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Was sich in der Pfullinger Innenstadt alles ändert

Die Marktschenke wird umgebaut, die Nachfolgerin für Schairer's Esskultur steht fest - in der Pfullinger Innenstadt tut sich was. Was sich in der Neuen Mitte alles ändern wird.

So könnte das neue gastronomische Angebot in der Pfullinger Mitte aussehen. Wer dort als Pächter einzieht und ob das Lokal "Beck
So könnte das neue gastronomische Angebot in der Pfullinger Mitte aussehen. Wer dort als Pächter einzieht und ob das Lokal »Becks« heißen wird, ist noch offen. Foto: Stadt Pfullingen
So könnte das neue gastronomische Angebot in der Pfullinger Mitte aussehen. Wer dort als Pächter einzieht und ob das Lokal »Becks« heißen wird, ist noch offen.
Foto: Stadt Pfullingen

PFULLINGEN. Die Marktschenke hat Ende vergangenen Jahres zugemacht, Schairer's Esskultur ist mitten im Räumungsverkauf: Glaubt man einigen Stimmen in Pfullingen, reiht sich bald Leerstand an Leerstand, stirbt die Innenstadt langsam aber sicher aus. »Das kann ich so nicht bestätigen«, hält Bürgermeister Stefan Wörner dagegen. Es gebe Leerstände, viele seien es seiner Meinung nach aber nicht. Vor allem nicht in der Neuen Mitte der Echazstadt, wenn man die aktuellsten Neuigkeiten beachtet: Sowohl für die Marktschenke als auch für Schairer's Esskultur gibt es neue Nutzungen.

Der Laden von Sieglinde Schairer, die in den Ruhestand geht, wird nicht lange leer stehen, da eine Nachfolgerin bereits gefunden ist: Das Teelädle »tea & mo(o)re«, geleitet von der Pfullingerin Tanja Moor, wird voraussichtlich Anfang Mai die Türen öffnen. Sie bietet dann Tee, Kaffee und Geschenkartikel an. Auch in der ehemaligen Marktschenke tut sich etwas: Die wird nach und nach zurückgebaut und renoviert. »Wir wollen, sollte alles nach Plan laufen, Anfang 2026 mit einem neuen gastronomischen Angebot wiedereröffnen«, verrät Eigentümer Ivica Marovic, dem das Lokal gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Renate Beck gehört.

Belebung der Innenstadt

»Ich finde es toll, dass sich etwas tut«, sagt Wörner. »Die Belebung der Innenstadt und des Marktplatzes ist wichtig.« Es gebe einige Interessenten, die sich bei der Stadtverwaltung melden würden, um nach Ladenflächen zu fragen. »Unser Problem ist aber, dass wir wenige haben, die nutzbar sind.« Zu viele Räumlichkeiten seien nicht barrierefrei, hätten nicht einmal Sanitäranlagen oder seien zu klein. Mit letzterem Problem hatten auch die Marktschenke-Besitzer zu kämpfen. Das ist nun aber gelöst: Die ehemalige Kneipe und das ehemalige Kleidungsgeschäft nebenan werden zusammengeführt. Um die 250 Quadratmeter Fläche hat der Gastronomiebetrieb dann, ungefähr dreimal so groß wie die Marktschenke heute ist.

Es ist sicher: In die Räumlichkeiten von Schairer's Esskultur zieht das Teelädle »tee & mo(o)re« ein. Von links: Pfullingens Wir
Es ist sicher: In die Räumlichkeiten von Schairer's Esskultur zieht das Teelädle »tee & mo(o)re« ein. Von links: Pfullingens Wirtschaftsförderer Christian Jabot, Tanja Moor und Sieglinde Schairer. Foto: Stadt Pfullingen
Es ist sicher: In die Räumlichkeiten von Schairer's Esskultur zieht das Teelädle »tee & mo(o)re« ein. Von links: Pfullingens Wirtschaftsförderer Christian Jabot, Tanja Moor und Sieglinde Schairer.
Foto: Stadt Pfullingen

Entstehen soll ein Restaurant, das von morgens bis abends und an sieben Tagen die Woche geöffnet hat. »Das ist jedenfalls unser Wunsch«, sagt Marovic. Einen Pächter gibt es für die Fläche nämlich noch nicht - umgebaut wird trotzdem. Das hölzerne Interieur soll weichen, ein großer und wie der Eigentümer sagt »femininer« Raum entstehen. »Frau muss sich wohlfühlen, sonst läuft der Laden nicht. Alles soll moderner und offener werden.« Bis zu 150 Plätze soll es im Innenbereich und bis zu 120 im Außenbereich geben.

Leerstand im DEZ wird angegangen

»Der Standort in der Innenstadt ist klar einer mit Zukunft«, ist sich Bürgermeister Wörner sicher und spricht über die neueste Errungenschaft der Stadt, die das Erdgeschoss des Dienstleistungs- und Einkaufszentrums (DEZ) nahe dem Passy-Platz gekauft habe. »Wir gehen auch diesen Leerstand an und wollen dort Einzelhandel.« Marovic ist sich sicher, dass das neue gastronomische Konzept laufen werde: »Seit der Marktplatz saniert wurde und jetzt regelmäßig bespielt wird, kommen wieder viele Menschen in die Innenstadt.« Das tue dem Geschäft gut.

Wenn der zukünftige Pächter dann noch einen - »vorzugsweise mediterranen« - Mittagstisch anbiete, macht sich der Eigentümer keine großen Sorgen ums Geschäft: »Das wichtigste ist, dass der Umsatz höher ist, als die Gesamtkosten des Ladens.« Wörner glaubt daran: »Man muss sich nur die Eisdiele anschauen, die läuft im Sommer richtig gut. Da stehen die Menschen Schlange.« Wenn es nach ihm gehe, würden bald auch die Badstraße und der Lindenplatz als Teil einer erweiterten Innenstadt mit ins Konzept gehören und mit belebt werden.

Neue Marktschenke visualisiert

Sie haben viele Wünsche und Träume, die Stadtverwaltung und die Ladenbesitzer. »Das ist wichtig, denn nur so kann es auch vorangehen«, ist sich Marovic sicher. Apropos Visionen: Gemeinsam mit dem Wirtschaftsförderer Christian Jabot haben sie das neue Restaurant in der ehemaligen Marktschenke visualisiert. Ob der Laden »Becks« - wie schon einige andere Restaurants, die im Besitz von Marovic und Beck sind - heißen wird, das ist noch nicht sicher, auch nicht, ob die Baumaßnahmen wie dargestellt umgesetzt werden können. »Aber an diesem Standort ist sehr viel möglich. Das wird ein tolles Projekt«, sagt Jabot.

Nach dem Gespräch bleibt vor allem das Gefühl danach, dass sich wirklich was tut. Ob und wie die Angebote jedoch angenommen werden, ist eine andere Frage. Sicher ist aber: »Egal ob Gastronomie oder nicht, man muss immer Geld in die Hand nehmen und sich trauen«, sagt Marovic. »Geschäfte müssen sich nämlich weiterentwickeln und mit der Zeit gehen.« (GEA)