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Aktuell Sportlerehrung

Fürs Ehrenamt im Verein werden die Besten gekürt

Der Sportkreis Reutlingen hat im Pfullinger Jahnhaus all jene geehrt, die sich teilweise schon mehrere Jahrzehnte lang in ihren Sportvereinen engagieren.

Sportkreisvorsitzender Manuel Hailfinger (1. Reihe dritter von links) ehrte Richard Bolai (rechts neben ihm) sowie das Gewinnerp
Sportkreisvorsitzender Manuel Hailfinger (1. Reihe dritter von links) ehrte Richard Bolai (rechts neben ihm) sowie das Gewinnerpaar Irmgard und Günther Wurster (rechts daneben). Auf dem Foto fehlen Wolfram E. Mewes und Theo Faßnacht. Foto: Gabriele Böhm
Sportkreisvorsitzender Manuel Hailfinger (1. Reihe dritter von links) ehrte Richard Bolai (rechts neben ihm) sowie das Gewinnerpaar Irmgard und Günther Wurster (rechts daneben). Auf dem Foto fehlen Wolfram E. Mewes und Theo Faßnacht.
Foto: Gabriele Böhm

PFULLINGEN. Im Jahnhaus wurden unter dem Motto »Dein Herz schlägt für den Sportverein« bereits zum dritten Mal besonders verdiente Ehrenamtliche der Sportvereine im Sportkreis Reutlingen ausgezeichnet. Das gab gleichzeitig Gelegenheit, den eigenen Verein vorzustellen und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Den Sieg errangen Irmgard und Günther Wurster vom TSV Urach. 32 Personen waren vorgeschlagen worden, rund zwölf mehr als in den Vorjahren. Viele unterschiedliche Sportarten waren vertreten.

»Wir haben uns während der Corona-Pandemie gefragt, wie man das Ehrenamt besser in den Fokus stellen könnte«, erläuterte Sportkreis-Vorsitzender Manuel Hailfinger. »Uns hat interessiert, was Ehrenamtliche antreibt. Teilweise sind sie ja schon fast lebenslang im Einsatz.« Manchmal gehörten ganze Familie einem Verein an.

261 Sportvereine mit über 100.000 Mitgliedern im Sportkreis

Die 261 Sportvereine mit ihren über 100.000 Mitglieder wurden am 5. Dezember 2024, dem Internationalen Tag des Ehrenamts, angeschrieben und bis Weihnachten um Vorschläge für Mitglieder gebeten, die sich mit ihrem außerordentlichen Engagement um den Verein verdient gemacht hatten. Daraufhin gingen ausführliche Bewerbungen ein, die nicht nur die Leistungen aufzeigten, sondern auch den Stolz der Vereine dokumentierten. »Was folgte, war viel Kopfzerbrechen«, so Hailfinger. Intensiv habe man sich in der Beiratssitzung über die Besten beraten, die anschließend in geheimer Wahl gekürt wurden. »Es soll danke gesagt werden für den immensen Einsatz.« Hailfinger dankte nicht nur allen, die mitgemacht hatten, sondern auch Martina Roth von der Geschäftsstelle für die Logistik. Alle Teilnehmer erhielten eine Urkunde, während die drei Ersten je 500 Euro für ihren Verein zur freien Verfügung bekamen.

Das Siegerpaar Irmgard und Günther Wurster vom TSV Urach 1847 hält dem Verein schon seit frühester Jugend die Treue, ist bis heute aktiv und ein Vorbild für den Nachwuchs. Zusammen haben die beiden unter anderem das Walking- und Nordic-Walking-Angebot im TSC etabliert, waren Übungs- und Abteilungsleiter und in vielen Funktionen tätig. Über 150 Jahre für den Verein kommen da zusammen.

Viele Funktionen in einer Person

Zweiter Sieger wurde Theo Faßnacht, der seit rund 30 Jahren die Geschicke des FC Reutlingen als Erster Vorsitzender leitet. Er war Jugendtrainer vom SSV und FC, ist Vorstand bei der Arbeitsgemeinschaft Reutlinger Sportvereine und gründete 2014 die multikulturelle Jugendspielgemeinschaft »Reutlinger Juniors«.

Auf Rang drei wurden Richard »Bide« Bolai sowie Wolfram E. Mewes gewählt. Bolai war bereits in den 70er-Jahren Jugendtrainer beim SV Zainingen 1926, war viele Jahre mit Kompetenz und Weitsichtigkeit im Ausschuss und setze sich, so der Vorstand, für ein Umfeld ein, in dem jeder seine Talente entfalten könne. Auch sei er noch mit 85 Jahren sehr wichtiger »Greenkeeper« für die Sportplätze. Mewes von der Schützengilde Reutlingen war auf Vereinsebene Sportleiter der Schützen und ist seit 2009 Abteilungsleiter Turnen sowie Oberschützenmeister der Schützengilde Reutlingen 1290. Auf Bezirksebene war er Schulungsleiter und Bezirksoberschützenmeister. Seit 1985 ist er Nationaler Kampfrichter, baute erfolgreiche Kader aus, organisierte Wettbewerbe und erhielt seit 1975 Ehrungen auch landes- und bundesweit.

Alle Nominierten und ihre Vereinsvorstände berichteten über ihre Aktivitäten. »Meine Kinder sind im Verein. Ich freue mich, etwas zurückzugeben«, sagte beispielsweise Sandra Grimm vom LV Pliezhausen. Nebil Younan (One Team Kampfsport) betonte den Wert des Sports für Kinder und Jugendliche, denen er Halt und Struktur gebe. 90 Jahre sei die älteste Teilnehmerin der Postsportgemeinschaft, berichtete Monika Ulmer. »Es gibt nichts Besseres als Bewegung, und wir sind eine tolle Gemeinschaft.«

Sport für das Leben unverzichtbar

Viele betonten, der Sport sei einfach unverzichtbar für ihr Leben. Beifall gab es für Silke Maier (Schiclub Hülben), die forderte: »Jedes Kind auf der Alb sollte Skifahren können.« Vertreten waren auch Mitglieder der Schützengilde Pfullingen, die bereits 1522 gegründet wurde. Andreas Kern von der bereits über 50 Jahre alten SSG Reutlingen-Tübingen bemängelte »marode Bäder und zu wenig Wasserfläche« für den Sport. Nach den Ehrungen gab es ein gemeinsames Essen in gemütlicher Runde. (GEA)