Ortsmitte mittelmäßig
In einer ersten Bewertungsrunde zur bestehenden Ortsmitte durch die Fünf kam heraus, dass sie deren Zustand als »mittelmäßig« ansehen. Bei der Frage nach Fahrradwegen zeigte sich eine breite Spanne der Ansichten, von gut bis schlecht. Die Fußläufigkeit und das Busangebot im Ort werden dagegen unisono als »eher gut« bewertet.Allerdings, bei näherer Nachfrage kam heraus, für Radler sei doch wenig vorhanden im Ort, es sei nichts richtig ausgeschildert, man müsse sich schon auskennen, um einen vernünftigen Radkurs fahren zu können: »Man muss sich halt durchwursteln«, wurde gesagt.
Grundsätzlich verbringen junge Eninger ihre Freizeit unter der Woche in Eningen; da waren sich die Fünf einig. Am Wochenende aber sei eher ein Trip nach Reutlingen angesagt. Allerdings waren sie sich auch einig darin, dass man »sich eigentlich wohlfühlt in Eningen«.
So richtige Treffpunkte für Jugendliche im Ort gebe es eigentlich nicht, »vor allem nichts Überdachtes«, wie immer wieder gesagt wurde dann beim Spaziergang durch den Ort, höchstens der Bolzplatz beim »Norma« oder der Skaterplatz beim »Edeka«, die seien bei gutem Wetter nutzbar. Dass es oben beim Rangenbergle einen Bikepark gibt, das wussten manche gar nicht.
Jugendsozialarbeiter Michael Löcke erinnerte auch daran, es gebe im Jugendcafé jeden Mittwoch doch eine Aufenthaltsmöglichkeit, allerdings mit recht schwankenden Besucherzahlen. Dahin kämen auch Flüchtlinge regelmäßig.
Als großes Manko erlebt wird jedenfalls, dass es keinen offenen Sportplatz im Ort gibt: Und der Bolzplatz am Bruckberg, das sei ja bloß ein Acker. Ältere treffen sich halt auf den privaten Gütle, so meinte einer der Teilnehmer.
Löcke bestätigte, dass Sportmöglichkeiten im Ort da sind, aber nur für die nutzbar, die an die Schlüssel dafür herankommen. Zumindest eine offene Möglichkeit, so wünscht er sich und trage das auch im Rathaus vor, müsste da sein für alle und zu jeder Zeit.
Raum für Feste
Löcke hat auch festgestellt, dass beispielsweise viele der jungen Flüchtlinge aufs Gelände der Arbachtalhalle kommen, weil sie über den Zaun klettern und sich dort sportlich betätigen: »Das sollte man legalisieren«, findet er.Ganz wichtig war diesen jungen Menschen auch, dass der Modellbauklub erhalten bleibt, weil dort sehr viel wichtige Jugendarbeit gemacht werde: Der Klub, derzeit unterm Dach der Schillerschule untergebracht, steht infrage, weil dort saniert werden soll.
Beim Rundgang durch den Ort, am Rathausplatz, fragte Ulrike den Vertreter der Flüchtlinge, warum die denn nicht diesen Platz nutzten, um sich zu treffen. »Weil dort auch keine Eninger sind«, bekam sie zu hören. Beim Besuch von Pfarrgarten, Krügerpark und dem benachbarten Bolzplatz wurde klar, es werden von den Jungen auf jeden Fall Räume vermisst für Feste oder Geburtstagsfeiern. Die Räume im »Kult' 19« stünden dafür jedenfalls nicht zur Verfügung, obgleich da oft nachgefragt werde: »Die Gemeinde will das nicht«, sagte Löcke. Schön fänden die Rundgangteilnehmer auch einen richtigen Biergarten im Ort. (GEA)