PFULLINGEN. Der Zuwachs ist beträchtlich: In den vergangenen drei Jahren hat die Stadt die Kinderbetreuung stark ausgebaut und 161 zusätzliche Plätze geschaffen. Doch das reicht noch nicht aus, wie Theresa Albrecht dem Pfullinger Gemeinderat deutlich machte. Die Teamleiterin Kindertagesbetreuung legte dem Gremium den Kindergartenbericht und die Kindergartenbedarfsplanung vor.
Für Bürgermeister Stefan Wörner ist beim Ausbau der Betreuungsplätze das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht: »Wir wollen weitere schaffen, damit jeder einen bedarfsgerechten Platz bekommt.« Bei der Umsetzung aller geplanten Baumaßnahmen würden bis 2028 weitere 196 Kindergartenplätze entstehen. Dank dieses Ausbaus und einem erwarteten Rückgang der Kinderzahlen von 2026/27 an könnte die Stadt dann den entscheidenden Spielraum für ein größeres Angebot und einen Umbau der Kindergartenlandschaft gewinnen. Ob der anhaltenden Zuzug diesen Spielraum gewähre, gelte es aber abzuwarten, erklärte Albrecht.
Momentan alle Stellen besetzt
Bürgermeister Wörner hatte zuvor nachdrücklich die hervorragende Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher gelobt. Der Ausbau der Kinderbetreuung sei kein Selbstläufer, sondern ein Dauerauftrag, der auch die Mitarbeiter fordere. Dabei verwies er auch darauf, dass es der Stadt gelinge, Mitarbeiter zu binden: »Bisher mussten wir bei den Öffnungszeiten nicht viel reduzieren.« Und Albrecht ergänzte: »Momentan haben wir alle Stellen besetzt.« Nicht nur für Timo Plankenhorn (CDU) war das »bemerkenswert«.
In Pfullingen sind zurzeit 531 Kinder zwischen einem und drei Jahren gemeldet. Davon werden 238 im U3 -Bereich und von Tagesmüttern betreut. 17 Kinder stehen auf der Warteliste. Was letztlich bedeutet, für jedes zweite geborene Kind braucht es einen U3-Platz. Momentan kann die Stadt gemeinsam mit den freien Trägern 162 Plätze anbieten. Weitere zehn kommen hinzu, wenn im Februar der Bewegungskindergarten des VfL Pfullingen öffnet. Außerdem stehen 64 Plätze der Kindertagespflege zur Verfügung. Das heißt für Albrecht, aktuell fehlen der Stadt im U3-Bereich zwischen 21 und 30 Plätze. Geplant ist fürs Frühjahr der Baustart für den Umbau der Magdalenenkirche in einen dreigruppigen evangelischen Kindergarten, unter anderem sind dabei zehn weitere Plätze für Kinder unter drei Jahren vorgesehen. Ebenso viele sind auch im Kindergarten beim städtischen Bauprojekt Große Heerstraße geplant. Dort ist der Baubeginn aber noch offen.
Der Zuzug ist hoch
Die mittelfristige Lösung könnte es sein, Ü3-Plätze für die noch jüngeren Pfullinger umzuwandeln. Denn nach Albrechts Angaben fehlen zwar momentan noch 41 und im nächsten Jahr 48 Plätze für die Kleinsten, doch der Ausbau schließe die Lücke schnell. Das heißt, eine Umwandlung in ein Angebot für die unter Dreijährigen wäre möglich, wenn denn die prognostizierten Zahlen stimmen. Noch ist der Zuzug hoch, erklärte Albrecht und verwies auf verschiedene Bauprojekte in der Stadt.
Das Gremium quittierte den Bericht mit beifälligen Tischklopfen. Plankenhorn und Dr. Antje Schöler (GAL) lobten ausdrücklich die Inklusionsarbeit, Ute Jestädt (UWV) die Vielfalt der Träger und die Spannbreite der Öffnungszeiten in der Stadt, während Walter Fromm (SPD) fragte, warum die Kinderzahl in der Stadt zurückgehe. »Da liegen wir im Trend«, konnte Albrecht dazu sagen. Sandra Bertsch (UWV) wollte dagegen wissen, was es denn konkret bedeute, wenn Plätze fehlten. »Die Tagesmütter helfen uns aus«, erklärte Albrecht. Zum anderen versuche man den Eltern zu helfen, wo es gehe. Mit ihnen stehe man im engen Kontakt. Letztlich werde immer eine Lösung gefunden, so Albrecht. (GEA)