LICHTENSTEIN. Er ist einer der ältesten Vereine in der Gemeinde, hat mehr als 300 Mitglieder im Alter zwischen einem und 90 Jahren. Am Samstag feierte der CVJM Unterhausen sein 130. Bestehen mit einem mitreißenden Konzert in der Johanneskirche. Dabei spielte der Posaunenchor gemeinsam mit dem Singkreis die Hauptrolle. Vor vierzig Jahren beim 90. Geburtstags habe es schon mal eine musikalische Feierstunde gegeben, blickte Tabea Schwenk vom Vorstandsteam kurz in die Annalen.
Beide Chöre seien zwar noch keine 130 Jahre alt, »aber zumindest schon 74«, denn sie wurden 1951 vom damaligen Pfarrers Ludwig Kaiser ins Leben gerufen. Bei vielen Projekten hätten beide Chöre mitgewirkt, der Singkreis etwa beim gemeinsamen Konzert mit dem LAKI-Popchor oder Singen mit den Eltern bei Konfirmationen, der Posaunenchor zeige in Gottesdiensten oder beim Weihnachtsliederblasen sein Können oder sei beim Landesposaunentag dabei. »Und natürlich darf man die Ständerlinge zu runden Geburtstagen unsrer Mitglieder nicht vergessen«, schmunzelte die Vorstandsfrau.
Menschen verbinden
»Der Jubilar erfreut sich trotz seines hohen Alters recht guter Gesundheit, hat kaum Falten und kann auf eine Erfolgsgeschichte zurückschauen«, meinte Pfarrerin Katharina Dolmetsch-Heyduck in ihrem humorvollen Grußwort. »Die Kirchengemeinde hat es mit dem CVJM, dem christlichen Verein junger Menschen, wirklich gut«, denn dem Verein ginge es darum, Menschen zu verbinden, Jesus Christus anzuerkennen, den Glauben zu leben und Gottes Reich auszubreiten. Auch würde Mitarbeit und Zusammenhalt großgeschrieben. »Es ist gut, dass es hier den CVJM gibt, denn wer als junger Mensch erlebt hat, hier finde ich meinen Platz, werde gebraucht und kann mitmachen, für den wird das auch als älterer Mensch bedeutsam sein«, gratulierte die Pfarrerin und sprach gleichzeitig ihren Dank aus.
Mit der pompös-feierlich klingenden »Jubiläumsmusik« eröffnete der Posaunenchor unter Leitung von Markus Neuman das rund 90-minütige Konzert. Das zwischenzeitlich zur Fußballhymne gewordene »You’ll Never Walk Alone«, Finale des 1945 uraufgeführten Broadway-Musicals "Carousel" oder der Rhythm-and-Blues-Song "Everybody Needs Somebody to Love" von 1964, der durch den Film Blues Brothers große Popularität fand, spielten die elf Musiker mit viel Effet. Die 1982 komponierte und wohl populärste Dudelsackmelodie "Highland Cathedral" erklang hoheitsvoll, der "Halleluja Drive" hielt besten Dixie-Sound bereit.
30-köpfiger Singkreis
Der 30-köpfige Singkreis stieg mit seinem Leiter Aaron Feder, der die Sänger bravourös am Piano begleitete, stimmgewaltig mit dem Gospelsong »Come let us sing« ein. Auch »Dir Herr sei das Lob« des englischen Barockkomponisten und Organisten Jeremiah Clarke gaben die Sänger mit viel Energie, klasse Stimmen und hervorragender Artikulation wieder. Bedächtig oder zuversichtlich sang der Chor »Meine Hymne« oder »Danke mein Vater«, um mit dem Lied zur Jahreslosung mit seinem Text »Prüfet alles und das Gute, das behaltet, eins im Sinn, diese Welt so zu gestalten, dass wir frei und friedvoll sind« Hoffnung zu verbreiten.
Abwechselnd sangen und musizierten die beiden Gruppen mal eher verhalten und piano, mal temperamentvoll und mit vollem Forte. Die Besucher waren am Ende mehr als begeistert und erklatschten sich mit einem Riesenapplaus noch Zugaben der beiden Chöre. Tabea Schwenk dankte am Ende allen Beteiligten und für Spenden zugunsten zweier Projekte. (GEA)

