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Pfullingen bleibt Naturwaldgemeinde

Nabu-Landesvorsitzender Johannes Enssle lobt die Stadt und Revierleiter Bernd Mair für deren Engagement

Revierförster Bernd Maier, Nabu-Landesvorsitzender Johannes Enssle und Bürgermeister Michael Schrenk (von links) im Pfullinger N
Revierförster Bernd Maier, Nabu-Landesvorsitzender Johannes Enssle und Bürgermeister Michael Schrenk (von links) im Pfullinger Naturwald. FOTO: SAUTTER
Revierförster Bernd Maier, Nabu-Landesvorsitzender Johannes Enssle und Bürgermeister Michael Schrenk (von links) im Pfullinger Naturwald. FOTO: SAUTTER

PFULLINGEN. – Seit mehr als zwanzig Jahren entwickelt sich der Pfullinger Wald vom reinen Wirtschaftswald zum abwechslungsreichen Mischwald, der für eine Vielzahl an Tieren, Pflanzen und auch Menschen attraktiv ist. Der NABU-Landesvorsitzende Johannes Enssle überreichte heute die Urkunde für 20 Jahre der NABU-Naturwaldgemeinde an Pfullingens Bürgermeister Michael Schrenk und Forstbetriebsleiter Bernd Mair. Er gratulierte zur erfolgreichen Arbeit und dankte für das jahrzehntelange Engagement: »Fast zehn Prozent des Stadtwalds werden nicht bewirtschaftet, hier darf sich die Natur völlig frei entwickeln – das freut mich ganz besonders, denn hier entstehen die Urwälder von morgen. Bedrohte Arten finden so einen Rückzugsort, der in vielen anderen Wäldern und in Siedlungsgebieten leider oft verloren gegangen ist.« Pfullingen trägt das erneut verliehene Prädikat als NABU-Naturwaldgemeinde für weitere zehn Jahre.

Auf einem Waldumgang mit Revierförster Bernd Mair und Bürgermeister Michael Schrenk machte sich Enssle ein Bild, wie sich die Ertragslage, der Naturschutz und das Jagdkonzept seit 1998 entwickelt haben. »Wir fällen nur einzelne Bäume und lassen besonders schützenswerte stehen, statt alle älteren Bäume auf einen Ruck abzuholzen und anschließend Jungbäume anzupflanzen. So verjüngt sich der Wald auf natürliche Weise und es entsteht ein naturnaher Mischwald. Gefährdete Arten wie der Alpenbock oder die Bechsteinfledermaus fühlen sich in unserem Wald wohl. Viele Tiere finden hier Unterschlupf in zahlreichen alten knorrigen Bäumen und Totholz«, erläuterte der Forstbetriebsleiter. Wie alle NABU-Naturwaldgemeinden verzichtet auch Pfullingen auf Pestizide, Insekten- oder Mäusegifte und auf Düngemittel.

Pfullingen ist seit 1998 eine der ersten NABU-Naturwaldgemeinden und bewirtschaftet den städtischen Wald bereits seit 1994 naturnah. Dieser besteht zu 92 Prozent aus Laubholz und zu acht Prozent aus Nadelholz. Der Wald ist nach den Regeln zweier Siegel zur nachhaltigen Forstwirtschaft zertifiziert, FSC und PEFC. In Baden-Württemberg gibt es insgesamt sieben Forstbetriebe, die das Prädikat »NABU-Naturwaldbetrieb« oder »NABU-Naturwaldgemeinde« erhalten haben.

www.NABU-BW.de/naturwaldbetrieb