LICHTENSTEIN-UNTERHAUSEN. »Wir wollten mal wieder eine Ausstellung ausrichten und die Jugend gerne dabei unterstützen«, gibt Bernd Brendle vom Kleintierzuchtverein Lichtenstein zu verstehen. Dem Vorsitzenden ist es wichtig, den Züchternachwuchs zu fördern und sicher an die Aufgaben heranzuführen. Und die sind sehr vielfältig, gilt es doch die Idealform der Tiere zu erreichen, Verbesserungen vorzunehmen.
Tierwohl an erster Stelle
Vorschläge erteilen die Richter, die die Abweichungen zur Rassebeschreibung auf ihrem Bewertungsbogen vermerken. »Die Ausbildung zum Preisrichter ist sehr aufwendig, verlangt viele Schulungen und viel Praxis, die sie bei der Begleitung von Jurymitgliedern bei Bewertungen sammeln«, so Brendle. Auf den Wertungskarten bei den Kaninchen stehen dann Bemerkungen unter anderem zur Größe und Idealgewicht, zum Fell, zur Zeichnung, zu den Ohren. »Auch auf die Pflege der Tiere wird Wert gelegt, das Tierwohl steht an oberster Stelle«, hält er fest.
Favorit Zwerg-Widder
Zwergwidder seien sehr beliebt bei den Jugendlichen. Sie haben einen ruhigen Charakter und mit ihren 1,5 bis 1,9 Kilogramm für sie das ideale Gewicht. Das findet auch Lilli Kaß aus Beuren, die selbst sechs »Stallhasen« und zwei Kaninchen zu Hause versorgt. Sie hat ein Auge auf den gelben Zwergwidder geworfen, den sie gerne mal auf den Arm nehmen möchte. Kein Problem, Brendle greift an Ohren und Nackenfell gleichzeitig und überlässt ihn der Zehnjährigen. Papa Timo erkundigt sich solange beim Vorsitzenden nach der Pflege und Zucht, holt sich Tipps und Anregungen.
Hier geht es um Feinheiten
So ruhig und gelassen es bei den Kaninchen zugeht, umso lauter unterhalten sich Hähne untereinander in der Abteilung Geflügel. Hier fallen ganz andere Merkmale ins Gewicht. Der goldfarbige Zwerg-Italiener beweist sehr gute Haltung und Stand, hat allerdings ein paar Kammzacken zu wenig. Harmonische, gleichmäßige Streifung kennzeichnen seinen Kollegen nebenan, der über offene Mantelfelder und Schwingenstruktur verfügt. »Hier geht es um Feinheiten«, lässt Brendle wissen.
Auszeichnungen in den eigenen Reihen
Wie bei den Tauben, die überzeugend in Unterkörper, Haltung, Halslänge und Farbe sein sollten. Erfreulich für ihn, dass auch ein Vertreter aus seinem Verein einen Preis eingeheimst hat. Joel Neubrander ist in der Kategorie »Silber-schwarz gesäumte Deutsche Zwerg-Wyandotten und Nürnberger Lerchen« als Kreismeister ausgezeichnet und hat den Ehrenpreis des Jugendlandesverbands erhalten. »Das zeigt, was wir mit unserem Hobby machen. Wir erfüllen unsere züchterischen Aufgaben und dazu gehört auch die Vererbungslehre. Und wenn sich Jugendliche dafür interessieren, ist das eine schöne Sache«, findet Brendle.
Hohes Meldeergebnis für die Ausstellung
Die Tiere werden zu Hause gehalten, denn am Vereinsheim gibt es keine Zuchtanlage. »Dafür übernehmen wird diese Ausstellung. Die erfordert ziemlich viel Aufwand, viele Vorschriften sind zu beachten.« Brendle ist stolz, dass sein Verein im Kreisverband gut dasteht. Unter anderem mit Mitglied Philipp Gekeler, der sich als Kreisjugendleiter engagiert und der im Ausstellungskatalog auf das gute Meldeergebnis mit 115 gemeldeten Tieren verweist. »Wie jedes Jahr zeigen unsere Jugendlichen wieder hervorragende Tiere, was ein Zeichen für die tolle Arbeit ist, die unsere Jungzüchter und Jungzüchterinnen täglich bei der Versorgung ihrer Tiere leisten.«