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Pfullingen soll ein neues Jugendhaus bekommen

Kinder und Jugendliche in Pfullingen sollen einen neuen Ort der Begegnung bekommen. Wie das neue Jugendhaus aussehen könnte, wurde im Verwaltungsausschuss vorgestellt.

Der Außenbereich des Jugendtreffs »Fusion« im Untergeschoss der Schloss-Schule.
Der Außenbereich des Jugendtreffs »Fusion« im Untergeschoss der Schloss-Schule. Foto: Berya Yildiz Inci
Der Außenbereich des Jugendtreffs »Fusion« im Untergeschoss der Schloss-Schule.
Foto: Berya Yildiz Inci

PFULLINGEN. »Das Pfullinger Jugendhaus 'Fusion' erfüllt nicht mehr die Ansprüche, die wir an ein Jugendhaus haben«, erklärte Bürgermeister Stefan Wörner in der jüngsten Sitzung des Verwaltungsausschusses des Pfullinger Gemeinderats. Der Raum in der Schloss-Schule sei zu klein, biete nicht genügend Beschäftigungsmöglichkeiten und sei außerdem von außen nicht leicht zu finden, ergänzten Carolin Glaunsinger vom Team Sport und Schule und Jana Ziehme-Pfau, Leiterin des Fachbereichs Bildung und Sport. Klar ist: Neue Räumlichkeiten müssen her. »Um das neue Jugendhaus an die Bedarfe der jungen Menschen anpassen zu können, haben wir diese zu ihren Wunschvorstellungen befragt«, sagte Glaunsinger. Die Ergebnisse daraus stellten die beiden Fachbereichsmitarbeiterinnen den Räten vor und gaben ihnen einen Ausblick, wie es mit der Suche nach einem neuen Jugendhaus weitergehen könnte.

- Wie ist der aktuelle Zustand im »Fusion«?

»Ein Jugendhaus soll ein niederschwelliges Angebot und eine Begegnungsstätte für Kinder und Jugendliche sein«, erklärte Ziehme-Pfau. Es soll die positive Entwicklung der Persönlichkeit der Jugendliche fördern und unterstützen und für Kids zwischen 10 und 16 Jahren zugänglich sein. Aktuell gibt es dafür das »Fusion« in Pfullingen, das dienstags von 16 bis 18 Uhr und freitags von 15 bis 18 Uhr geöffnet ist. Ausgestattet ist der Raum mit einer Küche mit Essensangeboten zum geringen Preis (Wasser und Tee gibt es kostenlos), einem Laptop samt Soundanlage, einer Sofa-Ecke, einer Leinwand samt Beamer, Karten- und Brettspielen und einem Billardtisch sowie einem Tischkicker, zählte Ziehme-Pfau auf.

Der Zugang zum Jugendhaus »Fusion« wirkt sehr unscheinbar. Nur wer genau auf seine Umgebung achtet, findet den Weg ins Untergesc
Der Zugang zum Jugendhaus »Fusion« wirkt sehr unscheinbar. Nur wer genau auf seine Umgebung achtet, findet den Weg ins Untergeschoss der Schloss-Schule an der Römerstraße. Foto: Berya Yildiz Inci
Der Zugang zum Jugendhaus »Fusion« wirkt sehr unscheinbar. Nur wer genau auf seine Umgebung achtet, findet den Weg ins Untergeschoss der Schloss-Schule an der Römerstraße.
Foto: Berya Yildiz Inci

Probleme gibt es im Außenbereich: »Aufgrund seiner Lage im Untergeschoss, müssen wir das 'Fusion' bei Gefahr auf Unwetter und Hochwasser schließen«, sagte Ziehme-Pfau. Zudem sei der Treff nicht barrierefrei und weder Mitarbeiter noch Besucher hätten dort Handyempfang. Der Außenbereich biete obendrein wenig Platz. »Es gibt nur zwei Sitzgelegenheiten, das ist vor allem im Sommer schade.«

- Wie sieht die Umfrage aus?

