150 Asylbewerber derzeit
Rund 100 Unterstützer, davon etwa 40 besonders aktive, kümmern sich um etwa 150 Asylbewerber in der Kommune. Die Situation der Unterbringung entspanne sich mittlerweile etwas, auch wenn der Auszug von etwa der Hälfte der Flüchtlinge im Vallon-Gebäude ein wenig Unruhe in das Ganze brachte – weil ja die andere Hälfte dort bleiben musste.Und die Verhältnisse in dem einstigen Fabrikgebäude als gut zu bezeichnen wäre mit Sicherheit eine glatte Lüge gewesen. Aber: »Die Unruhe wurde wohl durch ein Kommunikationsproblem ausgelöst«, so Brauße. Im Mühleweg-Gebäude werden nun weitere Asylbewerber untergebracht ebenso wie im »Boardinghaus«.
»Die Staufenburg in Lichtenstein wird aufgelöst, die Menschen sollen zu uns kommen«, berichtet Brauße weiter. Der Lichtensteiner Arbeitskreis Asyl habe aber gesagt: »Das sind unsere Flüchtlinge, wir wollen sie auch weiter betreuen«, betont der Eninger: »Das ist doch eine tolle Sache.«
Und im Vallon-Gebäude sei nun geplant, eine Fahrradwerkstatt einzurichten, »da brauchen wir im Übrigen noch freiwillige Helfer – so wie wir eigentlich immer noch weitere Unterstützer benötigen«. Und über die Homepage des Eninger AK Asyl sei das gar kein Problem, da könne sich jeder mit seinen ureigenen Interessen eintragen und einbringen.
Am Sonntag wurde allerdings noch viel mehr als Gespräche, Essen, Getränke und Begegnung geboten: Musik etwa von Hanna Herrlich und ihrer herrlichen Band. Oder Spiele, die von der Pfadfindergruppe St. Georg vorbereitet und geleitet wurden.
An einem Steckbrief-Baum hatten sich Flüchtlinge genauso mit ihren Daten verewigt wie freiwillige Helfer. Und wer auf einem Riesenplakat seinen Handabdruck verewigen wollte, der konnte das genauso tun – um damit auszudrücken, wie bunt die Welt doch ist. Also wirklich alles toll? »Ich hätte mir gewünscht, dass mehr Menschen kommen, solche, die sich noch nicht engagieren«, fand Dr. Barbara Dürr doch noch ein Haar in der köstlich angerichteten Suppe.
Es wäre so leicht gewesen, einfach vorbeizuschauen, ins Gespräch zu kommen, mit den Helfern oder mit den Flüchtlingen, so Dürr. »Da hört man doch immer wieder unglaubliche Geschichten von den Menschen, etwa von einem, der seit sechs Jahren auf der Flucht ist und so gerne seine Familie wiedersehen will.«
Oder von all den Männern, die vor ihrem befürchteten Einsatz in den jeweiligen Armeen getürmt sind, die gerade ihre Heimat beherrschen: Das könne dann auch der Islamische Staat gewesen sein, so Dürr. (GEA)