ich viele Menschen, die ich in den letzten Wochen und Monaten kennenlernen durfte«, freute er sich. Immerhin war er auch bei Vereinen, Organisationen, in Backhäusern und bei Veranstaltungen zu Gast und zeigte sich von der »offenen, direkten und sympathischen Art« der Pfronstetter berührt. »Dies hat mir gezeigt, dass es die richtige Entscheidung war, hier zu kandidieren«.

Bürgerschaftliches Engagement bündeln

Maier ist ein erfahrener Verwaltungsfachmann, arbeitete auch schon bei den Gemeinden Neckartenzlingen und Sonnenbühl. Hier wohnt er, will im Falle seiner Wahl auch in Willmandingen mit seiner Frau und seinen siebenjährigen Zwillingssöhnen bleiben. »Wichtig ist, dass ich da bin, wenn es gilt. Ich sehe das unproblematisch«, antwortete er auf die Frage eines Bürgers bezüglich seines Wohnsitzes. Selbst im Ehrenamt aktiv und durch seine beruflichen Tätigkeiten sieht er sich »gut gewappnet« für das Amt des Bürgermeisters.

In seiner Arbeit soll das »Wir« im Vordergrund stehen. Ideen will er offen untereinander austauschen und kommunizieren, mit Beteiligungsformen »die Kraft des bürgerschaftlichen Engagements bündeln und fördern«. Er sprach davon, Menschen auf Augenhöhe begegnen zu wollen, Entscheidungen transparent und nachvollziehbar zu begründen. Kinderhaus und Schule müssten »fit für die Zukunft« sein, auch bedarfsgerechte Betreuungsangebote für Familien, die Digitalisierung, ein verlässlicher ÖPNV, bezahlbare Bauplätze schreibt er sich auf seine Agenda. »Unser gemeinsames Ziel muss es doch sein, dass unsere Kinder, wenn sie dies wünschen, eine Perspektive haben, in der Gemeinde zu bleiben«, sagte er. Dazu gehöre aber auch die Einbindung älterer Menschen und eine gute gesundheitliche Versorgung im Ort. Deshalb will er Treffpunkte und Angebote schaffen und versuchen, Praxen in die Gemeinde zu holen: »Wohl wissend, dass dies schwer werden wird.«

Unser Dorf hat Zukunft

Für alle Generationen ist Mobilität ein wichtiges Thema. Ein Bürgerbus könnte die Lösung sein, vielleicht in Kooperation mit anderen Kommunen. Als Fernziel hat Maier als neuer Bürgermeister schon den Bundeswettbewerb »Unser Dorf hat Zukunft« im Blick. »Gesucht werden hier Ideen und innovative Projekte zur Gestaltung eines attraktiven und dörflichen Lebens. In meinen Gesprächen habe ich hierzu viel Interesse vernommen.« Mit der Teilnahme könnten Einwohner zeigen, welche Herausforderungen sie bei sich vor Ort anpacken und mit welchen Initiativen und Projekten sie sich gemeinsam zukunftsfest aufstellen. »Hier sehe ich absolut Potenzial.«

Natürlich weiß der Kandidat, dass eine solide und generationengerechte Haushaltspolitik die Basis aller Vorhaben ist. Deshalb gelte es, zunächst die begonnenen großen Projekte abzuschließen und dann Prioritäten zu setzen. »Der Erhalt und weitere Ausbau einer zukunftsorientierten Infrastruktur werden sicher ein Schwerpunkt sein.« Dazu gehöre auch eine gute Vernetzung des Wirtschaftsstandortes Pfronstetten und ein lebendiges Vereinsleben als Grundpfeiler des dörflichen Lebens. Hier müsse die Gemeinde Rahmenbedingungen schaffen. Durch die Einrichtung eines Kinder- und Jugendfonds im Haushalt möchte er die Jugendarbeit der Vereine und Organisationen unterstützen. Zudem soll ehrenamtliches und sportliches Engagement ausgezeichnet und wertgeschätzt werden.

Blitzer an der Bundesstraße

Ein Thema, das auch bei der Fragerunde zur Sprache kam, war die Verkehrssituation auf der Bundesstraße. Maier hat bereits Kontakt mit dem Regierungspräsidium aufgenommen. Einen ersten Schritt zur Verbesserung sieht er in der Anschaffung einer mobilen Geschwindigkeitsmessanlage. »Wir sind uns einig, dass etwas gemacht werden muss«, sagte er. Der Kandidat weiß, dass Vorhaben lange dauern können.

Es gibt aber auch solche, die schneller umzusetzen sind. So etwa eine Bürger-App, die ihm am Herzen liegt und mehr Bürgernähe bringen kann. Wo er die Gemeinde in 20 Jahren sieht? »Es gibt ganz viele Ideen, die priorisiert werden müssen. Pfronstetten ist jetzt schon sehr gut aufgestellt, und ich bin überzeugt, dass wir das mit den Finanzen wieder hinkriegen.« Er brenne für viele Themen und hoffe, dass sich die Bürgerschaft von diesem Feuer anstecken lasse. Der Ende August aus dem Amt ausscheidende Bürgermeister Reinhold Teufel rief als Vorsitzender des Wahlausschusses dazu auf, am Sonntag, 7. Juli, zur Wahl zu gehen. In allen sechs Teilorten gibt es ein Wahllokal, das Wahlergebnis soll um 19 Uhr vor dem Rathaus verkündet werden. »Jetzt sind die Bürger gefordert zu entscheiden, wer die Geschicke der Gemeinde künftig mitbestimmt«, sagte Teufel. (GEA)