Feste und Jubiläum: Was die Initiative Kulturhaus Pfullingen für 2025 geplant hat

PFULLINGEN. »Kultur ohne Grenzen«, so lautet der Schwerpunkt des diesjährigen Programms der Initiative Kulturhaus Pfullingen (ikuh). »Das Kulturhaus an sich ist für uns eine Begegnungsstätte ohne Grenzen«, sagt Sieger Maier, zweiter Vorsitzender von ikuh im GEA-Gespräch. Ziel des Vereins sei es schon immer gewesen, Kultur für alle Menschen jeglichen Alters oder Herkunft zugänglich zu machen. »In diesem Jahr soll das genau so weitergeführt werden.« Und mehr: 2025 wird auch ein Blick auf historische und politische Grenzen geworfen. Für Kulturbegeisterte hat ikuh daher einige Highlights zu bieten.

Doch zuerst gibt es festliche Neuigkeiten: Der Pfullinger Verein feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen. »Darauf sind wir echt stolz«, sagt Maier. Mit seinen Vereinskolleginnen und -kollegen blickt er gerne auf das zurück, was sie mit ihrer Arbeit erreicht haben. Und die umtriebigen Organisatoren freuen sich auf alles, was die Zukunft noch mit sich bringen wird. »Manchmal ist es noch etwas unwirklich, dass das Kulturhaus Klosterkirche steht und auch genutzt wird«, verrät er. »Aber es ist da und bleibt auch dort stehen.« Die Mühe habe sich gelohnt. Jetzt liege der Fokus erst einmal darauf, das Kulturhaus zu bespielen und das bestenfalls mit einem Programm, »das alle anspricht«.

Auftakt mit Tanzabend

Das ikuh-Programm ist in zwei Hälften aufgeteilt: »Der Flyer mit Veranstaltungen bis Ende Juni wird demnächst veröffentlicht.« Vor dem Beginn der Sommerferien folgt dann die zweite Hälfte. Von Kabarett über Vorträge bis hin zu Musik: Auch in diesem Jahr gibt es vielfältige Events. Den Auftakt macht am Samstag, 18. Januar, ein Tanzabend im Großen Saal des Kulturhauses. »So etwas hatten wir noch nie«, sagt Maier und freut sich darauf. Jung und Alt können zu Livemusik Lindy Hop, einen Swing-Tanz aus den 1920er- und 30er-Jahren, tanzen - Vorkenntnisse sind nicht nötig, um 18 Uhr gibt es eine Tanzeinführung.

Ein Highlight mit einer politischen Botschaft ist der Abend am Freitag, 4. April, zu Ehren von Georg Elser, einer Ikone des Widerstands gegen den Nationalsozialismus. »Elser hatte im November 1939 das Attentat auf Hitler im Münchner Bürgerbräukeller geplant, das nur knapp scheiterte«, erzählt Maier. Über ikuh-Mitglieder konnte der Kontakt zur Georg-Elser-Gedenkstätte hergestellt werden, die den Abend konzipiert hat. Zu sehen gibt es eine Collage mit Texten aus dem Verhörprotokoll und Liedern des Widerstands.

Zwei bekannte Events, die immer einen Platz im ikuh-Programm haben: der Pfulben Talk und Kultur im Klostergarten (KiK). Zum Pfulben Talk nehmen am 8. April und am 5. November wieder interessante Gäste auf dem Pfulben-Sofa im Großen Saal des Kulturhauses Platz. Bei KiK ist die Kleinkunstbühne am 21. und 22. November für Pfullinger Talente geöffnet.

Doch nicht nur der Große Saal ist Schauplatz kultureller Highlights, auch andere Räumlichkeiten öffnen ihre Türen: Am Sonntag, 27. April, kommt der Tübinger Kammerchor Vokalkunst in den Historischen Saal der Klosterkirche und am Mittwoch, 30. April, startet eine neue Runde Mostkult in der Mühlenstube.

Kulturelle Vielfalt feiern

Bekannt und beliebt ist auch das interkulturelle Fest in Pfullingen. »Diesmal wird es aber nicht, wie bisher, auf dem Marktplatz, sondern auf dem Areal der Klosterkirche stattfinden«, sagt Sieger Maier. Neben ikuh machen etliche weitere Institutionen und Vereine, wie der örtliche Integrationsrat und die Stadt Pfullingen, das Fest möglich. Drei Tage lang werden vom 26. bis 28. September kulturelle Grenzen überwunden und die Vielfalt gefeiert. Internationale kulinarische Spezialitäten, Mitmach-Aktionen für Kinder, Vorträge und Musik: »Das Programm steht noch nicht im Detail fest, aber ich weiß, dass es sich lohnt vorbeizukommen«, sagt Maier.

Auch wenn das interkulturelle Fest nicht mehr wie gewohnt in der Neuen Mitte stattfinden wird, bleibt der Marktplatz nicht unbespielt: Am 27. Juni lädt ikuh zu »TanzMit« im Rahmen des Dolce-Vita-Events ein: Tänze verschiedener Stile - von Modern Dance bis zu Folkloretänzen - regen dann zum Mitmachen an.

Für alle Generationen

Der Pfullinger Verein hofft, dass sein Angebot auch in diesem Jahr so gut angenommen wird, wie im vergangenen. »2024 haben wir gesehen, dass das Kulturhaus mitsamt seiner Events funktioniert, genutzt wird und auch inspiriert«, sagt Maier. Er wünscht sich, dass das so bleibt und sich weiter entwickelt: »Im besten Fall nutzen dann alle Generationen das Angebot.« Schön sei es auch zu sehen, dass das Kulturhaus Klosterkirche nicht nur von ikuh, Vereinen oder der Stadt, sondern auch für private Veranstaltungen in Anspruch genommen werde. Und Maier betont: »Wenn dann mal zwei Wochen nichts ist, vermisse ich es.« (GEA)