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Aktuell Verbandstag

So lief das Konzert zum Chorverbandstag in Pfullingen

Beim Vorabendkonzert zum Chorverbandstag demonstrierten sieben Singgemeinschaften ihre gesangliche Vielseitigkeit und Variationsbreite.

Der Gastgeber Liederkranz Pfullingen war mit »ffortissimo« auf ABBA-Spuren.
Der Gastgeber Liederkranz Pfullingen war mit »ffortissimo« auf ABBA-Spuren. Foto: Gabriele Bimek
Der Gastgeber Liederkranz Pfullingen war mit »ffortissimo« auf ABBA-Spuren.
Foto: Gabriele Bimek

PFULLINGEN. »We are still alive – wir sind sowas von aktiv und wir können alles singen«, das kündigte Moderatorin Nicole Kümmerle beim Vorabendkonzert zum Chorverbandstag in den Pfullinger Hallen an. Für jeden Musikgeschmack sei etwas dabei, von modern, Pop, Musical bis zu traditionell, klassisch, Volksweisen und das in deutscher, englischer und italienischer Sprache. Für die Teilnahme am Konzert war ein Kriterium ausschlaggebend – ein rundes Jubiläum oder durch die Umstrukturierung neu im Chorverband zu sein. Wie die »Hay Fidelity« aus Hayingen, die unter der musikalischen Leitung und Arrangements von Manfred Zmeck mit Pop-Duetten wie »Something Stupid«, bekannt durch die Coverversion von Frank Sinatra und dessen Tochter Nancy, glänzten. Ein weiterer Clou glückte ihnen mit dem »Vornamen-Medley«, wofür sie heftigen Applaus ernteten. Sie scherzten unter anderem über das faule Murmeltier Theo aus Lodz, den von allen geliebten Sonnenschein Michaela, Anita, mit ihren Augen so klar wie Sterne und natürlich über Waldemar. Sie hatten sich ursprünglich zu einem Projektchor zusammengetan, um ihrer Lust auf moderne Popsongs nachzukommen.

Welthits für 30 Dollar

»Weder ansehen noch anhören kann man das 150 Jahre Bestehen dem Liederkranz Walddorf«, kündete Kümmerle diesen an. Der Männerchor brachte die Zuhörer mit dem Volkslied »Drei Gäns im Haberstroh« zum Lachen. Mit »Adiemus«, dem von Karl Jenkins ursprünglich für einen Werbefilm einer amerikanischen Fluggesellschaft komponierten Titel, beeindruckte der Frauenchor Walddorf die Gäste. Ganz viel Geschichte steckt laut Kümmerle hinter dem Welthit »Bei mir bist du schön«, den Komponist und Texter für 30 Dollar an einen Musikverlag verkauften. Noch einen Glanzpunkt setzten beide Chöre beim gemeinsamen Auftritt bei Freddy Mercurys Rocksong »Bohemian Rhapsody«, dem absoluten Lieblingshit der Walddorfer. Die musikalische Leitung hatte Rosi Hertl inne, Fabian Bauer begleitete am Flügel.

Hay Fidelity überraschte mit dem »Vornamen-Medley« um Anita und Theo, Michaela und Waldemar.
Hay Fidelity überraschte mit dem »Vornamen-Medley« um Anita und Theo, Michaela und Waldemar. Foto: Gabriele Bimek
Hay Fidelity überraschte mit dem »Vornamen-Medley« um Anita und Theo, Michaela und Waldemar.
Foto: Gabriele Bimek

Der 50 Jahre jüngeren Liederkranz Breitenholz landete mit »Wochenend und Sonnenschein« einen Volltreffer. Wie auch mit dem bittersüßen Irish Folksong »Die Rose von Tralee«, der von einer unsterblichen Liebe zu einer jungen Frau namens Mary erzählt, wie die Moderatorin preisgab. »Sie glich einer Rose mit taufrischen Blüten, Marie, die edelste Rose im Tal von Tralee«, lautete es im Text. Zusammen mit dem Männerchor der Walddorfer bestachen die Breitenholzer Sänger temperamentvoll mit dem Paso Doble »Spanische Skizze« von Curt Mahr.

Gänsehaut und Lebensfreude

Gänsehautgefühle oder Tränen in den Augen sagte Kümmerle den Gästen bei den ausgewählten Stücken von »Voice Factory« des Liederkranzes Eintracht Metzingen unter der Leitung von Jürgen Knöpfler voraus. »Es folgt ein kontrastreiches Stück, aber hoffnungslos romantisch«, versprach sie bei der weltbekannten Ballade von John Miles »Music is my first love and it will be my last«, »Angel« von Sarah McLachlan und dem Liebeslied »You raise mit up«. »No Limit« vom Sängerkranz Rommelsbach setzte unter anderem Akzente mit Leonard Cohens »Halleluja«, und »Viva la vida«. »Es lebe das Leben – Lebensfreude, das passt, finde ich sehr gut zum Konzert«, verabschiedete sich Kümmerle.

Eine kleine Anerkennung für die Solistin der Voice Factory.
Eine kleine Anerkennung für die Solistin der Voice Factory. Foto: Gabriele Bimek
Eine kleine Anerkennung für die Solistin der Voice Factory.
Foto: Gabriele Bimek

»Das Konzert war hervorragend und es hat Spaß gemacht, so viele Chöre dazuhaben«, sagt Eugen Hilbertz, Vorsitzende des Gastgebers Liederkranz Pfullingen. Mit »ffortissimo« holte er den absoluten Publikumsliebling vergangener Konzerte auf die Bühne – Highlights from the Movie Soundtrack »Mamma Mia« von »ABBA«. Mario Kay Ocker dirigierte und Rade Soric begleitete am Flügel. »Das Konzert war sehr kurzweilig und man fühlte sich in den Bann gezogen«, resümierte Bürgermeister Stefan Wörner. »Es war sehr vielseitig und man konnte sehen, was alles möglich ist.« Der Präsident des Chorverbandes Eberhard Wolf war beeindruckt und bestätigte das mit einem vor Jahren geprägten Spruch: »Pfullingen ist das Mekka des Chorgesangs«. »Heute haben wir einen Eindruck davon bekommen, was das bedeuten kann.« Begeistert zeigte sich auch die Öffentlichkeitsbeauftragte Irmgard Naumann: »Es war fantastisch, eines der besten Vorabendkonzerte seit langem.« (GEA)