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Naturtheater Hayingen spielt »Friede, Freude, Pfannakuacha!«

»Friede, Freude, Pfannakuacha!« – die diesjährige schwäbische Komödie des Naturtheaters Hayingen kommt trotz ernsten Themas humorvoll und unterhaltsam daher. Premiere ist am 6. Juli.

Am 6. Juli starten die Aufführungen im Naturtheater Hayingen.
Am 6. Juli starten die Aufführungen im Naturtheater Hayingen. Foto: Maria Bloching
Am 6. Juli starten die Aufführungen im Naturtheater Hayingen.
Foto: Maria Bloching

HAYINGEN. Die Idee zum Stück für diese Saison arbeitete schon länger in Regisseurin und Autorin Edith Ehrhardt. Jetzt hat sie das niedergeschrieben, was sie selbst und wohl ein Großteil der Menschheit beschäftigt: der Wunsch nach Frieden in diesen kriegerischen Zeiten, in denen es scheinbar nur noch um Waffen, Verteidigung und Aufrüstung geht. »Ich wollte das nicht einfach so hinnehmen«, sagt sie und betont, dass der Gedanke des friedlichen Miteinanders die Basis für die amüsanten Handlungen in »Friede, Freude, Pfannakuacha!« darstellt und das turbulente Stück trotz ernsten Hintergrunds jede Menge Situationskomik, grotesken Humor und ausgelassenen Spaß zu bieten hat.

Dietmar Landenberger-Edelburg, Gitta Schwörer und Peter Edelburg (von links) sind als langjährige Schauspieler wieder mit dabei.
Dietmar Landenberger-Edelburg, Gitta Schwörer und Peter Edelburg (von links) sind als langjährige Schauspieler wieder mit dabei. Foto: Maria Bloching
Dietmar Landenberger-Edelburg, Gitta Schwörer und Peter Edelburg (von links) sind als langjährige Schauspieler wieder mit dabei.
Foto: Maria Bloching

Die Komödie sei für die ganze Familie geeignet, und Ehrhardt zeigt sich angesichts des Verlaufs der Proben überzeugt, dass sie »extrem gut glücken wird«. Schon bei der ersten gemeinsamen Textsichtung ist laut Peter Edelburg, Vorstand des Kultur- und Theatervereins Hayingen, unter den rund 35 Laiendarstellern sehr viel gelacht worden. »Ich bin deshalb sehr zuversichtlich, dass unsere Besucher bestens unterhalten werden.« Er selbst steht ebenso wie Gitta Schwörer und Dietmar Landenberger-Edelburg wieder als erfahrener Schauspieler auf der Bühne und freut sich schon auf die Reaktion der Zuschauer. Denn alle Rollen hat Edith Ehrhardt den Akteuren auf den Leib geschrieben. »Bevor ich mit dem Schreiben beginne, weiß ich schon, auf wen ich zählen kann.« Eine wirkliche Hauptrolle gibt es nicht, vielmehr laufen verschiedene Geschichten parallel zueinander ab, so, wie es eben im echten Dorfleben ist. Dietmar Landenberger-Edelburg, der in den letzten Jahren stets als Hauptprotagonist glänzen konnte, hat aber dennoch die Gelegenheit, sich erneut zu beweisen. »Ich wollte sein schauspielerisches Talent herausfordern und habe ihm eine Doppelrolle zugedacht mit zwei Menschen, die gleich aussehen«, erzählt Edith Ehrhardt.

»Friede, Freude, Pfannakuacha!« ist ein heiteres Stück mit ernstem Hintergrund.
»Friede, Freude, Pfannakuacha!« ist ein heiteres Stück mit ernstem Hintergrund. Foto: Maria Bloching
»Friede, Freude, Pfannakuacha!« ist ein heiteres Stück mit ernstem Hintergrund.
Foto: Maria Bloching

