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Pfullinger Schulen werden saniert

Pfullingen steckt in den kommenden Jahren viel Geld in die Sanierung der Wilhelm-Hauff-Realschule und des Friedrich-Schiller-Gymnasiums.

Die  Fassade der Wilhelm-Hauff-Realschule wird saniert.
Die Fassade der Wilhelm-Hauff-Realschule wird saniert. Foto: Sautter
Die Fassade der Wilhelm-Hauff-Realschule wird saniert.
Foto: Sautter

PFULLINGEN. Ob's der langen Diskussion um die Regional-Stadtbahn geschuldet, oder die Notwendigkeit so offensichtlich war, bleibt offen. Denn der Pfullinger Gemeinderat vergab in seiner jüngsten Sitzung ohne lange Diskussion die Brandschutzsanierung des A-Baus des Friedrich-Schiller-Gymnasiums (FSG) und die Fassadensanierung der Wilhelm-Hauff-Realschule (WHR) und gibt dafür fast 2,3 Millionen Euro aus. Diesen Betrag muss die Stadt aber nicht alleine stemmen. Sie rechnet mit Fördergeldern von rund 1,55 Millionen Euro.

Die Brandschutzsanierung für den A-Bau ist überfällig. Schon 2008 wurde für das Gebäude ein Brandschutzkonzept erstellt und darin vieles festgelegt, was für den sicheren Schulbetrieb notwendig ist. Etwa eine flächendeckende Brandmeldeanlage. Außerdem sollte die Holzverkleidungen an Decken und Wänden von Fluren und Treppenhäusern entfernt werden. Umgesetzt wurde das Brandschutzkonzept aber nicht. Was auch heißt, dass der Bau aktuell nicht die geforderten Standards erfüllt und nachgerüstet werden muss. Es bestehe dringender Handlungsbedarf, heißt es dazu in der Verwaltungsvorlage.

In den Pfingstferien geht's los

Deshalb wird der Brandschutz in der dreiphasigen Sanierung des A-Baus als erstes angegangen: Die Arbeiten beginnen in den Pfingstferien, erläuterte Oliver Polzin, Leiter des Fachbereichs 5 Infrastruktur, den Räten. Sie sollen dann Anfang Juli fortgesetzt und in den Sommerferien zum Abschluss gebracht werden. Dabei werden hauptsächlich die Flure und die weiteren Erschließungsflächen betroffen sein. In den Klassenräumen werde lediglich eine Leitungstrasse verlegt. Im gesamten Gebäude wird eine flächendeckende Brandmeldeanlage eingebaut. Die Flure erhalten nichtbrennbare abgehängte Decken, die auch die Akustik verbessern sollen. Zudem soll Platz für Lerninseln geschaffen werden, das wünscht sich die Schule schon lange.

Kostenpunkt für die Maßnahmen: rund 960.000 Euro. Die Stadt rechnet mit einem Zuschuss von etwa 556.000 Euro. Womöglich sogar mehr, wie Bürgermeister Stefan Wörner, auf eine entsprechende Frage von Martin Fink (UWV) erklärte. Wörner lobte die gute und kostengünstige Planung und die Schulgemeinschaften des FSG und der WHR, die die Sanierungsmaßnahmen mittragen. Das hatte schon zuvor Polzin betont. So könne die Stadt auf eine teure provisorische Unterbringung verzichten und das Geld in die Gebäude stecken. Und da wird es auch noch gebraucht. Im 2026 werden für knapp 1,1 Millionen Euro die Sanitärinstallationen in den Klassenräumen auf Vordermann zu bringen. Außerdem werden die Beleuchtung auf LED umgestellt und vor allem die alten Fenster ausgetauscht. Für 2027 hat sich die Stadt die energetische Sanierung des A-Baus vorgenommen. Dafür sind weitere 1,8 Millionen Euro eingeplant.

Fenster sind morsch und undicht

Die Fassade mit ihren Betonfertigteilen und die Fenster der Wilhelm-Hauff-Realschule sind ebenfalls in einem schlechten Zustand. Beides stammt noch aus Bauzeit in den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Die Holzfenster sind verwittert, morsch und nicht mehr dicht. Die alte Doppelverglasung hält weder Wärme noch Kälte draußen. Ein Versuch, das Problem durch eine Doppelung der Holzrahmen und den Tausch einzelner Glasflächen zu lösen, überzeugte die Verwaltung nicht. Deshalb sollen jetzt alle Fenster der Altbaufassade ausgetauscht werden. Sie werden durch dreifach verglaste Aluelemente ersetzt.

Risse und Beschädigungen lassen durch die Betonfertigteile Wasser eindringen. Das führt zur Korrosion des Armierungsgewebes und diese droht sich auf das Haupttragewerk auszuweiten. Auch das ist keine Neuigkeit, schon 2001 wurden deshalb die West- und die Südfassade des Altbaus saniert.

Wärmeschutz kommt eventuell später

Ein Knackpunkt bei der Sanierung der Betonteile: Sie verfügen nur über einen minimalen Wärmeschutz. Einen Vollwärmeschutz zu installieren, ist aber aufgrund der baulichen Gegebenheiten schwierig und damit teuer. Rund 725.000 Euro würde das für den Altbau kosten, weil die gesamte Fassade neu strukturiert werden müsste. Eine Innendämmung wäre nur im Brüstungsbereich möglich und damit nicht effektiv. Polzin schlug dem Rat deshalb vor, die Sanierung so zu planen, dass eine nachträgliche Anbringung eines Wärmeschutzes möglich bleibt.

Wie beim FSG wird die Sanierung aufgeteilt, um den Schulbetrieb so wenig wie möglich zu stören. Die Arbeiten am Westflügel beginnen in den Pfingstferien und dauern bis zum Ende der Sommerferien an. Das ist möglich, da die Abschlussklassen nicht mehr dauerhaft am Unterricht teilnehmen und somit Räume frei werden, sodass die Schulklassen wandern können. Kostenpunkt für den ersten Bauabschnitt 1,3 Millionen Euro. Die Stadt rechnet mit Fördermittel von rund 960.000 Euro. Der zweite Bauabschnitt soll 2026 ebenfalls von den Pfingstferien bis zum Ende der Sommerfeiern umgesetzt werden und weitere 700.000 Euro abzüglich einer Förderung von rund 520.000 Euro kosten. Beiden Schulsanierungen stimmte der Rat ohne Diskussion geschlossen zu. (GEA)