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Aktuell Gemeinschaft

Ganz Lichtenstein auf den Beinen

Zum ersten Mal folgte dem Kinder- und Jugendaktionstag ein gut besuchtes Gemeindefest

Beim Gemeindefest sorgte Lichtensteiner Blasmusik für Andrang, beim Kinder- und Jugendaktionstag tags zuvor das Kinderschminken.
Beim Gemeindefest sorgte Lichtensteiner Blasmusik für Andrang, beim Kinder- und Jugendaktionstag tags zuvor das Kinderschminken. Einen Rundgang mit Stopp in der Schrauberwerkstatt machte Landrat Thomas Reumann zusammen mit Bürgermeister Peter Nußbaum. Foto: Jürgen Herdin
Beim Gemeindefest sorgte Lichtensteiner Blasmusik für Andrang, beim Kinder- und Jugendaktionstag tags zuvor das Kinderschminken. Einen Rundgang mit Stopp in der Schrauberwerkstatt machte Landrat Thomas Reumann zusammen mit Bürgermeister Peter Nußbaum.
Foto: Jürgen Herdin

LICHTENSTEIN. Gleich an zwei Tagen wurde in Lichtenstein gefeiert, musiziert, gegessen und gespielt. »Es waren noch mehr Besucher da als im vergangenen Jahr«, sagte Schulsozialarbeiterin Maria Pizzitola vom Jugendbüro. Kein Wunder: Wurde doch eine Menge mehr geboten. 26 Vereine und Institutionen beteiligten sich beim 17. Jugend- und Aktionstag rund ums Rathaus und die Lichtensteinhalle.

Zudem waren 14 Gäste aus Frankreich angereist. Yves Bello, der Präsident des Partnerschafts-Komitees in Voreppe bei Grenoble, hatte die Aufgabe, zusammen mit seiner Delegation die neue Boule-Bahn hinter der Halle auf Herz und Nieren zu prüfen. Das taten acht ausgewiesene Experten dann auch an zwei Tagen, befanden die Oberfläche als »vielleicht ein wenig härter und stumpfer als daheim«, legten dann los – und gewannen in ihrem Volkssport natürlich jede Runde.

Foto: Jürgen Herdin
Foto: Jürgen Herdin

Welch eine Wertschätzung der Jugendarbeit in Lichtenstein: Zum Auftakt des Aktionstags, der in Zusammenarbeit mit der Gemeinde organisiert wird, nahm sich Reutlingens Landrat Thomas Reumann volle drei Stunden Zeit und war, wie sein Begleiter Albrecht Henes wissen ließ, »besonders begeistert von der Schrauberwerkstatt«. Das ist ein offener Treff im alten Waschhäusle, in dem junge Leute ab zehn Jahren Tipps in Sachen Technik bekommen. Die Jungs dort werkelten an einem VW-Boxermotor herum, der Landrat outete sich als R4-Fahrer, erinnerte sich an seine Erfahrungen mit rustikaler Fahrzeugtechnik und kam gut ins Gespräch mit den Jungs. Der aus original Schrauberteilen selbst gefertigte Grill wurde mit einer roten Wurst eingeweiht.

Foto: Jürgen Herdin
Foto: Jürgen Herdin

Obwohl der Aktionstag in der Ortsmitte von Unterhausen vor 16 Jahren eigentlich zunächst eher den Blick auf die Zielgruppe Kinder und Jugendliche hatte, kamen von Beginn an auch sehr viele Eltern und Großeltern mit – was sich für die Kids als vorteilhaft erweist: Sind die Buben und Mädchen nach dem Herumtollen etwas müde und hungrig, sind Mama, Papa, Opa und Oma gerne bereit, das nötige Kleingeld für Pizza, türkische Spezialitäten, Crêpes und fruchtige Smoothies herauszurücken.

Streetsoccer, Basketball, Kajakfahren auf der Echaz, basteln oder Ytongsteine modellieren: Am Samstag war für jede Menge Unterhaltung gesorgt. Mehr noch: Die Kinder wurden vom DRK auf spielerische Weise in Erster Hilfe geschult. Alfons Reiske vom Obst- und Gartenbauverein ließ mit seinem Team die Kinder Bienen- und Insektenhäuschen bauen.

Zufallsrennen mit Plastikenten

»Ratsch« – und auf einmal ist das Dach des verunfallten Kleinwagens ab. Die Feuerwehr warb mit spannenden Übungen für ihr Ehrenamt – und hatte für zwei Tage Deutschlands größte Hüpfburg gemietet. In die Echaz gelassen wurden am Nachmittag 210 bunte Plastik-Entchen, ein Zufallsrennen, »bei dem die Sieger eine Saisonkarte fürs Freibad Honau und Grillbesteck bekamen«, so Beatrice Herrmann, die vonseiten der Stadt das Großereignis managte. Das aber nicht alleine: Auch Hauptamtsleiter Steffen Sautter und Bürgermeister Peter Nußbaum mischten aktiv mit. Am Abend gab’s Live-Musik und ein Handballspiel in der Ernst-Braun-Halle, das die Gastgeber von der SG Ober-/Unterhausen gegen den TV Großengstingen gewannen.

Der Sonntag begann mit einem ökumenischen Gottesdienst mit Dr. Martin Bauspieß von den Lichtensteiner Protestanten, Ines Spitznagel von den Katholiken und Oliver Lacher von den Methodisten. Danach bildeten sich lange Schlangen vor der Gemeinschaftsküche des Gasthofs Stern und dem Forellenhof Rössle. Auf dem Vorplatz der Lichtensteinhalle blieb kein Sitzplatz leer, zumal dort die Lichtensteiner Blasmusik aufspielte.

15 Vereine waren am Sonntag mit von der Partie. Und wie angekündigt war um 16 Uhr Schluss mit dem offiziellen Teil des ersten Gemeindefests in Lichtenstein. Denn schließlich begann um 17 Uhr der erste WM-Kick der Deutschen. (GEA)