LICHTENSTEIN-HONAU. »Gemeinschaft, Unterstützung und Beisammensein - das alles steht für den Seniorenkreis Dr' Flecka Treff Honau«, hob Ortsvorsteher Wilfried Schneider hervor. Am Dienstagmittag wurde im evangelischen Gemeindehaus mit rund 80 Gästen in einer Feierstunde das 50-jährige Bestehen des bedeutsamen Angebots begangen. »50 Jahre stehen für Gold und der Treff ist auch wirklich ein Goldschatz«, lobte auch Pfarrer Manfred Schüsselin.
Genau am 7. Oktober 1975 wurde der monatliche Treff im Lichtensteiner Ortsteil Honau gegründet, wie die Vorsitzende Gabriele Frank in ihrem Rückblick ausführte. »Damals fand unter Leitung von Ursula Fries der Nachmittag noch unter dem Namen 'Sonniges Alter' statt. Leider ist Ursula vor sieben Jahren verstorben.« Langjährige Mitglieder seien Margarete Dreyer, seit 50 Jahren beim Treff dabei, und Else Rauscher, die seit 49 Jahren teilnehme.
»Wir waren viele Jahre eine tolle Truppe«, erklärte Gabriele Frank. Ab 2007 seien es leider weniger Gäste geworden, man habe sich »etwas Neues« einfallen lassen müssen. Rose Ebbinghaus habe dann den Namen »Flecka-Treff« initiiert. Werbeflyer wurden verteilt, jeweils am ersten Dienstag im Monat fand ein Mittagstisch statt. »Das war ein großer Erfolg. Wir hatten 60 Gäste, von denen die meisten auch heute noch kommen.«
Ausflüge und Kaffeefahrten fanden statt. Die Ausflüge seien früher ganztägig gewesen, aber seit einiger Zeit sei man auf halbe Tage umgestiegen. »Der Bus war immer voll«, so Gabriele Frank. Viele Grillfeste wurden veranstaltet, bei denen auch die Angehörigen tatkräftig mithalfen. Es gab Klaviermusik und einen organisierten Fahrdienst. Wie lustig es zuging, konnte man im Foyer an ausgehängten Fotos sehen. Der Treff habe viele Stammgäste, unter anderem aus dem Betreuten Wohnen in Unterhausen.
Das Jubiläumstreffen war gleichzeitig das Fest zur Verabschiedung von Inge Liebermann aus dem Team. »Wir hoffen natürlich, Dich weiterhin als Gast begrüßen zu dürfen«, sagte die Vorsitzende.
»Heute ist ein Festtag«, freute sich Pfarrer Schüsselin, der zusammen mit seiner Kollegin Pfarrerin Katharina Dolmetsch-Heyduck erschienen war. 50 Jahre: Das bedeute 100 bis 150 Ausflüge und einige Tausend Besucherinnen und Besucher. Es sei eine lange Zeit. »1975 war das Land vom RAF-Terror erschüttert. Aber Deutschland entdeckte damals auch das Joggen, ging in die Disco und sang 'Paloma Blanca'.« Vieles sei seitdem passiert. »Doch der Flecka-Treff hat alles überdauert.« Was ihn ausmache, seien die Menschen, die ihr Leben miteinander teilten. Zum Zeichen der Wertschätzung hatte der Pfarrer eine kleine Truhe mit Goldtalern aus Schokolade mitgebracht, bei denen alle Mitarbeitenden zugreifen durften.
»Das Team verdient besonderen Respekt«, betonte Claudia Leippert, Vorsitzende des Ortsseniorenrats. »Junge Leute würden sagen: Mega cool!« Wilfried Schneider betonte, der Flecka-Treff habe eine große Bedeutung für den Ort. »Ältere Menschen können dadurch aktiv am Gemeinschaftsleben teilnehmen. Alle, die älter werden - und das werden wir alle - werden früher oder später froh über den Treff sein.« Schneider dankte allen für ihr Engagement.
Bürgermeister Peter Nußbaum bezeichnete den Treff als »einen guten Hafen an der Echaz«. Sogenannte »Best Ager« wollten ihren Ruhestand aktiv verbringen und fänden hier gute Angebote. »Hier findet man zusammen.« Anschließend gab es viel zu lachen mit dem bekannten Comedy-Duo Hillus Herzdropfa. (GEA)

