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Seit 20 Jahren Teil des Reutlinger Weihnachtsmarkts

Antal Valuch aus Pfullingen verkauft Süßwaren und Lángos auf Märkten. Nebenbei hat er einen Handwerksbetrieb.

Seit mehr als 20 Jahren ist Antal Valuch mit Ständen auf verschiedensten Märkten vertreten. Der Pfullinger betreibt zudem noch e
Seit mehr als 20 Jahren ist Antal Valuch mit Ständen auf verschiedensten Märkten vertreten. Der Pfullinger betreibt zudem noch ein Entrümpelungsunternehmen. FOTOS: JENATSCHKE
Seit mehr als 20 Jahren ist Antal Valuch mit Ständen auf verschiedensten Märkten vertreten. Der Pfullinger betreibt zudem noch ein Entrümpelungsunternehmen. FOTOS: JENATSCHKE

PFULLINGEN. Der Reutlinger Weihnachtsmarkt ist längst vorbei. Nach fast sechs Wochen hat nun auch das Weihnachtsdorf an der Stadthalle seine Tore geschlossen und somit ist die Arbeit für Antal Valuch, einen der Beschicker, getan. Der Pfullinger Unternehmer ist seit mehr als 20 Jahren Teil des Reutlinger Weihnachtsmarkts.

Angefangen hatte er seinerzeit gemeinsam mit seiner Ex-Frau mit einem Stand. Mittlerweile ist Valuch mit vier Ständen vertreten und versorgt die Reutlinger an zwei Standorten mit Süßwaren und Lángos, nämlich an der Marienkirche und im Weihnachtsdorf.

Doch damit nicht genug: Während der vergangenen Wochen waren Valuch und seine Mitarbeiter zeitgleich auf mehreren Weihnachtsmärkten unterwegs, neben Reutlingen auch in Tübingen, Rottenburg, Pfullingen, Bad Mergentheim, Möckmühl, Ostfildern und Walddorfhäslach – am dritten Adventswochenende mit insgesamt acht Ständen. »Teilweise haben wir mobile Weihnachtshütten auf Rädern«, erklärt der Besitzer, »die ziehen wir am Vortag auf den entsprechenden Platz und fahren sie am Tag nach dem Ereignis wieder weg, manchmal direkt zum nächsten Markt.«

Den meisten Umsatz machen Valuch und seine Mitarbeiter in der Weihnachtssaison mit gebrannten Mandeln. Aber auch Schokofrüchte seien mehr und mehr gefragt. »Prinzipiell kommen Süßwaren besser an als Lángos, das hat Tradition«, berichtet Valuch. Doch auch die ungarische Teigspezialität finde von Jahr zu Jahr mehr Zuspruch. »Ich esse es auch jeden Tag«, verrät der Marktbeschicker, denn: »Süßwaren habe ich das ganze Jahr über, Lángos gibt es nur auf dem Weihnachtsmarkt.«

Süßes geht immer, sagt Marktbeschicker Anton Valuch.
Süßes geht immer, sagt Marktbeschicker Anton Valuch. Foto: Sigrid Jenatschke
Süßes geht immer, sagt Marktbeschicker Anton Valuch.
Foto: Sigrid Jenatschke

Im Dezember war Valuch logischerweise auf vielen Weihnachts- und Adventsmärkten. Doch der Unternehmer ist das ganze Jahr über auf Achse. »Wir sind viel auf Jahrmärkten und Straßenfesten unterwegs – mit unterschiedlichem Sortiment.« Lángos verkauft Valuch eigentlich nur auf dem Weihnachtsmarkt und wenn es vom Veranstalter ausdrücklich gewünscht ist. Der Grund ist simpel: »Lángos zubereiten kann nicht jeder. Dafür geeignetes Personal zu finden, ist schwierig.« Neben seinen Ständen mit verschiedenen Süßwaren – von Zuckerwatte über gebrannte Mandeln und Lebkuchenherzen bis hin zu meterlangen bunten Gummischlangen – hat Valuch auch reine Schokofrüchte- oder Softeis-Stände, mit denen er zum Beispiel die Besucher beim Konstanzer Seenachtfest versorgt. Wie Lángos bietet er nach Bedarf auch Crêpes an. Zum Heilbronner Pferdemarkt geht er mit einer Baumstriezel-Bude.

»Süßwaren habe ich das ganze Jahr über, Lángos gibt es nur auf dem Weihnachtsmarkt«

Gewöhnlich beschickt Valuch Märkte und Feste in einem Umkreis von 150 Kilometern – mit einer Ausnahme: Zum Theatrium, dem Wiesbadener Wilhelmstraßenfest, nimmt Valuch im Juni sogar rund 250 Kilometer Strecke auf sich. Mit insgesamt 270 Ständen gilt das dreitägige Theatrium als das größte Straßenfest in der Bundesrepublik. »Wir sind immer mit zwei Ständen dabei und verkaufen Schokofrüchte und Softeis. Es ist richtig schön«, findet Valuch.

Allein mit seinen vier festangestellten Mitarbeitern könnte der Unternehmer die Arbeit aber nicht stemmen. Je nach Bedarf stellt Valuch Aushilfen an – mitunter bis zu 15 Hilfsarbeiter pro Tag. Hier kommt Valuch sein zweites Unternehmen zugute. Der Pfullinger verkauft nämlich nicht nur Süßwaren, sondern ist auch Geschäftsführer eines Handwerksbetriebs für Entrümpelung, Säuberung und Renovierung von Immobilien. »Die Kollegen können beim Auf- und Abbau helfen – sofern wir im Betrieb keine Aufträge haben. Das war jetzt beim Weihnachtsmarkt von Vorteil.«

Trotz der Mehrkosten fürs Personal rechnet es sich für den Unternehmer, mit gleich vier Ständen auf den Reutlinger Weihnachtsmarkt zu kommen. »Die meisten Umsätze erzielen wir am Wochenende«, erklärt Valuch. »Wenn es da regnet, hat man verloren. Das kann man unter der Woche mit einem einzigen Stand nicht mehr einnehmen.« Mit mehreren Ständen könne er dagegen den Verlust zweier verregneter Wochenenden an einem schönen Wochenende wieder wettmachen.

Den größeren Profit hat Valuch in der Innenstadt erzielt. »Da ist einfach mehr los: Schon am Vormittag kommen Schüler, oder Menschen, die in der Stadt einkaufen.« In den Bürgerpark komme nur ganz bestimmtes Publikum und überwiegend erst am Nachmittag. »Es ist trotzdem gut gelaufen und ich bin sehr zufrieden.«

Nun hat Antal Valuch erst einmal Pause. Anfang Februar geht für ihn die neue Saison los, nämlich beim Lichtmess-Markt in Oberderdingen bei Bretten. »Da starten wir immer. Das ist ein richtig guter, traditioneller Markt«, so Valuch. (GEA)