Die Bedeutung von gschwind
Mit der Frage, »wo kommt der Schwabe her und warum ist er da nicht geblieben?«, hatten die beiden sich in den vielen Jahren schauspielerischer Zusammenarbeit ausgiebig beschäftigt. »Schwabenkunde« nennen sie das. Dazu gehören natürlich auch Gewohnheiten und Eigenschaften, so widmete Bernhard Hurm sich zum Beispiel dem allseits bekannten »gschwind«. Mit schnell habe das in Wirklichkeit kaum etwas zu tun. »Gschwind warten« heiße hierzulande nur, dass man schnell damit anfängt, ganz lange zu warten. Mithilfe der bekannten Hennen-Geschichten – beim Publikum offensichtlich immer wieder sehr beliebt – erklärte Uwe Zellmer den Unterschied zwischen »henna, hussa, dinna und dussa.«Auch auf ihre Zuschauer und Zuhörer gingen Hurm und Zellmer ein und zeigten sich spontan und flexibel. Ob beim Fußballspielen mit der ersten Reihe oder bezogen auf die Klatsch-Freudigkeit der Zuschauer: »Applaus hat immer Vorrang, mein Maul kann ich zuklemmen.« Sogar die Getränke des Publikums kommentierten sie immer wieder: »Auch so ein Weizen könnte mich jetzt reizen.« An der Weisheit, »Trink niemals Wein aus leeren Gläsern«, hielten auch sie fest – mit einem Viertele in der Hand waren auch für die Humoristen die Atmosphäre noch viel besser und die Witze noch viel lustiger.
Dass Bernhard Hurm und Uwe Zellmer schon lange miteinander arbeiten, war nicht zu übersehen. Sie ergänzten sich gegenseitig, schoben immer wieder Geschichten aus der gemeinsamen Karriere ein und kamen so vom Hundertsten ins Tausendste. Gleichzeitig nahmen sich die Schauspieler vom Theater Lindenhof gegenseitig ordentlich auf die Schippe: Eine rundum tolle Atmosphäre. (GEA)