Sie hat beim Schreiben des Textes darauf geachtet, dass trotz des ernsten Themas die Leichtigkeit, vor allem aber der Humor nicht zu kurz kommen. Dabei lässt sie in der Zeit um 1825 durch das Auftauchen moderner Menschen aus den USA – eine Person hat bewusst Ähnlichkeit mit dem dortigen Präsidenten - Zeiten aufeinanderprallen. Schuld für diesen Zeitensprung sind magische Pfannakuacha, die mit speziellen Zutaten versetzt sind und zu einer Veränderung von Zuständen führen. Und diese Veränderung ist auch dringend notwendig, denn seit 175 Jahren streiten Einwohner von Unter- und Obertiefental – gut zu erkennen anhand ihrer grünen und blauen Kostüme und ihren ebenso farbigen Häuser – um eine Wiese und kämpfen gegeneinander. Die Frauen wollen dies nicht länger dulden und hungern ihre kriegerischen Männer durch Liebesentzug aus. Köchin Irene vom Gasthaus direkt in der Mitte kommt dabei eine entscheidende Rolle zu. Ihre beliebten Pfannkuchen schmecken nicht nur köstlich, sondern zeigen dank geheimer Zutaten so manch andere Wirkung.

Termine

Aufführungstermine in dieser Saison sind sonntags um 14.30 Uhr und samstags um 20 Uhr: Sonntag, 6. Juli, Sonntag, 13. Juli, Sonntag, 20. Juli, Samstag, 26. Juli, Sonntag, 27. Juli, Samstag, 2. August, Sonntag, 3. August, Samstag, 9. August, Sonntag, 10. August, Samstag, 16. August, Sonntag, 17. August, Samstag, 23. August, Sonntag, 24. August, Samstag, 30. August und Sonntag, 31. August. Erwachsene zahlen 17 Euro, Ermäßigte 15 Euro und Kinder von drei bis zwölf Jahren 12 Euro. Karten gibt es unter www.naturtheater-hayingen.de und unter 07386 286.

Die Komödie ist ein schwäbisch-hochdeutsches Antikriegsstück, wie es aktueller nicht sein könnte und die Botschaft »Make Love, not War« vermittelt. Geschickt vermischt sich dabei schwäbischer Humor mit einer Prise Lysistrata und einer ordentlichen Portion Zauberei. Es gibt viele heitere Wendungen, magische Überraschungen und listige Aktionen, am Ende begreifen selbst die seit Generationen heillos zerstrittenen Tiefentaler, dass jeder Streit in Frieden und Liebe enden kann, wenn man aufeinander zugeht und einander verstehen lernt. Passend dazu hat Barbara Fumian die Bühne gestaltet. Die in Blau und Grün gestalteten Häuser der Ober- und Untertiefentaler präsentieren sich mit geöffneten Wänden, sodass die Theaterbesucher auch miterleben können, was im Inneren passiert. »Die Naturbühne wird wieder in ihrer ganzen Tiefe und Breite bespielt. Das ist eine Herausforderung, weil es viele Zweier-, Dreier- und Viererszenen gibt, die auch immer wieder zusammengeführt werden müssen«, beschreibt Fumian.

Natürlich runden viele Kinder, aber auch Reiter sowie eine Pferdekutsche das belebte Bild ab. Moderne und zeitgemäße Musik darf nicht fehlen. Julia Klomfass hat diese passend zur Handlung des Stücks geschrieben. Die Akteure singen in Einzelliedern, Duetten oder auch mit dem ganzen Ensemble live dazu. Gisela Schleker zeichnet für die Kostüme verantwortlich und kann aus einem reichen Fundus von rund 5.000 Kleidern schöpfen. »Ein klein wenig hat dieses Stück auch einen märchenhaften Charakter, teilweise kommt es fast schon kabarettistisch daher«, sagt Edith Ehrhardt augenzwinkernd. Denn was man sich in der reellen Welt wünscht, gelingt hier: Man kann menschenfeindliche Leute einfach verschwinden lassen. Die Regisseurin und Autorin spielt damit auf politische Themen der Gegenwart an. »Schön wäre es, wenn man Kriege und Ungerechtigkeiten so einfach lösen könnte.« 15 Aufführungen wird es in dieser Saison geben, Premiere ist am 6. Juli um 14.30 Uhr. 999 Zuschauerplätze stehen auf der Tribüne zur Verfügung, im vergangenen Jahr wurden rund 9.500 Zuschauer gezählt. (GEA)