ENINGEN. Die Wohnmobilstellplätze am Eninger Freibad und am Schützenhaus kommen gut an. Ganzjährig, wie Bürgermeister Eric Sindek betont. Seit gut eineinhalb Jahren sind die einfachen Plätze in Betrieb. Bisher war ihre Nutzung kostenlos. Sobald die entsprechenden Schilder mit den neuen Nutzungsbedingungen aufgestellt sind, werden fünf Euro pro Nacht fällig. Das beschloss jetzt der Verwaltungsausschuss des Gemeinderats.
Mit den Gebühren sollen die anfallenden Kosten für die Plätze gedeckt werden. Stefanie Moro rechnet mit Einnahmen von rund 3.000 Euro im Jahr. Was im Umkehrschluss heißt, im Schnitt müssen die vier Plätze fast jede zweite Nacht belegt sein. Bezahlt wird online über einen QR-Code auf den Schildern.
Ticketkontrolle geplant
Folgerichtig ist für den Bürgermeister, dass die Bezahlung kontrolliert wird. Wer sein Ticket dann nicht gelöst hat, muss 50 Euro berappen. Klar macht die Gemeinde mit den Nutzungsregeln unter anderem auch, Dauercamper sind auf den beiden Plätzen nicht erwünscht. Die maximale Aufenthaltsdauer beträgt drei Nächte. Offene Feuerstellen und Kohlegrills sowie Stromerzeuger sind ebenfalls tabu.
An den Nutzungsbedingungen hatten die Räte nichts zu mäkeln. Klar ist aber für Ingo Ruf (FWV) und auch für Rebecca Hummel (SPD), dass die Gemeinde auf den Plätzen für Ordnung sorgen müsse, wenn sie Gebühren verlange: »Es wäre gut, wenn da der Bauhof ab und zu nach dem Rechten sieht«, so Ruf. Und Hummel ergänzte, dass auch die Freibad-Mitarbeiter, wenn sie am Platz vorbeifahren, ein Auge auf dessen Zustand werfen sollen. Die müssten ja nicht den Müll selbst wegräumen, aber zumindest den Bauhof informieren.
Diskussion um Schmutzwasser
In diesem Zusammenhang fragte Cliff Werz (CDU), warum es an den Stellplätzen keine Mülleimer gebe. Das sei eine bewusste Entscheidung, so Bürgermeister Sindek. »Wir wollen die Camper erziehen, ihren Müll mitzunehmen und an geeigneter Stelle zu entsorgen.« Werz kritisierte auch, dass die Camper auf den Stellplätzen keine Möglichkeiten haben, ihr Schmutzwasser zu entsorgen. Er hält die Gefahr für groß, dass dieses dann doch in der Natur landet. Überlegungen zu einem Wasseranschluss und einer Entsorgungsstation gab es auch bei der Verwaltung als die Plätze vor rund eineinhalb Jahren angelegt wurden. Doch damals habe es Einwände der Unteren Naturschutzbehörde gegeben. Deshalb sei die Entscheidung gefallen, die Plätze so einfach wie möglich zu halten. »Wir wollen aber noch mal mit der Naturschutzbehörde sprechen«, erklärte Sindek weiter.
Dr. Joachim Sabieraj (CDU) warnte davor aber nachdrücklich: »Ich halte es für unbezahlbar.« Eine Entsorgungseinrichtung brauche mindestens ein Dutzend Plätze, damit sich diese rentiere. »Und ich sehe nicht ein, dass wir jeden Monat drauflegen.« Diese Anlagen seien teuer und ständig kaputt, erklärte der CDU-Rat. (GEA)