ENINGEN. Vor über einem Jahr ist die Vereinslandschaft der Achalmgemeinde um einen Verein reicher geworden: Ende September 2023 wurde die Eninger Kultur-Initiative (EKI) gegründet. Jetzt zum Saisonende blicken die beiden Gründungsmitglieder Albrecht Andres und Michael Löcke auf das erste Jahr EKI zurück und verraten, worauf sich ihr Publikum im kommenden Jahr freuen kann. »Wir sind unheimlich stolz auf das, was wir auf die Beine gestellt haben«, sagt Andres.
Vom Theater über Musik bis hin zu Mundart: »Wir versuchen unser Programm so bunt wie möglich zu gestalten, um damit eine breite Masse ansprechen zu können«, erklärt Löcke. Je vielfältiger die Veranstaltungen, desto besser. Als einen »Sammelpool für unterschiedliche Kulturrichtungen« verstehe sich die Initiative, sagt Andres. »Wir haben in der vergangenen Saison teilweise bis zu zwei Veranstaltungen pro Monat gehabt, das ist schon viel.« So hatten es sie es sich gewünscht: »Wir wollten direkt loslegen und uns bestmöglich etablieren.«
Auf zwölf Quadratmetern Kultur
Am öffentlichkeitswirksamsten war vermutlich die Veranstaltung »12 Quadratmeter Kultur« Anfang Mai. Dabei wurden die Parkplätze vor dem Eninger Rathaus in eine Kulturoase verwandelt, Eninger Vereine und Initiativen, Künstler und auch Privatpersonen waren eingeladen, sie für eine gewisse Zeitspanne mit Leben zu füllen. Zahlreiche Besucher verfolgten das Spektakel. Doch auch an das Kindertheater denken Andres und Löcke gerne zurück und die vielen Ausstellungen in der Buchhandlung Litera. Oder an das Theater »Annes Kampf«, in dem Anne Frank und Adolf Hitler thematisiert wurden: »Das war bestimmt unser anspruchsvollster Programmpunkt.«
»Die meisten Veranstaltungen waren auch wirklich gut besucht«, sagt Löcke. »Wenn nicht sogar ausverkauft«, ergänzt Andres. Zufriedener können die beiden Gründungsmitglieder gar nicht sein, sagen sie. Auch die Resonanz des Publikums lasse nichts zu wünschen übrig. »Wir haben eigentlich immer gute Rückmeldungen bekommen«, sagt Andres. Zwar seien einige Eningerinnen und Eninger zunächst skeptisch gewesen, ob die Vereinslandschaft der Gemeinde noch einen Verein mehr brauche, doch die Publikumszahlen würden für sich sprechen.
Viele Acts nach persönlichem Geschmack
Mittlerweile hat EKI ungefähr 30 Mitglieder - zur Gründung waren es zwölf. »Es ist schön, mit anzusehen, wie wir wachsen«, sagt Andres. Regelmäßig gibt es Treffen mit dem erweiterten Vorstand, an denen alle Mitglieder teilnehmen dürfen. »Dort sprechen wir dann auch über das Programm.« Jede Person dürfe ihre Ideen einbringen und aktiv den Veranstaltungskalender mitgestalten. »Viele Acts, die wir an Land ziehen, entsprechen unserem persönlichen Geschmack«, sagt Löcke. Mittlerweile würden Künstlerinnen und Künstler aber auch von selbst auf die Eninger Kultur-Initiative zukommen und ihr Repertoire anbieten.
Die unausgesprochene Regel bei der Programmgestaltung: »Wir schauen schon, dass wir vor allem mit Künstlern aus der Region zusammenarbeiten, um ihnen eine Bühne zu geben.« Am Ende stehe der Verein dann meist mit zu vielen Vorschlägen für das Programm da: »Dann heißt es: aussortieren und schauen, wen wir wo, wann und wie unterbekommen«, sagt Andres. Finanziert wird das Ganze durch großzügige Spenden der Kreissparkasse und durch rechtzeitig organisierte Fördermittel für einzelne Veranstaltungen. »Die Karten für 'Annes Kampf' konnten wir deswegen vergünstigt anbieten«, erklärt Löcke. Außerdem gibt es Unterstützung von der Gemeinde Eningen, die den Kulturschaffenden unter anderem ihre Räumlichkeiten zur Verfügung stellt. »Dafür und für die Unterstützung all unserer anderen Kooperationspartner sind wir besonders dankbar«, sagt Andres.
Jazz-Klänge in der Aula
Eine Gruppe, die Löcke schon vor einem dreiviertel Jahr angefragt hatte, ist das Jakob Manz Project. »Die sind hier in der Region richtig bekannt und ich habe mich sehr gefreut, dass wir sie Anfang des kommenden Jahres wieder nach Eningen holen können.« Am Sonntag, 23. März 2025, wird die junge Band ab 20 Uhr die Aula der Achalmschule mit Jazz-Klängen füllen. »Ganz klar ein Highlight in der kommenden Saison, auf das wir uns schon sehr freuen«, sagt Andres. Die Band rund um den Saxophonisten Jakob Manz war schon öfter in der Achalmgemeinde. »Sie sagten auch schon mal zu mir, dass hier in Eningen ihr Band-Dasein erst so richtig begonnen hat«, sagt Löcke. »Das freut uns natürlich sehr.«
Doch noch vor ihnen kommt ein weiteres Highlight 2025 nach Eningen: die Franz Mayer Experience, die Welthits im schwäbischen Original spielen. Schon am Samstag, 18. Januar 2025, ist es so weit und Alex Köberlein und seine Rottweiler begeben sich ab 20 Uhr in der Aula der Achalmschule auf die wohl größte kulturelle Rettungs-Mission der schwäbischen Popgeschichte. »Da erwarten wir definitiv ein größeres Publikum, das ist auch ein ganz besonderer Act«, sagt Andres.
Neues und Altbewährtes
Neben neuen Veranstaltungsformaten wird EKI aber auch Bewährtes unter dem Dach des Vereins fortführen: So findet am 12. Juli 2025 wieder das Interkulturelle Musik- und Begegnungsfest im Vallon statt, das der Verein gemeinsam mit dem Integrationsmanagement der Gemeinde auf die Beine stellt. »Wir sind für das kulturelle Programm zuständig und diesmal erwartet die Besucherinnen und Besucher vermutlich ukrainische, arabische, afrikanische und auch deutsche Musik«, sagt Löcke.
Das komplette Programm für 2025 steht noch nicht. »Ich denke aber, dass auch im kommenden Jahr wieder für Jung und Alt etwas dabei sein wird«, sagt Andres. Und auch dann sollen die Veranstaltungen wieder mit den verschiedensten Kooperationspartnern auf die Beine gestellt werden. »Wer eine Idee hat, dann kann gerne auf uns zukommen. Wir sind für ein Miteinander statt eine Solo-Organisation.« (GEA)
Weitere Informationen
Weitere Informationen rund um die Eninger Kultur-Initiative (EKI), die Veranstaltungen und den Kartenverkauf gibt es online auf deren Webseite. (GEA) www.eki-eningen.de