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Aktuell Bürgermeisterwahl

Erdrutschsieg für Peter Nußbaum

LICHTENSTEIN. Erdrutschsieg, Ohrfeige, Desaster - die Kommentare zum Wahlausgang waren drastisch. Für viele - zumindest in der Deutlichkeit überraschend - hat sich der Herausforderer Peter Nußbaum durchgesetzt. Er holte 62,1 Prozent der Stimmen. »Ich bin überwältig«, kommentierte der 41-Jährige seine Wahl zum Lichtensteiner Bürgermeister. Noch am Nachmittag hatte er fest mit einem zweiten Wahlgang gerechnet.

Foto: Trinkhaus
Foto: Gerlinde Trinkhaus
Foto: Gerlinde Trinkhaus
Dass es anders kam, war am Wahlabend schnell abzusehen, nachdem CDU-Gemeinderat Gerd Göbel die 700 Stimmzettel aus der Wahlurne auf den Tisch des Sitzungssaals im Lichtensteiner Rathaus gekippt hatte. Der Stapel der Nußbaumwähler wuchs und wuchs - und das ausgerechnet in Knorrs bisher stärkstem Wahlbezirk. »Ich glaube, wir bekommen noch heute eine Entscheidung.« Der Satz machte schnell die Runde und sorgte auch bei den anwesenden Gemeinderäten für ungläubiges Kopfschütteln. Kurz nach 18.30 Uhr war das Ergebnis perfekt. Und noch bevor Peter Nußbaum ans Mikrofon treten konnte, hatte Amtsinhaber Helmut Knorr seinem Nachfolger gratuliert. Knorr war die Enttäuschung mehr als deutlich anzumerken. »Ich bin schon überrascht«, erklärte er auf Nachfrage. Mit so wenigen Stimmen habe er nicht gerechnet. Aber er wisse auch, dass es ein Leben außerhalb des Rathauses gebe, sagte er, bevor er das Rathaus wieder verließ. Knorrs Amtsperoide endet Anfang Januar. Ob sein schlechtes Abschneiden mit 26,7 Prozent Einfluss auf sein Privatleben hat, dazu mochte er sich an diesem Abend nicht äußern. Und während draußen bei der »Gugga-wer-gewinnt-Party« der Narrenzunft Krautscheißer Nußbaum zum Sekt lud, ging drinnen die Analyse der Wahl weiter. Gemeinderäte und Rathausbedienstete waren sich weitgehend einig: Diesen katastrophalen Ausgang der Wahl habe der Amtsinhaber nicht verdient. »Mit ein, zwei Prozent Unterschied, ja da hätte man leben können«, so Göbel. (GEA)