PFULLINGEN. Wenn alles nach Plan gelaufen wäre, stünde jetzt ein anderer Schriftzug an dem eindrucksvollen Gebäude in der Kaiserstraße. Dann wäre das Hotel Engelhard zwar noch nicht vergessen, aber sein Zweck ein ganz anderer. Doch was nicht ist, wird kommen, versichert Professor Dr. Gerhard Längle. Der Umbau zu einem Reha-Zentrum verzögere sich.
Den ursprünglichen Plan, Anfang 2023 zu eröffnen, ließ sich nicht halten. »Uns hat das übliche Schicksal ereilt, wie es oft bei Bauprojekten ist. Gut durchdacht reicht eben nicht ganz. Erst wenn man in die Details geht, eröffnen sich noch ein paar Baustellen mehr«, erläutert der Geschäftsführer der gemeinnützigen Gesellschaft für Psychiatrie Reutlingen mbH (PP.rt) sowie der Gesellschaft für Gemeindepsychiatrie Reutlingen mbH (GP.rt). »Dann tauchen neue Aspekte auf, die man am Anfang nicht sieht. Es gibt immer wieder Überraschungen, mit denen muss man umgehen«, so Längle. »Die Sache ist komplex.«
Fachkräftemangel schlägt auch hier zu
Zudem sei es nicht ganz so leicht, schnell gemeinsame Termine mit den verschiedenen Kostenträgern zu finden. Es haben sich noch Fragen zum Brandschutz ergeben. Und das Thema Fachkräftemangel schlägt auch hier zu. Für manche Gewerke, sagt Längle, könne man derzeit kaum jemand kriegen.
Im März vergangenen Jahres hatte Hotel-Eigentümer Fritz Engelhardt bekannt gegeben, dass er sein Haus veräußert hat, eben an GP.rt und PP.rt. Die beiden Gesellschaften planen, künftig einen Teil der 55 Zimmer als Reha-Zentrum zu betreiben. Die Einrichtung soll sowohl Wohn- als auch Arbeitsräume bieten. Geplant sind 15 stationäre und zehn ambulante Plätze für Menschen , die nach akuten Krisen wieder in einen möglichst selbstständigen (Berufs)-Alltag zurückbegleitet werden. Im Erdgeschoss sind vier Werkstatt- und Berufsbildungsbereiche vorgesehen.
Es bleibt wie geplant
»Es bleibt alles, so wie wir es geplant haben. Nur verzögert sich die Eröffnung«, erklärt Längle. Die soll nun im Lauf des zweiten Quartals 2024 geschehen. Damit hätte sich der Plan um mehr als ein Jahr verzögert. Denn eigentlich sollte das neue Haus mit seinen vielen Möglichkeiten schon Anfang dieses Jahres bei einem Tag der offenen Tür präsentiert werden. Derzeit sind die Handwerker beschäftigt, alles auf Vordermann zu bringen.
Von außen sieht das Haus aus wie bislang gewohnt. »Wenn es so weit ist, melden wir uns. Einen Tag der offenen Tür wird es geben. Ich bin sehr zuversichtlich«, betont Längle. (GEA)