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In Mehrstetten soll mindestens eine Windkraftanlagen gebaut werden

In Sichtweite der Windparks Magolsheim, Böttingen und Auingen will Sowitec weitere Anlagen erstellen. Ob es ein oder doch zwei werden, ist noch unklar. Das Windenergieprojekt soll bis 2029 ans Netz gehen.

In Magolsheim wachsen die Türme bereits in den Himmel. Foto: Steffen Wurster
In Magolsheim wachsen die Türme bereits in den Himmel.
Foto: Steffen Wurster

MEHRSTETTEN. Ein oder zwei Windräder sollen in Mehrstetten gebaut werden, viel ist das nicht. Warum nicht mehr, wurde bei einer Informationsveranstaltung in der gut besuchten Turn- und Festhalle gefragt. Mehrstetten ist Teil des Verwaltungsverbands Gomadingen-Mehrstetten-Münsingen und der hat schon vor Jahren einen Flächennutzungsplan Windkraft aufgelegt. Und der Flächennutzungsplan gibt nun mal nicht mehr Raum her. Ein Windrad ist jedoch gesetzt: Gebaut wird im Norden der Gemeinde an der Grenze zu Münsingen-Böttingen im Wald auf Flächen der Gemeinde. In der Nachbarschaft haben private Grundbesitzer Wälder, mit denen stehe man in Verhandlungen, sagte Steffen Mauser, Projektleiter des Projektierers Sowitec. Dann wird sich entscheiden, ob es ein Zwillingspaar wird.

Zwei Windräder sind also das Ziel von Sowitec. Interessant ist aber, dass auch ein einsames Rädchen profitabel wäre, sogar wenn ein eigenes Umspannwerk gebaut werden müsste, sagte Mauser. Ohne eigenes Werk sieht Mauser Möglichkeiten in Schmiechen, Münsingen oder über Magolsheim in Heroldstatt ans Netz zu gehen. Das Umspannwerk des Projektierers Schöller, der in Magolsheim sechs Anlagen errichtet, ist bereits weitgehend fertiggestellt.

2029 soll das Windenergieprojekt ans Netz gehen

Das Windenergieprojekt Mehrstetten steht noch ganz am Anfang. Untersuchungen zu Schallemissionen und Schattenwurf sind bereits erfolgt, die naturschutzrechtlichen sind noch in Arbeit. Warum man nicht auf die Ergebnisse aus dem ersten Anlauf vor mehreren Jahren zurückgreife, fragte einer der Zuhörer. Zum einen sind die jetzt möglichen Anlagen deutlich höher und leistungsstärker, der Milan brüte vielleicht nicht mehr an den gleichen Standorten und die Gutachten hätten eine Verfallszeit von fünf Jahren, antwortete Sowitec-Fachfrau Beatrix Blank. Also zurück ans Reißbrett. Anfang kommenden Jahres werden die Genehmigungsunterlagen eingereicht, im Jahr 2027 wird sich Sowitec mit kaufmännischen Dingen wie dem Ausschreibungsverfahren nach dem Energie-Einspeisungsgesetz (EEG) und der Finanzierung befassen, die Bauphase wird 2028 beginnen, 2029 soll das Windenergieprojekt dann ans Netz gehen.

Das Umspannwerk bei Heroldstatt nimmt den Strom des Windparks Magolsheim auf.
Das Umspannwerk bei Heroldstatt nimmt den Strom des Windparks Magolsheim auf. Foto: Steffen Wurster
Das Umspannwerk bei Heroldstatt nimmt den Strom des Windparks Magolsheim auf.
Foto: Steffen Wurster

Die Anlage beziehungsweise Anlagen haben es in sich, werden noch höher als die in Magolsheim. 7,2 Megawatt Leistung hat ein einzelnes Windrad, bei einer Gesamthöhe von 261 Metern. Zum Vergleich: In Böttingen und Ingstetten betreibt Sowitec je drei, in Auingen zwei Windräder. Diese acht Anlagen - Baujahr 2000 - kommen zusammen gerade mal auf 6,1 Megawatt.

In Nachbarort Magolsheim werden derweil Fakten geschaffen und sechs Anlagen erstellt. Schöller SI setzt auf rund 260 Meter Windräder mit einer Leistung von sechs Megawatt. Wie mittlerweile Standard sind es Hybridtürme, das heißt, die untere Hälfte besteht aus Betonelementen, darauf kommen Stahlelemente. Der Betonteil steht bei allen sechs Anlagen bereits, die 90 Meter hohen (Halb-)Türme kann man auch von Mehrstetten aus sehen. Ein Großkran ist bereits aufgebaut, der zweite aktuell im werden. Die Arbeiten werden in den nächsten Tagen fortgesetzt. Das Umspannwerk bei Heroldstatt steht soweit ebenfalls, Schöller rechnet damit, dass die Anlagen nacheinander über den Sommer ans Netz gehen. (GEA)