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Tag des Regenwurms: Klimawandel macht dem Helfer im Park und Garten zu schaffen

Am heutigen Tag des Regenwurms (15. Februar), den internationale Naturschützer von mehr als 20 Jahren ins Leben gerufen haben, warnen Experten: Auch der kleine Kerl im Erdreich ist vom Klimawandel bedroht. Was er alles kann und wieso er in Gefahr ist, erklärt ein Experte aus Eningen.

Ein Mann hält einen Haufen Erde mit Regenwürmern in den Händen.
Ein Mann hält einen Haufen Erde mit Regenwürmern in den Händen. Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Ein Mann hält einen Haufen Erde mit Regenwürmern in den Händen.
Foto: Sebastian Gollnow/dpa

ENINGEN. Dass der Regenwurm ein wichtiger Teil des biologischen Gefüges in unseren Gärten, in Park- und Ackerböden ist, davon haben schon alle einmal gehört. Weniger bekannt ist, wie enorm wichtig der kleine Kerl tatsächlich ist. Und dass auch er unter dem Klimawandel zu leiden hat und es ihm überhaupt nicht guttut, wenn es zu heiß und trocken wird.

»Der Regenwurm ist essenziell für unsere Böden. Ohne ihn gäbe es kein Pflanzenwachstum«, weiß Peter Bock, Chef der Baumschulen Rall in Eningen und Experte für alles, was mit Pflanzenwachstum zu tun hat. Unermüdlich und ohne Pause würde sich der Regenwurm durch den Untergrund schaffen und wühlen. »Dabei macht er die Bodenstruktur luftig und er transportiert Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten nach oben«, so der Fachmann.

Aufräumen mit dem Mythos Regenwurm

Das mit dem Nährstofftransport laufe beim Regenwurm über seine ganz spezielle Verdauung. Er fresse Erdreich und scheide es mit seinen typischen Kothaufen wieder aus. Gleichzeitig werde auf diese Weise Pflanzenmaterial zersetzt und dem Boden als Nährstoff wieder zugeführt. Die Erde sei dann auch reicher an Mineralstoffen.

Der Klimawandel mache dem Regenwurm insofern zu schaffen, als er in Erde lebe, die einen gewissen Grad an Feuchtigkeit aufweisen müsse. »Wird das Erdreich durch die Hitze zu trocken und zu hart, dann ziehen sich Regenwürmer in tiefere Erdschichten zurück«, so Peter Bock. Der Transport von Mineralstoffen und die Auflockerung des Bodens durch die Tiere bleibe dann aus. Was wiederum schlecht für die Pflanzen an der Oberfläche sei. Der Naturschutzbund Nabu weist darauf hin, dass fehlende Aktivität der Regenwürmer eben auch Einfluss auf die Ernten habe. So treffe der Klimawandel beispielsweise die Ackerpflanzen hart.

An dieser Stelle und am Tag des Regenwurms muss mit einem Mythos aufgeräumt werden: Man kann einen Regenwurm nicht einfach in zwei Teile schneiden und beide Teile leben dann einfach weiter. Im Glücksfall überlebt nur der vordere Teil eines Regenwurms, so der Nabu. (GEA)