Am Ratstisch Platz nimmt dann mit Renate Kleefeldt (OGL) ein ganz junges Gesicht. Die 20-jährige Studentin (Multilingual Management) ist in Holzelfingen »geboren und aufgewachsen«, hat ihre »glückliche Jugend« in den Wäldern und den Wiesen rundum verbracht. »Die Natürlichkeit, die wir in Lichtenstein noch haben, zu erhalten«, ist für sie dann ein ganz persönliches Anliegen in den kommenden fünf Jahren im Gemeinderat. Mit ihrer Fraktionskollegin Susanne Kromer, die nach zehn Jahren freiwilliger Abstinenz wieder in den Rat zurückkehrt, hat sie die Forderung nach einem Ausbau der Kinderbetreuung gemeinsam.
»Wir brauchen eine Kindertagesstätte, die von 7 bis 17 Uhr geöffnet hat«, sagt die Erzieherin Susanne Kromer. Die bisherigen Angebote griffen einfach zu kurz, da die Öffnungszeiten der Kindergärten mehr oder weniger keine Berufstätigkeit zuließen. Die Gemeinde, findet die OGL-Rätin außerdem, solle Vorbild beim Klimaschutz sein. Kromer liegt auch der Albaufstieg am Herzen, aber: »Eine Trasse durch den Ort kommt da für mich nicht infrage.«
Bauplätze für Familien
Andreas Wanninger (CDU), der es im zweiten Anlauf in den Rat geschafft hat, möchte sich ebenfalls für eine Umsetzung des Albaufstiegs stark machen. Der Bauingenieur und Straßenplaner wechselt demnächst vom Regierungspräsidium ins Landratsamt. Er will »eine tragfähige Lösung finden«, die, wenn möglich, eine Regionalbahntrasse nicht ausschließt. Dabei könne man aber nicht mit dem Kopf durch die Wand wollen, setzt er auf eine Einigung mit den Behörden und deutet an, dass die Gemeinde zu Kompromissen bereit sein muss. Und dann will er auch die Gemeindefinanzen im Auge behalten, sagt er.Dran bleiben am Albaufstieg möchte auch Frank Hummel (FWV), der bereits kommunalpolitische Erfahrung im Ortschaftsrat von Holzelfingen gesammelt hat. Er will sich in den kommenden Jahren nicht nur für die Umsetzung des zweiten Abschnitts des Baugebiets Breiten Bohl in Holzelfingen stark machen, sondern auch dafür einsetzen, dass junge Familien in allen Ortsteilen günstige Bauplätze finden können. Die Kinderbetreuung in der Gemeinde ist ihm ein weiteres Anliegen.
Hauptschule halten
»Schule und Kindergärten stärken« sieht Britta Waschl (SPD) als eine ihrer wichtigen Aufgaben an. Dabei gehe es auch darum, mit Nachdruck den Schulstandort zu sichern. Die Teilhabe der Bürger an der Gemeinderatsarbeit ist ihr wichtig. Ein regelmäßiger Stammtisch mit ihnen eine Möglichkeit, das Interesse an der Gemeindepolitik zu stärken. Dabei möchte sie vor allem auch die Jugendliche mit einbeziehen, denkt dabei etwa an einen Jugend-Gemeinderat. Und da ist da noch die Bewirtschaftung leer stehender Räume oder Gebäude der Gemeinde. Hier gelte es, mögliche Interessenten wie etwa Vereine und die Kommune zusammenzubringen.Den Tourismus fördern, abseits vieler anderer wichtiger Themen wie etwa dem Albaufstieg, will Jürgen Vietense (SPD). Da sieht er Chancen auf eine Entwicklung. Dem Diakon ist natürlich die Jugend wichtig. Er setzt auf eine Zusammenarbeit zwischen den Vereinen und der professionellen Jugendarbeit der Kommune und will die Jugend ernst nehmen. (GEA)