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Qualifikation für Weltmeisterschaft: »Obedience-Prüfung« für Hunde in Pfullingen

Insgesamt müssen die Vierbeiner und ihre Besitzerinnen und Besitzer fünf Qualifikationen auf dem Weg zur Weltmeisterschaft in Norwegen absolvieren. Obedience gilt als hohe Schule des Hundegehorsams. Ausrichter in Pfullingen war die Ortsgruppe des Schäferhundevereins in Kooperation mit dem Tübinger Hundesportverein 1907.

Hohe Konzentration herrscht bei der Hundebesitzerin und ihrem aufmerksamen Border Collie, der genau bei Fuß gehen muss. Der Prei
Hohe Konzentration herrscht bei der Hundebesitzerin und ihrem aufmerksamen Border Collie, der genau bei Fuß gehen muss. Der Preisrichter beobachtet die korrekte Ausführung. Foto: Gabriele Böhm
Hohe Konzentration herrscht bei der Hundebesitzerin und ihrem aufmerksamen Border Collie, der genau bei Fuß gehen muss. Der Preisrichter beobachtet die korrekte Ausführung.
Foto: Gabriele Böhm

PFULLINGEN. Hundebesitzer wissen, dass es manchmal recht lang dauern kann, bis der Vierbeiner ohne Leine bei Fuß geht. Und das ist eine der leichteren Übungen beim Wettbewerb, der am Sonntag in Pfullingen stattfand. »Obedience, das ist die hohe Schule des Gehorsams«, erläutert Ingeborg Morlock, Prüfungsleiterin der dritten Qualifikation, die Voraussetzung für die Teilnahme an der FCI Weltmeisterschaft ist. »Es geht um 100-prozentige Genauigkeit in der Ausführung.« Ausrichter in Pfullingen war die Ortsgruppe des Schäferhundevereins in Kooperation mit dem Tübinger Hundesportverein 1907.

Für die Weltmeisterschaft müssen insgesamt fünf Qualifikationen in ganz Deutschland erfolgreich absolviert werden. »Wer hier mitmacht, möchte auch bei der WM in Norwegen starten«, erklärt Morlock. Für den Sport müsse man Begeisterung mitbringen, denn nicht selten trainierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit ihrem Hund jeden Tag. Weiter kamen von 24 Mensch-Hund-Teams am Sonntag nur die sechs mit der höchsten Punktzahl. Aus Pfullingen ging Heike Pfann mit Border Collie »Lyca Mind the dog Reverse« an den Start.

Hoche Schule der Hundedressur

Gemeldet waren Malinois, Border Collies, Kelpies, Riesenschnauzer, Labradore und Golden Retriever. »Man kann im Prinzip mit jedem Hund trainieren, doch diese Rassen eignen sich besonders gut für Obedience,« so Lydia Vollmer vom SV. Sie werden auch häufig bei der Polizei oder im Rettungsdienst eingesetzt. »Bevor man sich jedoch einen Hund dieser Rassen anschaffen möchte, sollte man wissen, dass sie sehr intelligent sind und immer wieder anspruchsvolle Aufgaben brauchen, um ausgelastet und zufrieden zu sein.« Erste Voraussetzung für die Teilnahme an Obedience sei auch die Sozialverträglichkeit der Hunde.

Zunächst mussten sich die Vierbeiner in Gruppen bewähren, bevor der sogenannte »Weiße Hund« - in diesem Fall ein Golden Retriever - als eine Art »Vorläufer« außer Konkurrenz allen vormachte, was in den Einzelprüfungen erwartet wird. Sie mussten nicht nur perfekt bei Fuß gehen oder Sitz machen, sondern auch stillsitzen, während der Hundeführer hinter einer Holzwand unsichtbar war.

Gut schnuppern, apportieren und nicht aus der Ruhe bringen lassen

Nächste Anforderung an die Hunde war, auf Kommando in die Mitte eines Seilkreises zu laufen, dort unbeweglich zu verharren und dann in ein Quadrat zu rennen. Das alles auf Befehl aus der Entfernung und ohne sich vom Hund im Nachbarfeld und seinen Übungen aus der Ruhe bringen zu lassen. Sogenannte Stewards, in diesem Fall Ilona Böhler und Susanne Post, sagten jeweils an, was der Hundeführer seinem vierbeinigen Freund zu übermitteln hatte. Zum Programm gehörte auch das Apportieren von Hölzern und die sogenannte »Nasenarbeit«. Dabei muss der Hund gut schnuppern und genau das Holz bringen, das der Besitzer zuvor berührt hat.

Am Schluss gab es noch eine Prüfung für eine läufige Hündin, die für manche Rüden trotz allen Gehorsams vielleicht zu verführerisch hätte sein können und daher separat mitmischte. Am Ende wurden die Leistungen von den Richtern Rainer Sydow und Clemens Werner beurteilt.

»Obedience ist ein Hobby, bei dem Menschen und Hunde gemeinsam großen Spaß haben können«, resümierte Ingeborg Morlock. Aber es sei natürlich auch sehr angenehm, wenn Hunde gehorchten. (GEA)