PFULLINGEN. Die Müllentsorgung in Pfullingen wird im kommenden Jahr teurer. In der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend beschlossen die Stadträtinnen und -räte einstimmig die neuen Gebührenobergrenzen für die Abholung des Haus-, Rest- und Biomülls sowie die neuen Einzelgebühren, beispielsweise für den Sperrmüll. Die Abfallgebühren in der Echazstadt waren vor zehn Jahren und zuletzt 2022 angepasst worden. Die Erhöhungen geschehen jedoch nicht grundlos, erklärte David Bartsch vom städtischen Team Finanzen.
»Nach dem Kommunalabgabengesetz des Landes dürfen die Gebühren höchsten so bemessen sein, dass die Gesamtkosten gedeckt sind«, sagte Bartsch. Das bedeutet, dass die Stadt keinen Gewinn mit der Müllentsorgung erwirtschaften darf. Das Geld, das zum Ende einer Gebührenkalkulation zu viel oder zu wenig eingenommen wurde, muss ausgeglichen werde. In Pfullingen gab es im Zeitraum von 2021 bis 2024 nur beim Biomüll zu hohe Einnahmen: rund 134.500 Euro zu viel. Beim Hausmüll hingegen wurden rund 345.000 Euro zu wenig eingenommen, wie auch bei den haushaltsähnlichen Gewerbeabfällen: rund 88.300 Euro.
Einnahmen den Kosten gegenrechnen
Einen Teil des fehlenden Geldes könne zwar mit dem eingenommenen Geld aus den Biomüll-Gebühren ausgeglichen werden, doch das reiche nicht aus, sagt Bartsch. Auch die Einnahmen aus dem Verkauf von Altpapier, die in den vergangenen Jahren gestiegen sind, können den Kosten für die Entsorgung von Haus- und Gewerbemüll gegengerechnet werden. Doch es brauche die Erhöhungen, damit die Einnahmen- und Ausgaben-Seiten in Sachen städtischer Abfallbeseitigung wieder ausgeglichen werden können.
Grund für das fehlende Geld sind unter anderem die gestiegenen Kosten für die Entsorgung des Hausmülls beim Zweckverband-Abfallverwertung (ZAV). »Neben gestiegenen Kosten für Personal und Betrieb sorgt auch die CO₂-Abgabe aufseiten des ZAV inzwischen für deutlich höhere Preise«, heißt es in der entsprechenden Drucksache. Außerdem muss für die Abfallwirtschaftsplanung auch mit einberechnet werden, dass der städtische Bauhof eine eigene Sperrmüllkolonne aufstellen wird. »Das kostet uns jetzt zwar etwas mehr Geld, langfristig gesehen sparen wir so aber einiges ein, da wir keine externe Firma damit beauftragen müssen«, erläuterte Bartsch.
Konkret in Zahlen
Konkret sehen die Erhöhungen so aus: Die Gebührenobergrenze beim 140 Liter großen Hausmüll, der vierwöchentlich abgeholt wird, erhöht sich Anfang 2026 von 146,90 Euro auf 195,18 Euro und die beim 140 Liter großen Gewerbemüll, der alle vier Wochen abgeholt wird, von 108,94 Euro auf 146,48 Euro. Die Obergrenze beim 140 Liter großen Biomüll sinkt um 2,72 Euro auf 153,41 Euro. Die Gebühren für die kostenpflichtige Sperrmüllabfuhr erhöht sich von 60 Euro auf 90 Euro je drei Kubikmeter. »Im Vergleich zur Stadt Metzingen und zur Stadt Reutlingen spielen wir mit diesen Gebühren im Mittelfeld mit«, sagte Bartsch. (GEA)
Abfallgebühren
Die neuen Gebührenobergrenzen für die Abfallbeseitigung in Pfullingen können online auf der Webseite der Stadt nachgelesen werden. (GEA) www.pfullingen.de/nachrichten

