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Aktuell Konzert

Konzert des Bezirksbläserkreises in der Eninger Andreaskirche

Am Sonntag bot der Bezirksbläserkreis in der gut gefüllten Kirche ein sehr vielfältiges Adventskonzert mit Stücken vom Mittelalter bis zum modernen Gospel

»Wie schön leuchtet der Morgenstern« intonierte der Bezirksbläserkreis mit einer Trompetenoberstimme.
»Wie schön leuchtet der Morgenstern« intonierte der Bezirksbläserkreis mit einer Trompetenoberstimme. Foto: Gabriele Böhm
»Wie schön leuchtet der Morgenstern« intonierte der Bezirksbläserkreis mit einer Trompetenoberstimme.
Foto: Gabriele Böhm

ENINGEN. Mit einem Geburtstagskanon für den Dirigenten Simon Amend, gesungen von Publikum und Musikern, begann am Sonntag des Konzert des Bezirksbläserkreises. Die Gäste in der gut gefüllten Andreaskirche erlebten ein vielfältiges und sehr lebendiges Programm. Pfarrer Johannes Eißler trug ein Gedicht vor, das bereits seiner Großmutter viel bedeutet hatte. Es beschreibt anschaulich die klirrend-kalte Jahreszeit in der Natur und gleichzeitig die warme Hoffnung, die vom Advent ausgeht.

Feierlich-glanzvoll erklang von den Bläserinnen und Bläsern ein Canzon von Giovanni Gabrieli am Übergang von Renaissance zum Barock. Mit prachtvoller Trompetenoberstimme wurde »Wie schön leuchtet der Morgenstern« intoniert, in heiterer Leichtigkeit wurden die beiden sehr bekannten Stücke »Marsch« und »Tanz der Rohrflöten« aus dem vertonten weihnachtlichen Märchen »Der Nussknacker« von Pjotr Iljitsch Tschaikowsky interpretiert. Orchestermitglieder stellten die Stücke und eigene Gedanken dazu vor und luden die Gemeinde ein, bei den Chorälen mitzusingen. So wurde es ein gemeinsames Adventserlebnis, an dem das Publikum gerne mitwirkte.

Mit einem fanfarengestützten und wie Filmmusik wirkenden Vorspiel erklang das mittelalterliche »Nun komm der Heiden Heiland«, Glaubensbekenntnis und Adventslied zugleich. Die Bläserinnen und Bläsern intonierten sehr sauber und gefielen auch mit ihrem harmonischen Zusammenspiel. Zu dem besinnlichen Stück »Niemals war die Nacht so klar« konnte interessanterweise, so Amend, keinerlei Text gefunden werden. Etwas Geheimnis darf auch sein in der vorweihnachtlichen Zeit.

Nach dem schwungvollen Gospel »Go tell it on the mountain«, einem afroamerikanischen Spiritual, das einmal mehr die große Bandbreite des Orchesterrepertoires bewies, folgte aus französischer Klostertradition das uralte »O komm du Morgenstern«. Wiederum ist Christus als Heilsbringer gemeint. Symbolisch beginnt das Stück mit tiefen Tubatönen, aus denen sich der helle Klang der Trompeten erhebt.

Im Big-Band-Sound präsentierte das Orchester »Put your hands in the hand of the man«, das zum Vertrauen in Christus auffordert. Bekannt wurde der Hit durch Elvis Presley und Joan Baez. Für viele sicher erstaunlich war die Erläuterung zum 1599 erstmals veröffentlichten »Es ist ein Ros entsprungen«, das mit einer Rose nichts zu tun hat, wie Gabi Rall erläuterte. Vielmehr sei es ein anderes Wort für »Reis«, heute noch im Begriff »Reisig« enthalten. Als großes Wunder zeigt der austreibende Baum mitten im »kalten Winter« das blühende Leben an.

Mit dem wunderschönen »Abendsegen« aus der Oper »Hänsel und Gretel« wurde das Programm beschlossen, das Publikum spendete anhaltend Beifall. (GEA)