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So hat Pfullingens Bürgermeister den Narrenumzug erlebt

Bürgermeister Stefan Wörner hat den Pfullinger Narrenumzug aus einer anderen Perspektive erlebt.

So läuft ein Schultes als Hexe beim Fasnets-Umzug mit: Stefan Wörner (rechts) mit weißen Schuhen, den Besen an die Hüfte gelegt,
So läuft ein Schultes als Hexe beim Fasnets-Umzug mit: Stefan Wörner (rechts) mit weißen Schuhen, den Besen an die Hüfte gelegt, zieht mit der Narrenzunft Uschlaberghexa durch Pfullingen. FOTO: REISNER
So läuft ein Schultes als Hexe beim Fasnets-Umzug mit: Stefan Wörner (rechts) mit weißen Schuhen, den Besen an die Hüfte gelegt, zieht mit der Narrenzunft Uschlaberghexa durch Pfullingen. FOTO: REISNER

PFULLINGEN. Wer in der Öffentlichkeit steht, der sehnt sich danach, einfach mal unerkannt durch die Weltgeschichte zu laufen. Solch eine Gelegenheit bot sich vor Kurzem Stefan Wörner. Der Pfullinger Bürgermeister lief beim Fasnetsumzug am vergangenen Sonntag im Häs einer Uschlaberghexa mit. »Es war schön, eine Weile anonym zu sein«, sagt der Schultes über diesen etwas anderen Sonntagsausflug.

GEA: Wie war’s Herr Bürgermeister? Oder soll ich Herr Hexe sagen?

Stefan Wörner (lacht): Es war gut. Es war ein etwas anderer Blick auf den Umzug. Auch wenn man durch die Maske nicht alles so genau gesehen hat.

Wie meinen Sie das?

Wörner: Der Blick war sehr eingeschränkt. Durch die Maske sieht man nur einen Ausschnitt aus der Welt. Aber es war spannend. »Ich dachte: Weiß, das passt gut zum Unterkleid«

Was genau war spannend?

Wörner: Inkognito zu laufen, also nicht erkannt zu werden und den Umzug als Teilnehmer zu erleben.

Hätten Sie nicht manchmal …?

Wörner: Doch, manchmal hat es mich gepfupfert, mich zu outen. Aber ich hab’s dann doch gelassen.

Warum?

Wörner: Na es war schön, auch mal anonym unterwegs zu sein.

Wie lange ging für sie der Umzug?

Wörner: Ich war so knapp eine halbe Stunde dabei.

Und die ganze Zeit, ohne ein Wort zu sprechen?

Wörner: Ja, das war schön. In meinem Job muss man immer viel reden. Da tat das mal ganz gut.

Sie haben auch fleißig Bonbons und Süßes verteilt, wie man auf Fotos sehen kann.

Wörner: Ja an die Kinder. Das hat Spaß gemacht. Allerdings habe ich die Tasche am Häs nicht immer gleich gefunden, weil ich – wie gesagt – nicht alles so uneingeschränkt gesehen hab’. Mit der Zeit ging es aber.

Mit ihren weißen Schuhen sind sie allerdings aufgefallen.

Wörner: Beim Leihhäs der Narrenzunft waren versehentlich keine Strohschuhe dabei. Sie gehören normalerweise dazu. Da hab ich mich für bequemes Schuhwerk entschieden und dachte: Weiß, ok, das passt sehr gut zu dem dazugehörigen »Unterkleid«.

So haben wir sie auch erkannt.

Wörner: Sehen sie!

Wie kam’s überhaupt dazu? Sind sie ein Fasnetsnarr?

Wörner: Ich geh gern auf die Fasnet zum Zugucken. Beim Rathaussturm im vergangenen Jahr hab’ ich von jeder Narrenzunft einen Gutschein zum Mitlaufen bekommen. Ich hab’ aber gleich gesagt, dass ich nicht alle in einem Jahr schaffe.

Warum dann am Sonntag die Uschlaberghexa?

Wörner: Weil sie ein doppeltes Jubiläum gefeiert haben: ihren zehnten Umzug und ihr 25-jähriges Bestehen. Außerdem war der Umzug ja in Pfullingen. Das war mir recht, da hast du einen anderen Blick auf den Umzug in deiner Stadt. (GEA)