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Aktuell Sanierung

Wie der neue Ortskern für Eningen aussehen könnte

Das Rathaus wird abgerissen, ein neuer Ortskern soll entstehen. Eningens Bürgermeister Eric Sindek spricht über den Stand des Projekts und seine Wünsche für die neue Mitte.

Das Eninger Rathaus wird abgerissen.
Das Eninger Rathaus wird abgerissen. Foto: Berya Yildiz Inci
Das Eninger Rathaus wird abgerissen.
Foto: Berya Yildiz Inci

ENINGEN. Es ist beschlossen: Das Eninger Rathaus wird abgerissen. Die Mängelliste für das Gebäude aus dem 16. Jahrhundert sei lang und mache den Rathaus-Neubau zu einem unausweichlichen Thema, hieß es in einer Sitzung des Gemeinderats seitens der Verwaltung. Der Beschluss markiert gleichzeitig den Start für die Neugestaltung der Eninger Ortsmitte. Bürgermeister Eric Sindek spricht über den Stand des Projekts und seine Wünsche für die neue Mitte der Achalmgemeinde.

Ende Juli waren Vertreter des Bauministeriums, des Regierungspräsidiums Tübingen und der Firma Wüstenrot, die Sanierungsträger werden soll, vor Ort, um sich gemeinsam mit dem Gemeinderat den Ortskern anzuschauen. »Um das Projekt realisieren zu können, müssen wir in ein Förderprogramm des Landes aufgenommen werden«, erklärt Sindek, der sich nach dem Vor-Ort-Termin bessere Chancen dafür erhofft. »Alle wichtigen Akteure konnten sehen, dass wir das Thema erst nehmen und angehen wollen.«

Mängel genau inspiziert

Die versammelten Behörden- und Firmen-Vertreter haben sich »einfach mal alles angeschaut«: Die Gebäude wurden nach ihrem Zustand in drei Kategorien - grün, gelb und rot - eingestuft, das Rathaus mit seinen Mängeln genauer inspiziert und das mögliche Sanierungsgelände in Augenschein genommen. »Der Termin ist beim Ministerium gut angekommen«, erklärt Sindek.

Den Förderantrag hat die Gemeinde Ende Oktober eingereicht. »Im kommenden Jahr sollten wir dann eine Antwort erhalten«, sagt der Bürgermeister. Sollte das Geld kommen, möchte die Gemeindeverwaltung keine Zeit verlieren und direkt mit dem Wettbewerb zur Sanierung starten. »Doch das Rahmenprogramm und die Fragen danach, was genau wie und wo passieren soll, müssen wir davor klären.«

Bisheriges Konzept anpassen

Schon im Jahr 2018 gab es eine Bürgerbeteiligung zur neuen Mitte, an der die Eningerinnen und Eninger rege teilgenommen hatten. »Die Ergebnisse daraus werden auf jeden Fall mitgedacht«, sagt Sindek. Das Konzept, das bisher vorliege, müsse jetzt an die aktuellen Begebenheiten angepasst werden. Vor allem das Thema Klimaschutz und Klimaanpassung sei eines, dass genauer unter die Lupe genommen werden muss. »Das ist nicht nur uns als Gemeinde, sondern auch dem Land als Mittelgeber wichtig.«

Jüngst wurde zudem der Beirat zur Ortskernsanierung gegründet, der mit in die Planung einsteigen soll. Was dann später einmal zum Sanierungsgebiet alles dazugehören soll, ist noch nicht vollständig beschlossen. »Sicher ist, dass das Rathaus mit seiner Umgebung sowie der alte Gasthof Bären einbezogen werden«, erklärt Sindek. Auch wie der neue Ortskern aussehen soll, ist noch nicht sicher. »Das werden uns die eingereichten Konzepte des Wettbewerbs zeigen, aus denen wir auswählen werden.«

Kein Platz für Autos

Wünsche hat der Bürgermeister aber trotzdem: Er möchte in der neuen Mitte mehr Wohnraum schaffen, die Aufenthaltsqualität steigern, den Klimaschutz unterstützen und Gastronomie ermöglichen. Das seien auch die Kernpunkte, um die es in der Planung gehen werde. »Wir brauchen eine Fläche, für das Leben in Eningen, auf der Autos keinen Platz haben.« Die Nachbarstadt Pfullingen habe mit ihrer Neuen Mitte für Sindek einen »Leuchtturmcharakter«.

Die Kosten für das Großprojekt sind noch nicht absehbar. Was dagegen sicher ist: »Es wird lange dauern, bis der neue Ortskern da ist.« Sindek schätzt, dass mit dem Bau, »sofern alles nach Plan läuft«, im Jahre 2030 begonnen werden kann. »Dann beginnt ein Jahrzehnt-Prozess«, sagt der Bürgermeister.

Förderantrag hat Priorität

»Es wird ein neues Rathaus geben, komme, was wolle«, erklärt Sindek. Wie es dann mit der neuen Mitte aussieht, hänge vom Geld ab. Oberste Priorität hat daher erst einmal der Förderantrag, denn: »Ohne den geht gar nichts.« Er ist aber zuversichtlich, dass der bewilligt werden wird: »Ich habe auch die Zuversicht, dass wir dieses Megaprojekt dann sowohl finanziell als auch personell stemmen können.« (GEA)