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Göllesbergsteige: Übers Geld muss geredet werden

Die Absperrung der Göllesbergsteige beim Schützenhaus steht schon lange und wird wohl auch noch lange stehen bleiben.
Die Absperrung der Göllesbergsteige beim Schützenhaus steht schon lange und wird wohl auch noch lange stehen bleiben. Foto: Sautter
Die Absperrung der Göllesbergsteige beim Schützenhaus steht schon lange und wird wohl auch noch lange stehen bleiben.
Foto: Sautter

Verzicht ist nicht einfach, das zeigte sich an den vollen Besucherplätzen am Donnerstagabend im Sitzungssaal des Lichtensteiner Rathauses. Knapp ein Drittel der rund 140 Anwohner der Göllesbergsiedlung waren gekommen, um deutlich zu machen, dass sie ihre Steige nicht aufgeben wollen. Wer kann’s ihnen verdenken.

Klar ist aber auch, der Lichtensteiner Gemeinderat muss eine für die Gesamtgemeinde tragbare Entscheidung fällen, wenn es darum geht, wie viel Geld in den kommenden Jahren in die Göllesbergsteige gesteckt werden soll. Vor allem angesichts der vielen Projekte, die letztlich aufgrund der klammen Situation der Gemeinde nicht so richtig vorankommen – wie etwa die millionenschwere Sanierung der Uhlandschule oder der nicht minder teure Hochwasserschutz.

Drei Millionen Euro für die Verkehrssicherheit und die Sanierung der Steige sind ein dicker Brocken. Wer sich bei dieser Summe, auch angesichts einer vorhandenen Alternativzufahrt, keine Gedanken darüber macht, ob die Göllesbergsteige weiter Sinn macht, handelt nicht verantwortungsvoll.

In der Sitzung war davon noch wenig zu hören. Eher hatte man das Gefühl, zumindest ein Teil des Gremiums sucht händeringend nach Auswegen, um die Entscheidung nicht fällen zu müssen. Doch in naher Zukunft muss der Rat dies tun, denn eines ist klar, eine Ausnahmegenehmigung für ein Befahren der Göllesbergsteige nur für die Anlieger und auf eigene Verantwortung wird es, wenn überhaupt, nicht auf Dauer geben. Wer die Steige offenhalten will, der muss viel Geld in die Hand nehmen. Und die Unterhaltung der Steige wird auch in Zukunft Geld kosten. »Die Gemeinde muss ihre Investitionen stärker auf ihre Folgekosten prüfen«, diesen Satz hat das Landratsamt der Gemeinde gerade unter den genehmigten Haushaltsplan geschrieben. Über einen Verzicht für die Göllesberganlieger oder über Einsparungen an anderer Stelle muss also zeitnah offen und ehrlich geredet werden. Aufschieben macht keinen Sinn.

 

us@gea.de