»Wir haben stichpunktartig die Jugendlichen an den weiterführenden Schulen befragt, welche Vorstellungen und Wünsche sie für ein neues Jugendhaus haben«, erklärte Glaunsinger. Insgesamt wurden 150 junge Menschen, die das Friedrich-Schiller-Gymnasium, die Wilhelm-Hauff-Realschule, die Uhlandschule und den EMK-Jugendtreff »Chill mal«, besuchen, von Dezember 2024 bis März 2025 befragt. Inhaltlich ging es konkret um die Ausstattung, das Angebot und den Außenbereich eines Jugendhauses. »Die Kids konnten dann aus vorgegebenen Antwortmöglichkeiten ihre drei Top-Wünsche auswählen.« Gleichzeitig gab es aber auch die Möglichkeit, eigene Vorschläge mit einzubringen.

- Wie lauten die Ergebnisse der Umfrage?

Getränke und Essen, einen Boxsack und Sofas: Diese Wünsche stehen ganz oben auf der Liste der Jugendlichen für ein Jugendhaus. Dicht gefolgt von einer Spielkonsole und einem Toberaum. »Der erste Punkt freut uns besonders, da wir ja aktuell schon Essen und Trinken anbieten«, sagte Glaunsinger. Die Antwort passe gut zu denen auf die zweite Frage: »Welche Angebote soll es im Jugendtreff geben?« An vorderster Stelle stehen Kochen und Backen, dann kommen Partys und ein Graffiti-Workshop. Der Außenbereich sollte einen Grillplatz haben, genug Sitzplätze sowie ein Trampolin oder einen Fußballplatz bieten.

»Es wurde außerdem deutlich, dass die Jugendlichen gerne mehr Öffnungszeiten möchten«, ergänzte Glaunsinger. Der Standort sollte unabhängig von einem Schul-Standort und möglichst barrierefrei sein, zudem sollte das neue Jugendhaus nicht nur einen, sondern mehrere Räume haben. »Essenziell ist die Küche, die muss bleiben.« Es sollte bestenfalls einen Raum für Bewegungsmöglichkeiten geben, einen, der gut abgedunkelt und in dem Musik auch laut gehört werden kann, und einen, der als Rückzugsort dienen könnte. »Außerdem würden wir gerne WLAN installieren.« Auch ein großer Außenbereich dürfe nicht fehlen, mit Sitzmöglichkeiten, der gewünschten Grillstelle und Platz für Ballsportarten.

- Wie soll es weitergehen und was sagt der Verwaltungsausschuss dazu?

»Die Jugendlichen wollen weiterhin miteingebunden werden, das wurde deutlich«, betonte Glaunsinger. Es gelte nun, Räumlichkeiten zu finden, die den Anforderungen der jungen Menschen entsprechen. Dass das nicht einfach sei, ist den Fachbereichsmitarbeiterinnen bewusst. »Nach der Wahl des neuen Jugendgemeinderats wollen wir auch mit diesem Gremium nochmal über das neue Jugendhaus sprechen und sie miteinbinden«, ergänzte der Bürgermeister. Später sollen gemeinsam potenzielle Objekte besichtigt werden. Christine Zössmayr (FWV) findet das super: »Es ist großartig zu sehen, dass die jungen Menschen miteinbezogen wurden und das auch gut annehmen.« So könne genau das geschaffen werden, was sie wollen und brauchen.

Martin Fink (UWV) konnte sich ihr nur anschließen und erinnerte daran, wie das »Fusion« entstanden ist: »Damals gab es zwar auch Befragungen, aber im Endeffekt hatte dann der Erwachsenen-Gemeinderat entschieden, wie das Jugendhaus aussehen soll.« Das sollte sich nicht wiederholen, mahnte er. Fink ist außerdem wichtig, dass die künftigen Räumlichkeiten nicht in einer Schule liegen sollten. »Ein Haus mit so vielen Räumen zum Toben, Chillen und Partymachen werden wir wahrscheinlich nicht finden«, räumte Traude Koch (GAL) ein, hatte aber auch einen Vorschlag parat: Sie könne sich vorstellen, dass die Räume, die es dann geben werde, an den verschiedenen Wochentagen unterschiedlich genutzt werden könnten. »Montags zum Auspowern, dienstags zum Entspannen. So können wir versuchen, allen gerecht zu werden.« (GEA)