Logo
Aktuell Vernissage

Werke von Miriam Madaus-Kuhn in Pfullingen zu sehen

Vor 20 Jahren wagte Künstlerin Miriam Madaus-Kuhn mit dem Atelier designArt den Schritt in die Selbstständigkeit. In einer Ausstellung  zeigt sie im Kulturhaus Klosterkirche einen Querschnitt ihres gemeinsamen Schaffens.

Sie haben gut lachen, die »malWeibsen« des Ateliers designART Pfullingen von Miriam Madaus-Kuhn (vorne in der Mitte mit Blumenst
Sie haben gut lachen, die »malWeibsen« des Ateliers designART Pfullingen von Miriam Madaus-Kuhn (vorne in der Mitte mit Blumenstrauß) Foto: Gabriele Bimek
Sie haben gut lachen, die »malWeibsen« des Ateliers designART Pfullingen von Miriam Madaus-Kuhn (vorne in der Mitte mit Blumenstrauß)
Foto: Gabriele Bimek

PFULLINGEN. »Alles kann – nix muss« gilt als Maxime für die malWeibsen des Ateliers designArt der Künstlerin Miriam Madaus-Kuhn. Vor 20 Jahren wagte die Pfullingerin den Schritt in die »One Woman Show«. »Freischaffend zu sein ist ein wilder Ritt, ist wahrlich nichts für Feiglinge, für Weicheier«, gesteht sie bei der Ausstellungseröffnung vor den zahlreichen Gästen im Kulturhaus Klosterkirche. Und ohne Trauern, sie habe es nie bereut. Jedem Anfang wohne ein Zauber inne mit viel freigeistigem Idealismus und noch sehr viel mehr kreativ innovativen Funken. Es habe sich in den 20 Jahren Bestehen ihres Ateliers dort eine starke, lebendige Gemeinschaft von kreativen, aufgeschlossenen »malWeibsen« geschaffen, räumte aber ein: »Wer jedoch auf der Suche nach einem schnellen Bild unterwegs ist, der ist bei mir mehr als fehl am Platz.« Das offene Mal Atelier, ein offener Mal Service, frei in zahlreichen Maltechniken von Bleistiftzeichnungen über feine Aquarelle, Acrylmalereien oder Collagen bis hin zu modernen Mixed-Media-Rost-Techniken, hier gilt »ausprobieren, alles darf – nix muss«. Zur Freude der Malmacherinnen, die »mit Hingabe und Leidenschaft ihre malerische Welt erschaffen, mutig neue Richtungen wagen, sich weiter entwickeln.« Mal herrsche malerisches Chaos, aber ohne Chaos gebe es keine Entwicklung. Aber manchmal fordert oder überfordert diese Freiheit in allen Richtungen, die viel zu weiße Leinwand lasse eher schaudern als jubilieren, der Ruf nach Grenzen werde laut.

Vertrauen in einzigartigen Kunstweg

Heutzutage habe es »frau« ungleich leichter, ihre Malleidenschaft auszuleben. Das war nicht immer so, bis 1919 sei Frauen ein Kunststudium verwehrt gewesen. Abfällig als »Malweiber« betitelt, waren sie eine Lachnummer für männliche Künstler und eine professionelle Ausbildung als Malerin war völlig inakzeptabel. Aber sie haben sich emanzipiert, seien mit Staffeleien, Pinseln und Paletten hinaus, um zu malen. »Ihre Kreativität, ihr Lebensmut, ihre Unerschrockenheit, ihre unglaubliche Durchsetzungskraft halfen ihnen über gesellschaftliche Vorbehalte und festgefahrene, veraltete Traditionen hinweg zu Recht ihre künstlerische Leidenschaft zu leben.« Ihre »malWeibsen« ermutige sie, nicht auf gestohlene Tricks hereinzufallen, nicht zu viel auf Social Media zu scrollen, vielmehr ihrem »einzigARTigen Kunst Weg« zu vertrauen. »Ihr müsst niemand imitieren, kopieren, lasst euch lediglich wie die alten Meister voneinander inspirieren.« Die Magie liege im Finden des eigenen Malstils, der eigenen malerischen Verwandlung.

Motive, Materialien und Malleidenschaft

»Ich war ein Neuling und wusste nicht, was auf mich zukommt«, gibt Evelyn Hay zu. Von abstrakt über Blumenmalerei bis hin zu ihrer jetzigen Leidenschaft den Tieren, lerne sie immer wieder Neues, verwende verschiedene Materialien und es kämen immer mehr dazu. »Manchmal habe ich Angst, was dabei rauskommt. Anfangs habe ich Zweifel und am Ende bin ich doch überrascht.« Wie über ihren »Kaffeeklatsch unter Kühen«, der ihr viel Freude bereite. Seit acht Jahren ist Edeltraut Kielmann im Malatelier. Sie habe immer gerne gemalt, jetzt in der Rente habe sie richtig Lust darauf und teste es aus, ob es auch funktioniert. Sie ist froh, in der Malschule zu sein in dieser »tollen Gemeinschaft«. »Das bringt mich künstlerisch weiter. Es ist unglaublich, wie viele Materialien zur Verfügung stehen.« Ihr »Zebra« zieht die Besucher ebenso an wie die Interpretationen ihrer neun Kolleginnen unter anderem über Tiere, Urlaubsgefühle, Badeszenen und Landschaften. »Den Erfolg und den Wert meines Ateliers sehe und spüre ich heute deutlich«, merkt sie an. Ihr Bruder Simon Madaus untermalte musikalisch die Eröffnungsfeier der Ausstellung, die bis Ende März immer mittwochs von 14 bis 17 Uhr und samstags/sonntags von 11 bis 17 Uhr zu sehen ist.