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Was GEA-Redakteurin Claudia Hailfinger kulinarisch auf ihrer Weltreise erlebt hat

Fremde Länder – neue Genüsse.
Fremde Länder – neue Genüsse. Foto: Claudia Hailfinger
Fremde Länder – neue Genüsse.
Foto: Claudia Hailfinger

Wie aus der Pistole geschossen kommt die Antwort – und zwar zeitgleich: Brot und Käse! Was es auf seiner Reise am meisten vermisst, wird ein Pärchen aus den Niederlanden von Schülern in Bolivien gefragt. Und es sagt, was wohl die meisten Europäer sagen würde.

Sicher haben die Niederländer und natürlich auch ich in den sechs Monaten in Zentral- und Südamerika oft an Freunde und Familie gedacht. Aber so ein fluffiges Holzofenbrot mit Knusperkruste, dazu cremiger Briekäse ... Am besten, man hat beides: Als nach langer Heimreise ein reich gedeckter Tisch und offene Arme auf mich warten, sind für einen Moment alle Bedürfnisse befriedigt.

Das zurückliegende halbe Jahr war auch kulinarisch ein Erlebnis. »Aus der Hand, schnell, einfach« lautet das Motto. Was genau man da in der Serviette hält, zeigt sich oft erst beim ersten Biss: Ob in Bananenblätter gehüllt, in Teigtaschen gefüllt oder in Kartoffeln gestopft – von Mais über Gemüse, Hühnchen und Fleisch kann einen alles erwarten.

Ist nach einem  kurzen »Heimaturlaub« gen Osten aufgebrochen: Claudia Hailfinger setzt ihre Weltreise fort.  FOTOS: HAI
Ist nach einem kurzen »Heimaturlaub« gen Osten aufgebrochen: Claudia Hailfinger setzt ihre Weltreise fort. FOTOS: HAI
Ist nach einem kurzen »Heimaturlaub« gen Osten aufgebrochen: Claudia Hailfinger setzt ihre Weltreise fort. FOTOS: HAI

Will der Vegetarier auf Nummer sicher gehen, schnappt er sich einen der überall verfügbaren gegrillten Maiskolben und nagt sich durch die gelb-schwarzen Reihen. Oder er beißt in ein Cuñapé – muss dann aber damit klar kommen, dass in den Talern aus Maniok-Stärke neben zähem Käse auch Marmelade wartet. Oder wie wär’s mit Chocolate de Queso – heißer Schokolade mit einem Stück Käse?

Liebhaber von Süßem geben sich am besten gleich die volle Ladung: schmieren sich Dulce de Leche – klebrige Karamellcreme – aufs ungetoastete Toastbrot oder holen sich eine mit süßer Kondensmilch übergossene frittierte Kochbanane.

Die Kante geben lässt sich’s recht schnell mit dem Nationalgetränk der Peruaner: Pisco. Das Destillat aus Traubenmost bringt es auf bis zu 48 Umdrehungen. Serviert wird er mit Zitronensaft, Zuckersirup und einer Haube aus steif geschlagenem Eiweiß als Pisco Sour.

Für einen klaren Kopf und volle Leistungsfähigkeit sollen dagegen Cocablätter sorgen. Sie gelten auch als probates Mittel gegen die Höhenkrankheit, weshalb sich viele Anden-Wanderer ein paar davon in die Backe stecken – den bitteren Klumpen hin und wieder hervor holen, kauen und wieder zurückschieben. Als Souvenir taugen die getrockneten Pflanzenteile indes nicht – sie fallen unter das Betäubungsmittelgesetz.

Womit wir wieder in Deutschland wären. Nach ein paar Wochen Heimaturlaub, Schlemmerei und Drückerei, ist es Zeit für neue (Geschmacks-)Abenteuer, für den zweiten Teil der Reise. Es geht ostwärts. Start war vor ein paar Wochen in der Türkei, nun Georgien. Das beliebteste Mahl hier: Khachapuri – mit Käse gefülltes Fladenbrot. Läuft. (GEA)