ENINGEN. Das Eninger Gewerbegebiet soll erweitert werden. Einen Schritt in diese Richtung hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung getan. Einstimmig beschloss das Gremium, ein Umlegungsverfahrens im Bebauungsplan »Untere Bäch II« einzuleiten. Ziel sei es, weitere bebaubare Grundstücke zu schaffen, um die vollständige Erschließung des Gewerbegebiets im Gewann »Untere Bäch« am Eninger Ortseingang zu ermöglichen. »Wir brauchen unser Gewerbe und das lechzt nach mehr Fläche«, betonte Bürgermeister Eric Sindek.
Das Problem in diesem Gewann sei, dass nicht alle Grundstücke der Gemeinde gehörten, erklärte Ann-Kathrin Haug vom Bauamt im Rathaus. »Aus diesem Grund brauchen wir das Umlegungsverfahren.« Es sind vor allem Grundstücke im südwestlichen Bereich in Richtung Pfullinger Gemarkung, die dann erschlossen werden könnten. Insgesamt gehe es der Verwaltung aber nicht nur darum, die Baufläche zu generieren, erklärte Haug, sondern im Umkehrschluss auch darum, die wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde voranzutreiben.
Wenige Grundstücke betroffen
Die Umlegung des Bebauungsplans »Untere Bäch II« sei größtenteils bereits umgesetzt. Auf GEA-Nachfrage bestätigte die Gemeindeverwaltung, dass nur noch wenige Grundstücke von dem neu beschlossenen Umlegungsverfahren betroffen sein werden. Ganz einfach ausgedrückt werden die entsprechenden Flächen dann erst einmal zusammengelegt. Bei der späteren Neuaufteilung bekommen die Besitzer ihr Grundstück mit einem Flächenabzug für die neu zu schaffende Infrastruktur wieder zurück, heißt seitens der Verwaltung. Die privaten Besitzer würden aber rechtzeitig und umfassend über das gesamte Vorgehen informiert.
»Ich habe an dem Bebauungsplan nichts zu bemängeln«, sagte Regine Gorgas. Die GAL-Rätin wies jedoch darauf hin, dass das Gebiet direkt an der Grenze zu Pfullingen liegt. »Aktuell läuft gerade die Machbarkeitsstudie zur Bundesgartenschau 2039 und vielleicht könnte die Fläche dafür interessant werden.« Sie verstehe, dass Eningen ein größeres Gewerbegebiet brauche, wünsche sich aber, dass diese Idee mitgedacht werde. »Die Bebauung wird bestimmt länger brauchen, als die Bundesgartenschau, da können wir bei Gelegenheit also nochmal darauf zurückkommen«, erklärte Sindek.
Industrie- statt Gewerbegebiet?
Ralph Sautter (CDU) sprach ein ganz anderes Thema an: »Wir sprechen immer vom Gewerbegebiet, aber warum nicht mal darüber, ein Industriegebiet zu schaffen?« Einer der größten Unterschiede ist, dass in Letzterem beispielsweise höhere Lärmpegel erlaubt sind. »Darüber können wir gerne einmal sprechen, aber in unserem Fall geht das nicht«, erklärte Haug. Da der Bebauungsplan schon seit 2004 stehe, müsse die Gemeindeverwaltung im Falle einer neuen Nutzung einen neuen Plan aufstellen und das würde erheblich Zeit kosten. (GEA)