ENINGEN. »Der TSV leistet hervorragende Arbeit«, betonte Eningens Bürgermeister Eric Sindek am Mittwochabend bei der Hauptversammlung im Sportheim des Vereins nach den Vorträgen der Abteilungsleiter. Zurückzuführen sei die sehr positive Arbeit aber auch und ganz besonders auf Rainer Hawel, den Vorsitzenden, der den Posten schon seit 22 Jahren innehat. Er erklärte sich bereit, noch ein weiteres Jahr im Amt zu bleiben. Aber: Die Belastungen seien im Lauf von mehr als zwei Jahrzehnten nicht weniger geworden. »Das kann und will ich künftig weder meiner Gesundheit noch meiner Familie weiter zumuten«, betonte Hawel.
Immerhin war Hawel froh, dass sich Andrea Gomlich bereit erklärte, »als Schnittstelle zu den sieben Abteilungen den Vorstand zu unterstützen«. Ob sich weitere Personen vorstellen könnten, Rainer Hawel zur Seite zu stehen, fragte Sindek in die Runde. Vorstellbar seien unterschiedliche Vorstandsmodelle, Dreier-, Vierer- oder gar Fünferteams – doch kein einziger Finger ging in die Höhe. Das änderte sich schlagartig, als zur Wiederwahl von Hawel aufgerufen wurde: Da schnellten alle Hände blitzartig nach oben. Fast alle: Einzig Rainer Hawels Sohn stimmte (mit Augenzwinkern) gegen seinen Vater.
Der Verein verzeichnet in nahezu allen Abteilungen ein Mitglieder-Plus, vor allem dank der sehr guten Jugendarbeit, wie Hawel und Sindek hervorhoben. Der TSV steht mit mehr als 2.300 Mitgliedern gut da, das machten die Abteilungsleiter, der Vorsitzende und auch Finanzreferent Marc Walther deutlich. Letzterer konnte allerdings nur mit den Zahlen von 2023 dienen, die von 2024 seien noch beim Steuerberater.
Einstimmig beschlossen haben die Vereinsmitglieder, dass die Rückzahlung des Kapitaldienstes für das peb2, dem Fitnesszentrum des Eninger TSV und Pfullinger VfL, neu geordnet wird: Beide Vereine zahlen jährlich 60.000 Euro. Beim TSV war es bislang so geregelt, dass 50 Prozent des Betrags vom Hauptverein und 50 Prozent von den Abteilungen kommen mussten. Das hat laut Hawel aber »zu Schieflagen der eigenen Finanzen in den Abteilungen geführt«. Deshalb übernehme der Hauptverein künftig die gesamte Summe.
Apropos peb2: Geschäftsführer Benjamin Baur berichtete in der Hauptversammlung, dass ein deutlicher Nutzer-Zuwachs durch Firmenkooperationen und Verbundpartner zu verzeichnen sei. Gleiches gelte für den Rehasport. »Wir haben die Nachfrage bei 640 Mitgliedern gedrosselt, damit auch noch Platz und Zeit für andere Interessierte da ist«, sagte Baur.
62 Fitnesskurse werden Baurs Angaben zufolge pro Woche angeboten, 410 Besucher täglich nutzen das peb2. Mehr als 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind dort beschäftigt. »Wir haben nur an zwei Tagen im Jahr geschlossen.« Die Zahlen würden sich gut anhören, erklärte der Geschäftsführer. Allerdings sei das Fitnesszentrum weiter auf die Zuschüsse beider Vereine angewiesen. »Wir hoffen, dass sich das bald dreht«, so Baur. Da wurde jedoch Kritik laut. »Wir erleben hier einen Blindflug bei den Zahlen«, sagte einer der Anwesenden. »Es wäre doch angebracht, wenn wir hier auch über die Defizite reden würden.« Doch Baur beruhigte: »Wir können die Ausgaben im operativen Betrieb zahlen.«
An diesem Abend wurde zudem die Erhöhung der unterschiedlichen Mitgliedsbeiträge um rund 16 Prozent einstimmig beschlossen – die seit 2007 unverändert geblieben waren. »Wir haben die Erhöhung lang im Vereinsrat diskutiert und uns gefragt, wie sie ausfallen soll«, betonte Hawel. »Das ist ja auf den langen Zeitraum von 18 Jahren betrachtet eine eher homöopathische Erhöhung«, befand ein Vereinsmitglied.
Das Vereinsheim des TSV in der Panoramastraße war in der Hauptversammlung ebenfalls Thema: Ein Umzug zum peb2 hin sei schon allein aus Kostengründen nicht möglich, sagte Hawel. Aber: Es komme immer wieder zu Problemen, weil Kinder und Erwachsene des angrenzenden Spielplatzes die Sanitäranlagen und die Terrasse der Gaststätte nutzen – und verdrecken. Nach einer Lösung werde gesucht, versprach Hawel. (GEA)

