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Schlosshof-Hockete in Engstingen: Ein Segen für die Feuerwehr

Im Rahmen der Schlosshof-Hockete wurde auch der neue Mannschaftstransportwagen geweiht und übergeben

Diakon Rudolf Tress segnete den neuen Mannschaftstransportwagen der Feuerwehr.  FOTO: LEIPPERT
Diakon Rudolf Tress segnete den neuen Mannschaftstransportwagen der Feuerwehr. FOTO: LEIPPERT
Diakon Rudolf Tress segnete den neuen Mannschaftstransportwagen der Feuerwehr. FOTO: LEIPPERT

ENGSTINGEN. So richtig Glück mit dem Wetter hatten die Veranstalter der 31. Schlosshof-Hockete am Wochenende in Großengstingen. Kein Starkregen oder fast subtropisch schwüle Hitze wie in den Tagen vorher, sondern Sonnenschein und angenehme Temperaturen luden die Besucher ein, die auch in großer Zahl kamen. Wie schon in den letzten Jahren hatten Feuerwehr, Albverein, Reservisten, Turnverein (TVG), Schützenverein, Katholische Junge Gemeinde (KJG) und der Musikverein Schwäbische Alb Musikanten gemeinsame Sache gemacht und das zweitägige Traditionsfest auf die Beine gestellt.

»Des isch wieder richtig super gworda«, freute sich Anton Hummel, Sprecher der AGG (Arbeitsgemeinschaft Großengstinger Vereine). Schon die Vorbesprechungen seien harmonisch und übereinstimmend verlaufen, alle hätten das gleichen Interesse gezeigt. Wie gewohnt eröffneten Salven lautstarker Böllerschüsse des Schützenvereins das Wochenende, bevor Bürgermeister Mario Storz mit drei routinierten Schlägen der Fassanstich gelang. Für die musikalische Umrahmung sorgten die Schwäbische Alb Musikanten, für den Augenschmaus waren die Minitanzgarden der Narrenzunft Großengstingen zuständig.

Gute Musik zum leckeren Essen

Kulinarisch hatten die Vereine wieder viele Leckereien zu bieten. Göggela, Schupfnudeln, knusprige Seelen, Steaks von Schwein oder Pute, Maultaschen, Wilde Kartoffeln oder auch vegetarische Gemüseburger und gefüllte Kartoffeltaschen sowie natürlich Pommes und Heiße Rote fanden reißenden Absatz. Eine Schießbude und ein XXL-Lebend-Kicker vervollständigten das Unterhaltungsangebot. Am Samstagabend gab es mit »Albrocker« schmissige Partymusik, gestern dann fetzige Blasmusik von der Stadtkapelle Hayingen. Das Bäckerteam Christoph Staneker, Siegfried Männer sowie Steffen Marquart backte wieder unzählige Laibe köstliches Holzofenbrot, die der Gemeinderat zugunsten der Hockete-Ausrichter verkaufte.

Also alles beim Alten? Nein, eines war in diesem Jahr etwas anders. Denn neben dem gemütlichen Beisammensein auf einer Hockete stand vor allem der Sonntag ganz im Zeichen der Feuerwehr. Die bekam nämlich den Schlüssel und ihren neuen Mannschaftstransportwagen (MTW) offiziell überreicht. Demgemäß hatte Diakon Rudolf Tress, ehemaliger Polizist und einst in der Notfallseelsorge unterwegs, seinen Wortgottesdienst ausgelegt. »Einer trage des anderen Last«, man kenne die Situation, dass Feuerwehrangehörige sowohl bei Übungen als auch im Ernstfall aufeinander angewiesen seien und aufeinander eingespielt sein müssten, um anderen zu helfen, wozu ein hohes Verantwortungsbewusstsein gehöre. »Wohl der Gemeinde, die solche Feuerwehrleute hat«, sagte Tress und segnete das Fahrzeug.

Auch Lektor Markus Staneker dachte in seinen Fürbitten an die Floriansjünger. »Hilf, das Erlernte professionell anzuwenden oder gib den Kameraden einen kühlen Kopf und das notwendige Feingefühl, um schnelle Entscheidungen fällen zu können.« Kommandant Daniel Geist betonte, dass es ein besonderer Tag sei. Am 8. Dezember 2021 habe der Gemeinderat gemäß des Feuerwehrbedarfsplans die Ausschreibung für ein solches Fahrzeug bewilligt, Ende vergangenen Jahres habe es die Wehr nach über zwei Jahren Liefer- und Ausbauzeit abholen können. Der Mercedes Benz Sprinter verfüge über acht Sitzplätze, Handsprechfunkgeräte, Notfallrucksack, Beatmungsbeutel, Verbandsmaterial, Kleinlöschgerät, Brecheisen und vieles mehr, listete Geist auf. Sein Dank galt allen, die zur Beschaffung beigetragen hätten, ganz besonders auch Stefan Gauch, der in unzähligen Stunden maßgeblich an der Ausschreibung beteiligt gewesen sei.

88.000 Euro teure Investition

Der Hock sei ein würdiger Rahmen, um ein neues Fahrzeug willkommen zu heißen, bescheinigte auch Storz. Ein MTW transportiere das Wertvollste, was es bei der Feuerwehr gebe. »Nämlich die Kameraden, die sich zu unserem Schutz engagieren, die für uns 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr bereitstehen«, weshalb es ein schöner Brauch sei, solche Fahrzeuge samt Technik und alle Menschen, die es bedienen, zu segnen. Wichtig sei auch, die Feuerwehr gut, modern und sicherheitsrelevant auszustatten.

Der neue MTW habe wichtige Funktionen, wenn es um Übungen, Ausbildung der Jugendwehr oder um organisatorische Aufgaben für die Kameradschaft gehe. 88.000 Euro habe das Fahrzeug gekostet, an Zuschüssen des Landes wären leider nur 13.000 Euro geflossen. »Dafür bedanken wir uns zwar ganz herzlich, aber diese Zuschüsse sind seit vielen, vielen Jahren gleich, die Preise für die Fahrzeuge steigen jedoch sprunghaft an«, monierte Storz mit der gleichzeitigen »verschärften Bitte« an den anwesen-den CDU-Landtagsabgeordneten Manuel Hailfinger, »bei den Zuschusshöhen nachzusteuern, da eine Nachjustierung aus kommunaler Sicht wünschenswert ist«. Alle Gäste durften anschließend den neuen MTW besichtigen oder die Drohnenstaffel der Bosch-Werkfeuerwehr bewundern. (GEA)